Hallo...

zunächst mal solltest Du einen HNO-Facharzt oder eine entsprechende Klinik aufsuchen. Tinnitus kann z.T medikamentös behandelt werden. Sollte dies nicht ausreichen kann (u.U. auch parallel dazu) eine HBO-Behandlung mit hyperbarem Sauerstoff in einer Druckkammer helfen (siehe hier: http://www.hbo-rmt.de/de/content/dringliche-indikationen) Eine HBO-Therapie kann, muß aber nicht helfen. Das hängt von der Ursache des tinnitus und verschiedenen weiteren Faktoren ab. Die Behandlung besteht aus mindestens 15-20 'Sitzungen' à 120min. in der Druckkammer und wird für diese Indikation von manchen (aber nicht allen) Krankenkassen bezahlt. Besserungen sind nach ca. 10 Sitzungen zu erwarten. Treten Besserungen auf, so werden die Sitzungen fortgesetzt, bis innerhalb von 5 Sitzungen keine weiteren Besserunfen auftreten. Trat nach 15 Sitzungen noch keine Besserung ein, wird die Behandlung beendet.

Im Übrigen 'gewöhnt' sich das Gehirn oft an das 'Störsignal' und lernt, es herauszufilterm, so daß es z.T. irgendwann gar nicht mehr wahrgenommen wird.

Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin, Taucherarzt und Druckkammerarzt GTUEM

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Hallo...

die genannten Beschwerden können am Ehesten Folge einer sog. Polyneuropathie sein. Das ist eine Erkrankung der (hauptsächlich sensiblen) Nerven, die verschiedene Mißenmpfindungen wie brennen, kribbeln, 'Ameisenlaufen' etc zur Folge hat. Ursache ist häufig ein Diabetes, es kommen aber auch diverse andere Ursachen in Betracht (z.B. Nebenwirkungen verschiedener Medikamente wie z.B. Chemotherapeutika, mechanische Schädigung von Nerven durch Druck etc...).

Sofern es nur die Füße betrifft (Polynuropathien betreffen häufig nicht nur einen bestimmten teil des Körpers) kommt ein Mangel an bestimmten Vitaminen der B-Gruppe (vor allem Panthothensäure) in Betracht (sog. Burning-Feet-Syndrom, siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Pantothens%C3%A4ure#Mangelerscheinungen)...dürfte aber in den hiesigen Breiten eher selten vorkommen, sofern man sich halbwegs normal ernährt...

Zur weiteren Abklärung solltest Du Deinen Hausarzt und ggf, einen Neurologen aufsuchen.

Gruß docfm, Fachrarzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo,

da der Satz aus dem Kontext gerissen ist, ist die Frage so nicht genau zu beantworten. Offensichtlich hat irgendein Reiz einen vegetativen Effekt (d.h. Beeinflussung vegetativer, d.h. unwillkürlicher Körperfunktionen wie Herzschlag, Blutdruck, Temperatur etc...) sowie einen sensiblen Effekt (Gefühlsempfindung) ausgelöst, was durch anamnestische Erhebungen (also Befragung des Patienten über die Vorgeschichte) und Patientenüberwachung (welcher Art auch immer) bestätigt wurde. Um mehr zu sagen, müßte man den Kontext des Satzes kennen.

Gruß docfm, facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

die Sinneszellen deiner Netzhaut reagieren nicht nur auf Licht im sichtbaren Bereich...auch verschiedene andere Reize lösen Aktionspotentiale und somit Seheindrücke aus, auch wenn diese nicht mit real existierenden Objekten korrelieren. Druck auf den Augapfel z.B. löst spontane Entladungen der Sinneszellen der Retina aus (Flimmern, Farben, Blitze etc...aber Vorsicht: zu langer oder zu starker Druck schädigt die Netzhaut!). In völliger Dunkelheit erzeugen spontane Entladungen einzelner Sinneszellen Seheindrücke, die bei Licht nicht "sichtbar" wären, da sie dann von den viel stärkeren Lichtreizen überlagert würden. Auch eigentlich nicht sichtbare radioaktive Strahlen bzw. Teilchen können Seheindrücke in Form kleiner 'Blitze' auslösen, so haben z.B. Astronauten davon berichtet, das die kosmische Strahlung entsprechende Seheindrücke bei ihnen auslöste.

Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

eigentlich solltest Du Dir diese Frage von dem Radiologen bzw. dem Arzt, der die Röntgenuntersuchung in Auftrage gegeben hat, beantworten lassen, denn radiologische Befunde müssen immer im Kontext mit dem Zustand des Patienten, der vermuteten Erkrankung etc. gesehen werden. Außerdem korrelieren radiologische Befunde oft nur eingeschränkt mit dem Zustand des Patienten...so gibt es z.B. Patienten, die im CT z.B. einen schweren Bandscheibenvorfall oder Schlaganfall haben, aber von ihrem Zustand her nur minimal, wenn überhaupt beeinträchtigt sind...

Zur Erklärung des Befundes:

Diskrete feinknotige Zeichungsvermehrung des Lungengerüsts = beginnende fibrotische Lungengerüstveränderungen = ein Teil des Lungengewebes ist durch Bindegewebe ersetzt (im weitesten Sinne so was wie Vernarbungen). das Maximalbild wäre eine sog. Lungenfibrose (siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Lungenfibrose)

ventrale Kantenüberbauungen der mittleren und unteren BWS = Spondylosis deformans der mittleren und unteren BWS = degenerative veränderung der Wirbelsäule im Bereich der mittleren und unteren Brustwirbelsäule. Ventrale Kantenüberbauungen: im vorderen Bereich der Wirbelkörper (also Richtung Bauchhöhle) ist es im Bereich der Wirbelkörperkanten zu knöchernen "Anbauten" gekommen (sog, Osteophyten, siehe hier: wikipedia.Osteophyt...sorry, darf nur einen Link einfügen...)

Die Pleuraausziehung in Höhe des rechten Mediastinums dürfte ein unwichtiger Nebenbefund sein, wahrscheinlich eine Pleuraverklebung nach einer früheren Entzündung o.ä. (Pleura: bindegewebige Haut, die die Lungen von außen und die Rippen und Zwischenrippenmuskulatur von innen überzieht. Dazwischen ist der mit (normalerweise sehr wenig) Flüssigkeit gefüllte Pleuraspalt. Mediastinum: Der Raum zwischen den Lungen, der das Herz, die großen Gefäße, die Speiseröhre und den Thymus enthält.

Was die erwähnten Befunde in Deinem Zusammenhang bedeuten, muß Dir aber Dein Arzt genauer erklären.

Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

  1. Ultraschall kann man per Definition nicht hören, wobei die Frage der Schwelle zwischen noch hörbaren Frequenzen und Ultraschall individuell verschieden ist und durch degenerative Veränderungen des Innenohrs im Laufe des Lebens abnimmt.

  2. Auch nicht hörbare Schallwellen können den menschlichen Körper beeinflussen und ggf. das Wohlbefinden und auch die Gesundheit beeinträchtigen, wobei dies aber eher für Infraschall (also Frequenzen im Bassbereich unter 20Hz, die nicht mehr hörbar sind) zutrifft.

  3. Ultraschall wird aufgrund der Dämpfungseigenschaften von Hauswänden durch diese üblicherweise nicht hindurchgehen...deshalb hört man von der lauten Rockmusik des Nachbarn auch hauptsächlich die Bässe und nicht die Höhen...

  4. Was Dein Nachbar behauptet zeigt alle Kennzeichen eines sog, Fremdbeeinflussungserlebens wie es u.a. bei paranoiden Psychosen und Schizophrenie sowie anderen wahnhaften Erkrankungen vorkommt: Auch wenn man mit solchen Einschätzungen aus der Ferne natürlich sehr vorsichtig sein muß, ist doch die fixe Idee, man werde von übelwollenden Menschen mittels technischer Geräte und unsichtbarer Wellen aus der Ferne negativ beeinflusst typisch für wahnhafte Erkrankungen, insbesondere wenn solche Ideen auch durch rationale Argumente nicht korrigierbar sind (Definition: Wahn ist eine aus krankhafter Ursache entstandene irrige Annahme, die für den Betreffenden von unmittelbarer Gewißheit und aktuell nicht korrigierbar ist) . Falls Dein Nachbar also auch sonst noch 'komische' Verhaltensweisen zeigt, sollte man ihm einen Besuch beim Neurologen nahelegen (Das Wort Psychiater wird von solchen Patienten gar nicht gern gehört, denn er empfindet die Sache ja als real und nicht als krankhaft. Aber die meisten Neurologen haben auch eine Ausbildung als Psychiater und man kann einem solchen Patienten eher vermitteln, daß sich mal ein Neurologe um seine Kopfschmerzen und Ohrgeräusche kümmern sollte...)

Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

auf dem Bild ist nicht wirklich viel von einem Pickel zu erkennen, aber wie hier schon erwähnt wurde, kommen in diesem Bereich häufiger 'Pickel' (bzw. sog. Atherome) vor (siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Atherom). Der Grund dafür ist, daß die Gesichtshaut reich an Talgdrüsen ist. Wenn es zu einer Verstopfung des Ausführungsganges der Talgdrüse, z.B. durch Hautschuppen, Fett, Kosmetika etc. kommt, dann staut sich der Talg zurück und die Talgdrüse entzündet sich, was dann zu der entsprechenden Schwellung, Rötung und Schmerzen führt. Bestimmte hormonelle Veränderungen (z.B. Zunahme des Testosteronspiegels in der Pubertät) sowie die Einnahme bestimmter Medikamente (vor allem Steroidhormone wie Corticoide oder Anabolika) bewirken eine gesteigerte Talgproduktion und somit verstärkte Bildung von 'Pickeln' (dann auch Akne genannt)

Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

Per se wirkt sich die Zufuhr von Einfachzuckern (Mono- und Disacharide) wie Glucose, Fructose, Maltose auf den Muskelaufbau nicht negativ aus, sie bewirken jedoch eine starke Zunahme der Insulinausschüttung. Insulin ist für Körperzellen, die sich nicht obligatorisch nur durch Glucose allein ernähren (wie Nervenzellen, Erythrocyten und Lymphgewebe) das Signal, Glucose aus dem Blut aufzunehmen um den Blutzuckerspiegel innerhalb der notwendigen Grenzen zu halten. Die Glucose wird dann in den Zellen verstoffwechselt, anstelle z.B. von Fettsäuren, die viele Körperzellen alternativ ebenfalls verstoffwechseln könnten. Außerdem hemmt insulin die sog. Lipolyse, also den Abbau von Fettgewebe und führt im Gegenteil zum Neuaufbau von Körperfett, da auch die Fettzellen insulin als Signal zur Glucoseaufnahme (und zum anschließenden Umbau der Glucose zu Speicherfett) verstehen. Daher sollte man den Konsum zu großer Mengen an Einfachzuckern vermeiden und eher komplexe Kohlenhydrate, wie sie z.B. in Vollkornbrot und ähnlichen Produkten enthalten sind bevorzugen. Die machen auch länger satt. Denn die Aufnahme der Glucose aus dem Dünndarm führt oft zu einer überschießenden Insulinproduktion, die nach einem initialen Blutzuckeranstieg durch die Glucoseaufnahme zu einem noch stärkeren Blutzuckerabfall durch die überschießende Insulinproduktion führt...und dies wiederum führt zu Heißhunger, da der Körper den nun zu niedrigen Blutzuckerspiegel wieder erhöhen will...Daher ist es, wie weiter unten schon thematisiert wurde, zwar richtig, daß Glucose für die Funktion des Gehirns (und der anderen obligatorisch auf Glucose angewiesenen Zellen, s.o.) essentiell wichtig ist (was man schon bei Diabetikern mit Unterzuckerung sehen kann, die werden nämlich tief bewußtlos, wenn der Blutzuckerspiegel deutlich zu niedrig ist), es ist andererseits aber falsch, im Umkehrschluß zu glauben, daß mehr Glucose besser fürs Gehirn, die Konzentration, das Leistungsvermögen etc. sei...zuviel Glucose im Blut führt nämlich auch zu Bewußtlosigkeit (diabetisches Koma) - sofern man nicht genug Insulin produziert um einen solchen Anstieg zu vermeiden. Wenn man aber nun reichlich Glucose oral zuführt, kommt es zwar, wie oben erwähnt zu einem Blutzuckeranstieg, aber durch die Gegenregulation des Körpers zu einem mindestens genauso heftigen Blutzuckerabfall. Der Abfall verursacht aber wiederum Heißhunger und die damit verbundenen Schwankungen des Zuckers und damit ebenfalls durch Osmose verbundenen Flüssigkeits- und Elektrolytverschiebungen (k+ und Na+-Ionen werden mit der Glucose in die Zellen aufgenommen) verringern die Leistungsfähigkeit also eher. Daher ist die Einnahme von Dextro-Energen etc. zur Leistungssteigerung etc. völliger Blödsinn - auch wenn die Werbung anderes glauben machen will. Im Übrigen muß, trotz der Tatsache daß bestimmte Organe auf Glucose angewiesen sind, auch nicht Glucose mit der Nahrung aufgenommen werden. Komplexe Kohlenhydrate werden im Dünndarm durch Enzyme zu Mono- und Disacharariden gespalten und dann langsam aufgenommen. Außerdem kann in der Leber durch sog. Gluconeogenese Glucose aus Glycogen, Fettsäuren etc. synthetisiert werden. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel auch ohne Glucoseaufnahme aufrechterhalten. Sofern man also kein Leberversagen hat oder als Diabetiker zuviel Insulin spritzt oder einen insulinproduzierenden Tumor hat (äußert selten) kommen Unterzuckerungen normalerweise nicht vor und es gibt daher auch keinen Grund, Dextro-Energen o.ä. zu nehmen....

