Norddeutschland ist ein steinarmes Land. Viele Burgen wurden daher bis in das 14. Jahrhundert hinein aus Holz und Erde (z.B. Holz-Erde Mauern, oder mit hölzernen Türmen) gebaut. Entsprechend sind von diesen Anlagen nur noch Erdwälle und Gräben erhalten. Bei Holz-Erde-Mauern, kann man sich bautechnisch wie eine Abfolge von großen Hochbeeten vorstellen) mit vorgelagertem Graben sind oft auch diese Erdschüttungen aus dem Innenraum der Holz-Erde Mauer in den Graben gerutscht. Derartige Burgen sind sehr häufig, es gab geschätzt so viele von ihnen wie es heute Gemeinden in Norddeutschland gibt. Beispiele: Felddieksboll in Nortrup, Oldenburg in Nortrup, Aseburg oder Aselage zwischen Herzlake und Berge, die erste Burg in Vechta, Moorburg in Menslage, Wittekindsburg in Schleptrup, Stadt Bramsche.

Backsteine waren eine Alternative zu natürlich vorkommenden Steinen, mussten aber eigens dafür hergestellt werden, was sie sehr teuer machte. Zudem musste man den Kalkstein für die Bereitung des Mörtels importieren, was auch teuer war.

Deswegen sind Burgruinen aus Stein in Norddeutschland selten. Solche Ruinen wurden z.T. bis auf die Grundmauern abgerissen ihr Material wiederverwendet z.B. bischöfliche Landesburg in Settrup, Gemeinde Fürstenau. Oft wurden die teuer errichteten Steingebäude der Burgen weitergenutzt. Dafür wurden sie nach dem Mittelalter zu Schlössern (z.B. Schloss Gesmold bei Melle, ehemalige Burg Sögeln, Stadt Bramsche, Schelenburg in Schledehausen) oder seltener Festungen (Burg Fürstenau in Fürstenau) umgebaut.

Daneben konnten Burgen auch schnon im Mittelalter zu Klöstern umfunktioniert werden (Berge, Stift Börstel, Malgarten, Bramsche)