Hallöchen,
nun sei erstmal nicht so verzweifelt u. komme selber erstmal innerlich zur Ruhe! Freue dich, dass deine Laika offensichtlich gesund bei dir eingezogen ist..., aber wisse auch, dass es ca. 6 Wochen braucht, bis das Tier verstehen kann, dass es jetzt immer bei dir bleiben soll. Ein Team werdet ihr spätestens in 6 Monaten werden...
Du schreibst so detailliert, richtig gut vorstellbar, dass man widerum sich wundert, dass du so ungeduldig bist. Denn du klingst auch gar nicht wirklich gestresst in dem Sinne, sondern eher "nur" ziemlich ratlos bzw. unendlich enttäuscht, dass deine Laika dich nicht verstehen will/kann. Noch nicht. Und nicht so!
Ich weiß jetzt leider nicht, warum du dir ausgerechnet diese Rasse ausgewählt hast, denn gerade Schäferhunde sind anspruchsvolle, kluge u. zeitintensive Rasse, die ausgelastet, geführt u. gefordert werden müssen. Und zwar IMMER. Nicht nur 2 bis 3 mal die Woche, sondern nahezu jeden Tag. Dazu ist eine regelmäßige Tagesstruktur aber unabdingbar.
Kannst du ihr keine echte Führung (nicht nur gut gemeinte Führung, sondern klar u. deutliche Ansprache) u. stattdessen nur vorwurfsvolles Verhalten, in dem du Laika "zurechtrückst" bieten, dann kannst du keine Vertrauensbasis zu ihr aufbauen. Zu viel auf sie einreden, zahlreiche Kommandos, fragende Blicke von dir u. sicherlich noch unbewusst deine entsprechende Körperhaltung zum Tier von dir dazu, wirken auf Laika wie unsicher du bist. Sie spürt, wenn du keinen Plan hast. Sie versucht dir zu gefallen, will alles richtig machen. Aber deine innere Unruhe überträgt sich auf das Tier, überfordert es, indem es glaubt, dich führen zu müssen (sh. dein geschildertes Verhalten von ihr zu anderen Leuten u. Hunden). Und mit (zuvielen) Leckerlis in vielleicht eher ungünstigen Momenten kannst du unbewusst auch gerade unerwünschtes Verhalten bei ihr schon konditioniert haben.
Ruhe, Geduld u. Trainingseinheiten sind die Zauberwörter.
Du erwartest zuviel von Laika nach dieser ersten, hektischen u. fremden Woche bei dir.
Lege DEINE EIGENEN KOMMANDO WORTE FEST. Kurze u. leicht verständlich für den Hund umzusetzen. Laika muss BEI DIR UND VON DIR lernen, was du wann von ihr willst. Richtiges Verhalten belohnst du sofort. Auch mit Worten, einer Geste oder Streicheln... Nicht nur über Leckerlis. Falsches Verhalten ignorierst du solange, bis sie das von dir gewünschte Verhalten von selbst zeigt. Dazu könntest du dir sämtliche Tipps u. Vorgehensweisen von sämtlichen Fernsehsendern mit Hundetrainer Martin Rütter u. Co. ansehen.
Das mit der Türe öffnen u. alleine lassen muss strategisch geübt werden, aber mit kurzen Intervallen beginnen.
Und du musst Erfolgserlebnisse fördern u. Routinen einbauen in euren Tagesablauf. Überlege dir, was das alles sein könnte... Setze dir pro Woche 2 Ziele, die du anhand einer Prioritätenliste pro Monat abarbeitest/ trainierst! Das gibt Laika Halt, Vertrauen u. Ruhe fürs Gemüt, auch für dich.
Wiederhole Gelerntes regelmäßig.
Gehe nicht so verbissen an die Sachen, die noch nicht klappen, weil sie noch nicht klappen können, solange Laika noch nicht richtig heimisch ist. Hole dir Tipps u. Unterstützung, wenn du es nicht von alleine hinbekommst. Schaue dir Übungsvideos oder die freetv Sendungen an.
Und gehe mit Spaß, nicht mit Druck an die zu lernenden Aufgaben heran. Du musst entspannter werden. Laika ist ein Junghund! Sie kann alles, was du willst. Glaub es nur! Das macht nicht nur dich, sondern auch Laika sicherer. Zeige ihr, dass sie dir vertrauen kann, dass sie gewollt ist u. das du dich um Alles draußen kümmern kannst u. auch regeln wirst, nicht sie. Sie orientiert sich an dir. Sie ist dein Spiegelbild, besonders bei "Missverständnissen", wie du sie uns geschildert hast.
Nur Mut, ruhig u. souverän bleiben.
Und alles mit Freude u. viiiiel Liebe...
Alles Gute u. viel Erfolg!! (Buchempfehlung anbei)