Gruß docfm, facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

da wirst Du wohl einen (Unfall-)Chirurgen aufsuchen müssen...(nein, die schneiden nicht zwangsläufig gleich rein... :-) ) Es kann gut sein, daß noch kleinere Fremdkörper (Steinchen, Dreck etc.) in der Wunde sind, die einen chronischen Infekt und dadurch den Schmerz, die Schwellung und Rötung (das sind typische Zeichen einer Entzündung/infektion!) auslösen. Das muß überprüft und der Dreck gegebenenfalls entfernt werden, sonst kommt es zu einer chronischen Infektion mit u.U. unangenehmen bis lebensbedrohlichen Folgen. Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

Trinken von Milch hilft gut, da das Milcheiweiß die Säure neutralisiert. Das im Magen(-saft) Salzsäure ist ist normal und sinnvoll, sie beschleunigt die Eiweißverdauung und trägt dazu bei, mit der Nahrung aufgenommene Keime abzutöten. Tiere z.B. die sich regelmäßig von Aas ernähren haben deswegen einen extrem sauren Mangensaft. Dem Magen bzw. der Magenschleimhaut macht die Säure normalerweise nichts aus, sie ist dafür ausgelegt: sog. Becherzellen produzieren einen Schleim, der die Magenschleimhaut vor der Säure schützt.. Probleme entstehen dann, wenn dieser Schutz nicht mehr ausreicht, was meist dann der Fall ist, wenn die Durchblutung des Magens bzw. der Magenschleimhaut gestört ist. Dies ist dann der Fall, wenn es bedingt durch Streß, verschiedene Medikamente (z.B. Schmerzmittel aus der sog. NSAR-Gruppe wie z.B. Diclofenac), Rauchen (Nikotin verengt die Gefäße des Magens), Blutverlust/Schock etc. zu einer Verengung der den Magen versorgenden Blutgefäße kommt. Das Problem kann durch verschiedene Medikamente verringert werden, wie z.B. sog. PPI's (Protonenpumpeninhibitoren) wie Omeprazol, Pantoprazol etc., die die Magensäureproduktion hemmen. Das hilft zwar, beseitigt aber nicht das ursprüngliche Problem und hat wiederum Nebenwirkungen, wie z.B. durch den Wegfall der Säurewirkung eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Infektionen durch Keime aus der Nahrung. Außerdem wirken sie nicht bei jedem Menschen gleich gut. Wenn Du häufig Sodbrennen hast, solltest Du bald einen Gastroenterologen aufsuchen. Das Sodbrennen bedeutet nämlich, das saurer Magensaft durch einen nicht richtig schließenden oberen Magensphinkter (Schließmuskel) in die Speiseröhre aufsteigt (nennt man auch gastroösophageale Refluxkrankheit oder kurz GERD). Und die Speiseröhre ist dafür nicht ausgelegt. Wenn diese Situation lange anhält, kommt es zu einer irreversiblen Schädigung der Speiseröhrenschleimhaut mit Vernarbungen, Verengung der Speiseröhre mit Schluckstörungen und ggf. maligner Entartung (Krebsentstehung), dies nennt man dann einen sog. Barrett-Ösophagus. Auch die genannten PPIs helfen hier nur teilweise, weil sie zwar den Säureanteil im Magensaft verringern und dadurch das Brennen reduzieren, aber sauer ist der Magensaft immer noch und er enthält außerdem Pepsin, ein Enzym zur Eiweißverdauung, das ebenfalls die Speiseröhrenschleimhaut schädigt. In diesen Fällen sind PPIs wie Omeprazol etc. nur zur kurzzeitigen Symptomlinderung geeignet. das Problem kann nur (und muß) durch einen kleinen Eingriff beseitigt werden, bei dem der obere Magensphinkter verengt wird und dadurch der Reflux verhindert wird. Wenn Du also öfters Sodbrennen, saures Aufstoßen haben solltest, insbesondere nach dem Essen oder nachts, solltest Du bald einen Gastrenterologen aufsuchen, der die notwendigen Untersuchungen durchführen und eine geeignete Therapie vorschlagen kann. Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

