Man stelle sich vor, dass man vor einem Berg stehe, hinter dem sich ein Lagerfeuer befindet. Da dieses vom Berg verdeckt wird, ist es für uns nicht möglich es zu sehen. Der hinter dem Berg vom Lagerfeuer aufsteigende Rauch kann von uns jedoch deutlich gesehen werden und gilt als Beweis für ersteres.

Die erste Art des Beweises schließt von den vorhandenen Auswirkungen auf die Ursachen zurück. In diesem Falle dient der Rauch als Beweis für das Vorhandenseins des Feuers. Dieser Art ist der Gottesbeweis, indem die Schöpfung als Beweis für den Schöpfer angeführt wird.

Die zweite Art des Beweises schließt von den Ursachen auf die daraus zwangsläufig resultierenden Wirkungen. In unserem Beispiel hieße das: wo Feuer ist, wird auch Rauch entstehen. (Wenn denn auch alle dafür notwendigen Ursachen zusammenkommen.) Dieser Art ist z.B. auch die Beweisführung für die Existenz eines Jenseits und die Konsequenzen unserer Handlungen in der jenseitigen Welt oder aber auch schon im Diesseits.

Für beide Arten von Beweisen sind rationales Denken, Logik, Verstand, wissenschaftliches Arbeiten als auch menschliche Erfahrungswerte von Nöten.

Es sei hier nur der Vollständigkeit halber darauf hingewiesen, dass sich die Nicht-Existenz Gottes weder wissenschaftlich noch rational beweisen lässt.

Im Laufe dieses Textes werden wir jedoch beweisen, dass sowohl die Vernunft als auch die Wissenschaft die Existenz eines Schöpfers gleichsam erzwingen.

Beginn der Beweisführung: Einige markante Beispiele aus der Schöpfung: Das Fell (Muster) eines Tigers; eine Raupe dessen Hinterteil wie der Kopf einer Schlange aussieht und somit Fressfeinde abschreckt; die farbliche Anpassungsfähigkeit des Chamäleons; die Tarnung der Tiere; die Funktionalität ihres Aussehens, usw.

Frage: Wer gab den Tieren ihr Aussehen/Tarnung bzw. dem Tiger sein Fell?

Es gibt nur 4(-6) mögliche Antworten:

  1. Es entstand aus sich selbst heraus. (z.B. es war das Haar selbst bzw. die Katze, der Tiger, usw.)
  2. Es war die Natur.
  3. Alle nötigen Ursachen sind zufällig zusammengekommen und haben es verursacht. (In diesem Zusammenhang auch die Frage nach: Urknall, Evolution, Genen usw.)
  4. Es war der Allmächtige, Allwissende Schöpfer.

Die folgenden 2 Möglichkeiten berühren nicht direkt unsere Fragestellung danach, wer das Fell des Tigers erschaffen habe, und werden daher hier nicht tiefergehend behandelt. Sie sind zur Klärung des Sachverhalts auch nicht weiter wichtig, da sie auf dem Wege unserer Beweisführung schon im Ansatz wiederlegt werden. Sie werden dennoch der Vollständigkeit halber kurz erwähnt:

  1. Das Universum (betrifft nicht das Fell des Tigers und somit auch nicht unsere Frage nach dessen Erschaffer) war immer schon existent. (Diese Möglichkeit wird von vorneherein von der Vernunft ausgeschlossen, da die Schöpfung und alles in ihr Enthaltene offensichtlich in einem Ursache-Wirkungs-Verhältnis steht, welches auf eine erste unabhängige Wirkursache zurückführbar sein muss. Es gibt sozusagen kein notwendiges Sein innerhalb dieses Kosmos, da jedwede Existenz nur die Wirkung einer vorangegangenen Ursache ist. Dieses Abhängigkeitsverhältnis lässt sich bis zum Urknall zurückführen. Davor bedarf es einer von Raum und Zeit unabhängigen Existenz, welche unabhängig vom Ursache-Wirkungs-Verhältnis sein muss. Da alle Dinge im Kosmos in einem Raum-Zeit-Abhängigkeitsverhältnis stehen, stellt sich natürlich die Frage nach der Erschaffung von Raum und Zeit. Die Naturwissenschaften lehren hier, dass Raum und Zeit Konstanten sind, die selbst verursacht wurden und somit der Ewigkeits-Charakter des Kosmos verworfen wird. Die erste Wirkursache muss somit von Raum und Zeit unabhängig sein, der Kosmos selbst jedoch und alles darin Enthaltene, ja alles Erschaffene, sind es jedoch nicht...)
  2. Der Kosmos (und somit auch das Tigerfell) ist nicht existent. (Diese Aussage ist in sich selbst so absurd und widervernünftig, dass wir ihr hier keine weitere Bedeutung beimessen wollen. Gesagt sei an dieser Stelle nur noch, dass Anhänger dieser Behauptung bitte ihre gesamten Ersparnisse auf mein Konto überweisen sollen, da sie ihnen ja sowieso nichts nützen, wenn sie gar nicht existent sind...)

In diesem Zusammenhang noch ein kleiner Hinweis auf eine Frage, die zwar selten aber dennoch manchmal gestellt wird, die Frage nach Multi- oder Paralleluniversen. Wie wenig solche Fragen oder Theorien mit der eigentlichen Problematik zu tun haben, beantwortet Prof. Dr. Harald Lesch,

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