Die obenstehenden Antworten sind leider so nicht ganz richtig.

Die gleichzeitige Einnahme von Grapefruit und Sertralin kann zu einer erheblichen Überdosierung mit entsprechenden Nebenwirkungen oder Vergiftungserscheinungen führen.

Die Aussage, dass das Medikament nicht oder weniger aufgenommen wird, ist falsch.

Daher sollte man generell bei Einnahme von Medikamenten auf Grapfruit verzichten. So wird das auch in Küchen von Krankenhäusern oder Senioreneinrichtungen gehandhabt.

Erläuterung im Detail:

Sertralin wird in der Leber über die Cytochrom 450 Enzyme abgebaut und so letztlich wieder aus dem Körper entfernt. Von diesen Enzymen gibt es verschiedene Unterarten. Sertralin wird vor allem über die Unterart CYP3A4, CYP2C9 und und CYP2B6 verstoffwechselt.

Die Wirksamkeit dieser Enzyme (also wie schnell sie etwas verstoffwechseln) kann durch Medikamente und Nahrungsmittel verstärkt (Enzyminduktion) oder abgeschwächt (Enzymhemmung) werden. Dies führt dazu, dass im Körper mehr oder weniger, als eigentlich beabsichtigt, von einem Medikament vorhanden ist und es auch entsprechend anders wirkt. Es kommt also zu einer Über- oder Unterdosierung.

In der Grapefruit (und auch im Saft) sind Furocumarine (ein natürlicher Pflanzeninhaltsstoff) enthalten, die vor allem die Wirkung von CYP3A4 hemmen, also reduzieren.

Dadurch wird Sertralin (und viele andere Medikamente) langsamer abgebaut. Hinzu kommt, dass sich CYP3A4 auch in der Darmwand befindet und Medikamente abbaut, bevor sie vom Körper überhaupt aufgenommen werden. Auch hier führt die Hemmung zu höheren Wirkstoffspiegeln.

In einer Crossover-Studie an 8 gesunden japanischen Personen erhöhten 3 Gläser Grapefruitsaft täglich die Plasmaspiegel von Sertralin um ca. 100 %. Daher sollte die Aufnahme von Grapefruitsaft während der Behandlung mit Sertralin vermieden werden. (Quelle: Fachinfo Sertralin)

...zur Antwort