Morgen MPU, Fragen bezüglich meiner Vorbereitung?

Hallo liebe Gutefrage.net - Community,

morgen steht nun meine(männlich,25J) MPU an (Anfang März um 4Uhr nach einer Studentenparty mit 2,0pro mille auf dem Fahrrad) und ich wollte euch mal um Rückmeldung bezüglich meiner geplanten Argumentation (grober Überblick) bitten.

Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt einen unreflektierten Umgang mit Alkohol, habe mir keine Gedanken darüber gemacht ob dieser zu hoch war. Ausserdem habe ich zwischen Alkohol am Steuer und am Lenker unterschieden. Ich habe auf meine Einschätzung vertraut ob ich noch Fahrradfahren sollte und war mir damals keiner Schuld bewusst. Gründe für den hohen Alkoholkonsum waren generell das falsche Umfeld (Mitbewohner Brauereisohn, Freundeskreis trinkfeste Kommilitonen) aber im speziellen die Trennung meiner Freundin und das Zusammenkommen von ihr mit meinem besten Freund, Unzufriedenheit mit meinen Universiätsleistungen und Studienwahl (letzte Klausur nicht bestanden, Herauszögern der Bachelorarbeit, keine richtige Zukunftsperspektive). Auch wenn ich davor aus heutiger Sicht schon regelmässig zuviel getrunken habe, blieb mir dieser Abend besonders bitter in Erinnerung - auch ausserhalb der Alkoholkontrolle (erster Filmriss, erstes Übergeben von Alkohol seit ich 16war, 2tage andauernder Kater) Ich war von Schamgefühlen gegenüber meiner Eltern (Suchtpraxis) sowie von Verunsicherungen geplagt, da ich erstmals meinen Alkoholkonsum kritisch hinterfragt habe und ich plötzlich mit Zahlen konfrontiert sah, die mich klar in die Richtung von Menschen mit Alkoholproblem einordneten. Ich wollte mir selber beweisen, dass ich an keiner Alkoholsucht leidete und verzichtete erstmals seit langem einen Monat komplett auf Alkohol um zu sehen, was dass mit mir machen würde. Mir fiel auf zu wievielen Anlässen Ich davor Alkohol getrunken hatte (2mal feiern die Woche, Bundesliga, bei Spieleabenden) ohne darüber nachzudenken. Mir wurde auch klar dass in den vorrangegangen Monaten mir Alkohol geholfen hatte mich von dem Verlust meiner Freundin abzulenken und meine Stimmung zu heben. Allerdings merkte ich auch, dass mein Verlangen nicht so stark war wie ich befürchtet hatte. Ich nahm mir fortan vor nur zu bestimmten Anlässen zu trinken, was mir dadurch leichter viel, dass ich als letzter Verbleibender meines Freundeskreises ein weiteres Semester an der Universität verbringen musste und sehr mit der Bachelorarbeit beschäftigt war. Ausserdem fehlte mir - unter anderem wegen dem Strafbefehl und der MPU auch einfach das Geld. Ich habe seitdem meines Erachtens mein Leben wieder in den Griff bekommen, bin in den letzten Zügen meines Abschlusses, habe ein Jobangebot ab Oktober. An der Trennung mit meiner Freundin und der Enttäuschung darüber bin ich gewachsen und habe es inzwischen verarbeitet. Ich habe gelegentlich noch die Versuchung beim feiern mehr zu trinken aber erinner mich dann immer an die Implikationen und weiss, dass es meine Probleme nie in dem Maße gebessert hat

PS: Muss ich mit einer Haaranalyse rechnen?

Auto, MPU, Recht, Untersuchung, Psychologie, Straßenverkehr
Alkohol + Fahrrad + Kontrolle + Bluttest = MPU?!

Leider habe ich letzten Montag die letzte Klausur meines Studiums etwas zu feuchtfröhlich gefeiert und habe in einem Moment geistiger Umnachtung erstmals nicht den Nachtbus genommen sondern leider mein Fahrrad. Prompt wurde ich natürlich kontrolliert, allerdings nicht wegen auffälliger Fahrweise sondern einem kaputten Rücklicht. Um 4Uhr Nachts direkt ums Eck der Partymeile haben sie dann routinemässig noch einen Alkoholblasetest gemacht der 1,9pro mille ergeben hat. Sie meinten dann dass ich mit ins Krankenhaus müsste und einen Bluttest abgeben. Ich habe die komplette Zeit kooperiert und mich einsichtig gezeigt (war ja auch völlig bescheuert) und die Polizisten waren sehr nett. Ich habe Ihnen dann gesagt, dass ich mit Führerscheinentzug rechne und die Antwort war, dass sie das nicht glauben und auch das Strafgeld aufgrund meines geringen Einkommens ehr geringen Einkommens auch nicht allzu gross ausfallen dürfte.

Nun zu meinen Fragen:

  1. Ich dachte, dass ein MPU ab 1,6pro mille auf dem Fahrrad unumgehbar ist, wie kommt es dann zu der Aussage der Polizisten? War diese richtig?

  2. Das einzige was ich dazu im Internet gefunden habe ist, dass scheinbar die Polizei nicht immer Trunkenheitsvergehen an die Führerscheinstelle übermittelt und dies oft erst bei einer weiteren Auffälligkeit im Zusammenhang mit Alkohol geschieht und dann auch noch nach mehreren Jahren ein MPU rückwirkend angefordert wird. (Einem Bekannten ging es so) Stimmt diese Vermutung?

  3. Für den Fall, dass dem so sein sollte: Mir wurde mein Geldbeutel nebst Führerschein vor ein paar Monaten gestohlen und ich habe noch keinen neuen beantragt, wird bei einer Neubeantragung geprüft, ob gegen mich irgendwelche Vergehen im Zusammenhang mit Alkohol am Steuer bzw. Lenker von der Polizei registriert wurden, die der Führerscheinstelle noch nicht bekannt waren? Und wenn das der Fall sein sollte, ab wann kann die Führerscheinstelle dies nachvollziehen, erst wenn ich die Tat durch Zahlung der Geldstrafe eingestehe oder schon davor?

Ich frage, weil ich gerne wissen würde, ob es Sinn macht den Führerschein schnellstmöglich neu ausstellen zulassen - weil ich noch noch nicht registriert wurde - oder das ganze lieber schleifen zu lassen und bei einer etwaigen Polizeikontrolle einfach die 25Euro? Strafe für das nicht-Mitführen meiner Fahrerlaubnis zu bezahlen?

Bitte entschuldigt den langen Text und die vielen Frage, danke für eure Antworten. Liebe Grüße

Andrea

Fahrrad, Polizei, Alkohol, MPU, Recht, Führerschein
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