Hallo zusammen :),

es gibt da auf Arbeit diesen einen Kollegen, den ich ziemlich interessant fand und den ich früher oder später bestimmt hätte näher kennenlernen wollen.
Jetzt ist das bei mir mit nicht professionell verarbeiteten Kindheitstrauma und (sexuellen) Gewalterfahrungen in vergangenen Langzeitbeziehungen nicht ganz so einfach für mich, da einfach lockerflockig auf potentielle neue Bekanntschaften zuzugehen.
Auf Arbeit wird in der einen Ecke schon über uns getuschelt, an der anderen Front versucht man uns zu verkuppeln.
Ich hab mich dadurch sehr unter Druck gesetzt gefühlt und eher eine halbherzige Art an den Tag gelegt, um mein Interesse zu bekunden.

Ich hab die Rechnung bekommen und einen Korb kassiert, den ich schweren Herzens auch akzeptiert habe.

Jetzt war ich vor 2 Wochen mit der einen Kollegin, die uns verkuppeln wollte auf was zu Trinken gehen verabredet und sie kommt verspätet mit dem oben besagten Kollegen (ihren Vater) im Schlepptau; das war schon mal "WoW".
Sie hat das dann so hin gestellt, dass ihr nicht bewusst war, dass ich auch kommen würde, weil ich nichts mehr zu dieser Verabredung geschrieben habe.
Ich war nicht begeistert, aber man ist ja zivilisiert und kann als erwachsener Mensch trotzdem mit einem Korb-Geber einen angenehmen Abend verbringen.
Denkste.

"Mit 'der da' (mir) setz ich mich nicht an einen Tisch."
Also ganz ehrlich, ein Schlag in die Fresse hätte es auch getan.
Das hat gesessen und mich richtig tief getroffen.
Er hat sich auch den ganzen Abend nicht zu uns gesellt.
Ich habe einen Versuch gestartet, das Gespräch mit ihm zu suchen: "Jetzt nicht!". Zwei Stunden später bin ich nochmal in seine Richtung, da hat er sich demonstrativ weg gedreht.

Ich hab ihm einen Brief geschrieben, dass ich das Verhalten nicht verstehe, da ich ihm nichts getan habe und dass ich verletzt bin und eine Entschuldigung fordere. Keine Reaktion seinerseits.

Versteht mich jetzt nicht falsch, es ist eine Sache, ob ich einen Korb bekomme weil das gegenüber halt kein romantisches Interesse hat denn das ist dann halt leider so.
Es ist aber eine andere Sache, ob ich mich im Nachgang dann auch noch wie den allerletzten Dreck behandeln lassen muss, weil ich hab ihm ja nicht mal was Böses getan.

Meine Gedanken drehen sich im Kreis, ich über- und zerdenke alles, lege jedes Wort, Regung, Blick auf die Goldwaage.
Ich hätte anfangs drauf schwören können, dass ich ihm auch nicht ganz unsympathisch bin und wir wenigstens hätten Freunde werden können.
Jetzt sitz ich einfach nur traurig da und kann nicht verstehen, wie es dazu kommen konnte.
Ich empfinde das nicht nur als Ablehnung, sondern sogar als Hass und ich hab keine Möglichkeit das zu klären, wenn er sich so stur weigert.

Arbeitstechnisch gehen wir zum Glück seitdem getrennte Wege, weil ich in eine andere Abteilung gewechselt habe.

Ich versteh' es einfach nicht :(.