P.S. das Problem kommt gehäuft bei Übergewicht und einer Ernährung, die reich an einfachen Kohlenhydraten (Zucker) ist vor - Gewichtsabnahme und Ernährungsumstellung helfen oft, das Problem zu verringern oder ggf. sogar ganz zu beseitigen.

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Hallo...

Eine hypertonen Dehydratation, kommt bei größeren Flüssigkeitsverlusten vor, z.B. aus folgenden Gründen:

Diarrhoen,

verstärkter Diurese (Urinausscheidung) z.B. bei hohem Blutzucker bei Diabetes (osmotische Diurese) oder durch harntreibende Medikamente (Duiretike)

starkes Schwitzen

hohes Fieber

verschiedene Stoffwechselstörungen

oder bei mangelnder Flüssigkeitsaufnahme (vor allem alte Menschen wegen mangelnden Durstgefühls)

Dabei kommt es zu einer Zunahme der Konzentrationen an verschiedenenen Ionen im Blut (vor allem Na+, K+, Cl-) sowie zu einer Zunahme des sog. Hämatokrits (Anteil der 'festen' Blutbestandteil, vor allem Blutzellen) und somit Zunahme der Blutviskosität, das Blut wird 'zähflüssig', weniger Fließfähig, was die sog. Mikrozirkulation beeinträchtigt. Sekundär kommt es durch Osmose bzw. Diffusion zu einem Ausstrom von Flüssigkeit aus den Körperzellen und dem Extrazellulärraum (sog. Interstitium) in die Blutgefäße, so daß die Konzentrationen sich im Wesentlichen angleichen. Wenn nun in dieser Situation schnell größere Mengen Infusionsflüssigkeit mit 'physiologischer' Ionenkonzentration infundiert werden, fällt die Konzentration der genannten Ionen im Blut entsprechend schnell ab. Somit ist nun die Konzentration der Ionen in den Körperzellen entsprechend deutlich höher als nun im Blut. Hierdurch kommt es durch Osmose bzw. Diffusion zu einem schnellen Einstrom in die genannten Zellen, was besonders im Bereich des Gehirns zu erheblichen Problemen führt, nämlich zu einem Hirnödem mit Verwirrungszuständen und ggf. Krampfanfällen, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma, und im Falle zu schneller Veränderungen des Natriumspiegels ggf. zu einer sog. zentralen pontinen Myelolyse, einer schweren Schädigung von Strukturen im Mittelhirn mit dauerhafter Schädigung bis hin zum Tod. Daher müssen zu schnelle Veränderungen von Ionenkonzentrationen und dadurch sekundär verusachte zu schnelle Flüssigkeitsverschiebungen vermieden werden. Wenn die Infusionslösungen mit einer entsprechend angepassten Geschwindigkeit gegeben werden, können sich die entsprechenden Ionenkonzentrationen allmählich anpassen und es entstehen keine Probleme.

Ich hoffe das war hilfreich, ansonsten halt moch mal nachfragen Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

zunächst muß mal geklärt werden, was die Ursache der Hyperthyreose ist...da gibt es verschiedene Möglichkeiten...bestimmte Autoimmunerkrankungen wie z.B. M.Basedow, gutartige (und selten auch bösartige) Tumoren der Schilddrüse etc... In der Regel muß eine Überfunktion dann aber schon zügig behandelt werden, da ansonsten erhebliche Folgewirkungen drohen...der Gewichtsverlust mag ja in Grenzen noch erwünscht sein, aber es treten auch Haarausfall, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck etc... auf. Im extremen Fällen kann eine sog. thyreotoxische Krise auch mal zum Tod führen. Als: Kein Anlass zur Panik, aber man muß es abklären und dann auch zügig richtig behandeln.

Gruß docfm

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Hallo...

unter 35°C treten die ersten Probleme auf, ab 34°C sind Blutgerinnung und Immunsystem beeinträchtigt und vermehrte Urinausscheidung (sog. Kältediurese) setzt ein. Unter 33° wird man zunehmend müde und verwirrt, ab ca. 30°C bewußtlos, unter ca. 28°C setzt Kammerflimmern ein und führt zum Tod, sofern man nicht reanimiert und wieder aufgewärmt wird.

Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

Es gibt nicht nur für Ebola, sondern auch für viele weitere Viruserkrankungen keine Impfung und keine kausale Therapie...trotzdem überlebt man die meisten...dank unserem Immunsystem. Auch Ebola hat keine Letalität von 100%, sondern je nach Subtyp 0% (Ebola Reston) bis ca. 70-90% (Ebola Zaire, Subtyp Mayinga)...es gibt zwar keine kausale Therapie, aber es wird natürlich, je nachdem wo die Erkrankung auftritt (hier in Europa ist das ja äußerst unwahrscheinlich), das den örtlichen Gegebenheiten nach Mögliche an symptomatischer und unterstützender Therapie gemacht...und dann muß man abwarten, ob das Immunsystem in der Lage ist, die Infektion in den Griff zu bekommen oder nicht. Allerdings sterben weltweit jährlich wahrscheinlich deutlich weniger als 100 Menschen an Ebola und anderen Filovirus-Erkrankungen wie dem Marburg-Virus...aber Hunderttausende an Grippe...trotzdem lassen sich, obwohl es eine sehr wirksame und gut verträgliche Impfung gegen Grippe gibt, nur ein verschwindend kleiner Teil der Menschen gegen Grippe impfen...daher kann man wohl davon ausgehen, daß, selbst wenn es eine Impfung gegen Ebola gäbe, sich kaum einer dagegen impfen lassen würde...weshalb es keinen Sinn machen würde, eine Impfung zu entwickeln, da damit kein Geld zu verdienen wäre...

Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo..

keine Sorge:

  1. THC bzw. Drogenscreening wird nicht mit Blut, sondern mit einer Urinprobe gemacht
  2. Ohne Ankündigung bzw. Einwilligung darf bei einer arbeitsmediziischen Untersuchung eigentlich kein Drogenscreening gemacht werden (ob es nicht vielleicht doch heimlich gemacht wird, dürfte natürlich nur schwer nachzuweisen sein)

Da THC bei regelmäßigem Konsum Persönlichkeitsveränderungen macht, bei einer vorhandenen Prädisposition eine Schizophrenie auslösen kann, cancerogen (krebserregend) ist und man außerdem seinen Führerschein gefährdet (die Polizei hat inzwischen Hautabstreiftests...damit lässt sich, bei regelmäßigem Konsum auch länger zurückliegender Konsum, in Sekunden nachweisen...und wenn auf diese Weise regelmäßiger Konsum nachweisbar ist, begründet dies die Annahme, daß derjenige körperlich und geistig zum Führen eines Kfz ungeeignet ist, woraufhin die Führerscheinstelle den Führerschein entziehen oder zumindest eine MPU (sog. "Idiotentest") anordnen kann). THC reichert sich im Fettgewebe an, und ist bei regelmäßigem Konsum auch noch nach 6 Wochen bis zu 4-5Monaten nachweisbar...im Haar, je nach Länge, u.U. auch noch deutlich länger..

Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

wenn Ohrenschmerzen, Hörminderung auf dem betroffenen Ohr oder das Gefühl, das bei Bewegung des Kopfes eine Flüssigkeit im Ohr hin-und-her-schwappt auftreten, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Otitis media (Mittelohrentzündung). Dann zum Hausarzt, oder besser noch: HNO-Arzt gehen...Bei Fieber oder noch gravierenderen Symptomen sofort zum Arzt, ggf. (z.B. nachts oder Wochenende) auch ärztlicher Notdienst oder Krankenhaus. Eine Otitis media muß meistens antibiotisch behandelt werden, da ansonsten eine Schädigung der Ohrknöchelchen (Hammer, Amboß, Steigbügel) im Mittelohr mit nachfolgender (dauerhafter) Hörminderung auf diesem Ohr oder schlimmstenfalls ein Übergreifen der bakteriellen Infektion auf benachbarte Strukturen wie Innenohr oder sogar auf die Hirnhäute (-> bakterielle Meningitis -> Lebensgefahr!) möglich sind. Wenn vom Arzt Antibiotika verschrieben werden, sollte man diese unbedingt nehmen solange sie verordnet wurden oder bis die Schachtel leer ist. Ein frühzeitiges Absetzen (weil Antibiotika ja sooo schädlich sind...), weil die Symptome ja besser werden, kann fatale Folgen haben: man züchtet so resistente Keime, weil noch nicht alle Bakterien abgetötet wurden, und die, die bis dahin überlebt haben, logischerweise die gegen dieses Antibiotikum resistentesten Bakterien sind, die man somit sich wieder vermehren läßt und ggf. an andere weitergibt...auf diese Weise kommt es zur Bildung und Verbreitung von multiresistenten Keimen. Außerdem droht bei zu frühem Absetzen des Antibiotikums ein Rezidiv der Entzündung, die dann um so schwerer zu behandeln ist. Das Antibiotikum muß, je nach Erkrankung, Verlauf und erwartetem Keimspektrum bis mindestens 3 Tage nach Abklingen der Beschwerden genommen werden. Gute Besserung !

Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo,

diese Frage ist so ohne weitere Kenntnisse nicht zu beantworten. Ein perforiertes Bauchaortenaneurysma wäre eine Möglichkeit (wobei da der Tod, je nachdem ob es sich um sog. gedecktes oder in die freie Bauchhöhle perforiertes Bauchaortenaneurysma gehandelt hat, innerhalb von wenigen Minuten bis - ohne Operation - einigen Stunden eintreten kann). Weitere Möglichkeiten wären ein sog. septischer Schock mit Multiorganversagen als Folge einer Infektion im Bauchraum, z.B. als Folge einer Darmperforation, eines sog. Mesenterialinfarktes (Verschluß der art. Blutgefäße, die den Darm versorgen) o.ä. Es kommen auch noch diverse weitere Möglichkeiten in Frage, z.B. kann ein Herzinfarkt Bauchschmerzen verursachen...um genaueres zu wissen, müßte man zumindest mal ein paar Laborwerte und sonstige Befunde sowie Vorgeschichte, Vorerkrankungen etc... kennen, und wenn man es genau wissen will, müßte man eine Obduktion durchführen. Eigentlich müßten aber die behandelnden Ärzte im Krankenhaus aufgrund der Symptomatik, des Verlaufs, der Anamnese (Vorgeschichte, Vorerkrankungen) und der Labor-, BGA-, Ultraschall-, Röntgen-, CT- etc..Befunde zumindest eine Idee haben, was die Ursache war..?

Gruß

docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

Fürs Medizinstudium brauchst Du ein (sehr gutes!) Abitur, dann mind. 12 Semester (6 Jahre) Studium (was kein Spaziergang ist, vorsichtig ausgedrückt...) und dann mind. 5 Jahre Fachweiterbildung zum Facharzt Chirurgie, und dann noch mal Weiterqualifizierung im Bereich Herz/Thorax-Chirurgie (noch mal ein paar Jahre...).

Gruß

docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo...

also um hier mal ein bißchen Klarheit zu schaffen:

  1. ein Drogenscreening dürfte der Arzt von sich aus ohne spezielle Einwilligung des Patienten machen (allerdings nicht, wenn der Patient explizit widersprochen hat, es sei denn die Untersuchung wäre von Polizei oder Staatsanwaltschaft angeordnet worden, oder falls es sich um einen minderjährigen oder betreuten Patienten handelt und die Erziehungsberechtigten/Betreuer dies gewünscht haben - dürfte aber wohl auch die absolute Ausnahme sein....) Der Arzt unterliegt bezüglich der evtl. Ergebnisse der Schweigepflicht, es sei denn, die Entnahme wäre wie erwähnt auf Anordnung der Polizei bzw. Staatsanwaltschaft erfolgt. Aber in aller Regel wird kein niedergelassener Arzt ohne konkreten Anlass bei seinen Patienten ein Drogenscreening durchführen (schon aus Kostengründen). Bei Klinikaufnahmen, insbesondere in Notfällen, wird aber, wenn den Umständen des Notfalls nach die Einnahme von Alkohol oder Drogen zumindest nicht unwahrscheinlich ist, auch ohne spezielle Einwilligung des Patienten eine entsprechende Untersuchung durchgeführt, da es für die Behandlung oft erforderlich ist, zu wissen, ob der Patient unter Alkohol- oder Drogeneinfluß steht (z.B. Klärung der Einwilligungsfähigkeit, Durchführung von Narkosen etc...) Allerdings wird ein Drogenscreening üblicherweise aus einer Urin- und nicht aus einer Blutprobe durchgeführt. Drogenscreening aus Blutproben oder Haaren führen normalerweise nur rechtsmedizinische bzw. toxikologische Institute durch, weil der technische Aufwand hierfür wesentlich höher ist. Ein Drogenscreening-Schnelltest wie er im Krankenhaus mit Urin durchgeführt wird funktioniert von Prinzip ähnlich wie ein Schwangerschaftstest...ein paar Tropfen Urin drauf und ein bis zwei Minuten später das Ergebnis an der Farbreaktion ablesen (dieselben Tests gibts übrigens auch z.B. bei Ebay für ein paar Euro zu kaufen...falls sich jemand selber testen will). Diese Schnelltests funktionieren mit monoklonalen Antikörpern und sind sehr sensitiv (z.T. können je nach Substanz Mengen um 20ng/ml nachgewiesen werden, die Tests umfassen meist 8-10 Substanzklassen wie versch. Opiate, THC, Kokain, Amphetamine, Barbiturate, Benzodiazepine, tricyclische Antidepressiva...). Fazit: ein niedergelassener Arzt wird normalerweise kein Drogenscreening durchführen, und wenn dann aus Urin, nicht Blut...und das Ergebnis unterliegt der Schweigepflicht (Ausnahme: siehe oben). Bei arbeitsmedizinischen Untersuchungen (z.B. Einstellungsuntersuchung) darf normalerweise kein Drogenscreening durchgeführt werden, zumindest nicht ohne Einwilligung...ob es dann heimlich vielleicht doch gemacht wird, wird nur schwer nachzuweisen sein...

  2. HIV-Test: Ein HIV-Test darf in Deutschland generell nur mit (SCHRIFTLICHER!) Einwilligung des Patienten oder (bei Minderjährigen oder betreuten Patienten) seines Erziehungsberechtigen/Betreuers stattfinden, es sei denn der Test wäre gerichtlich angeordnet worden (dürfte ebenfalls äußerst selten sein). Die Durchführung ohne Vorliegen der schriftlichen Einwilligung oder gerichtlichen Anordnung ist eine Straftat (Körperverletzung), auch dann, wenn der Patient in die Blutabnahme an sich, aber nicht speziell in den HIV-Test eingewilligt hat. Das Ergebnis unterliegt der Schweigepflicht (außer gegenüber Erziehungsberechtigten bei Minderjährigen / Betreuern bei betreuten Patienten) , auch gegenüber dem Lebenspartner/Ehepartner des Patienten ! Ein positives Ergebnis des HIV-Tests dem Ehepartner ohne Einwilligung des Patienten mitzuteilen wäre ein Bruch der Schweigepflicht und somit strafbar - es sei denn, der Ehepartner wäre auch Patient desselben Arztes, dann kommt die sog. Garantenstellung des Arztes zum Tragen, der diesen u.a. verpflichtet, Schaden von seinem Patienten (hier: Ehepartner) abzuwenden, auch wenn der dazu die Schweigepflicht gegenüber dem positiv HIV-getesteten Patienten brechen muß (sog. Rechtsgüterabwägung). Wenn der Ehepartner nicht auch Patient desselben Arztes (z.B. Hausarzt) ist, darf der Arzt die Schweigepflicht im Prinzip nicht brechen - ob es schon ein Bruch der Schweigepflicht wäre, wenn der dem Ehepartner rät, sich doch auch mal auf HIV testen zu lassen...? . In Grenzsituationen, wenn z.B. der Arzt wüßte, daß sein Patient trotz positivem HIV-Befund ungeschützten Geschlechtsverkehr mit seinem Partner oder anderen (z.B. Prostituierte etc..) hätte, könnte ein Bruch der Schweigepflicht im Rahmen der Rechtsgüterabwägung in Frage kommen - da müßte dann ggf. ein Gericht klären, ob dies rechtens war. Der Arzt bzw. das Labor ist jedoch nach dem Infektionsschutzgesetz verplfichtet, einen positiven HIV-Befund (anonym) dem Gesundheitsamt zu melden.

Ich hoffe, dies hat zur Aufklärung beigetragen...

Gruß

docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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Hallo,

es gibt in Istanbul in der Altstadt ein deutsches Krankenhaus (heißt so...), das dürfte zu den besten Kliniken in Instanbul gehören.

Gruß docfm, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin

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