Ich (männlich, 27 Jahre, verheiratet) bin selbst Polizeibeamter (Polizeikommissar im gehobenen Dienst, Besoldungsstufe A9) in RLP. In RLP wird nur noch im gehobenen DIenst eingestellt. Studienzeit beträgt ca. 3 Jahre: Hierfür gibts aktuell ca. 1000 Euro Nettogehalt sowie eine kostenlose Unterkunft! Ich glaube, als "normaler" Student an einer Uni oder FH geht es einem ansonsten finanziell deutlich schlechter und man muss nach dem Studium das BaföG zurückzahlen!

Nach dem Studium ist man Polizeikommissar mit dem "Bachelor of Arts" und kommt für 1 bis 2 Jahre zur Bereitschaftspolizei (ca. 2000 Euro netto bei einem Alter von 25 Jahren: Tätigkeitsfeld: Fußballeinsätze, Demo's, Konzerte, etc.) War nicht mein Ding, deshalb bin ich nach einem Jahr in den Schichtdienst gewechselt. Da wird man im Streifendienst eingesetzt (PS: vergesst alle deutschen oder US-Krimis, die könnt ihr euch nach eurem Studium aufgrund fehlender Realitätsnähe nicht mehr ansehen...). Mir persönlich macht die Arbeit viel Spaß, auch wenn man nachts oder an Feiertagen ran muss. Mein Nettogehalt beläuft sich auf ca. 2400 Euro/Monat. Eingerechnet sind hier sämtliche Zulagen (Polizeizulage, Schichtzulage, Familienzuschlag, Dienst zu ungünstigen Zeiten).

Hiervon müssen allerdings noch zw. 140 Euro (männlich, unter 25 Jahre) und 250 Euro (weiblich, ca. 30 Jahre) für eine private Krankenversicherung abgezogen werden. Zu bedenken ist, dass man an Wochenenden und in Nächten ran muss. Auch an Sylvester macht die Polizei nicht zu und das ein oder andere Weihnachtsfest kann kürzer ausfallen wie einem lieb ist, wenn man Dienst hat.

Ich finde das Gehalt von ca. 2400 Euro für meine Tätigkeit fair. Insbesondere sind die Einnahmen sicher, da man als Lebzeitbeamter kaum kündbar ist, solange man sich nicht sein Gegenüber als Vorbild nimmt. Weitere Gehaltskürzungen würde ich aber aufgrund der Arbeitsbealstung und der Dienstzeiten nicht hinnehmen und mich in der freien Wirtschaft umsehen. Das land Rheinland-Pfalz muss nämlich sparen und kürzt seinen Beamten den Sold (z.B. beim Familienzuschlag, bei der Streichung von Altersstufen, Wegfall von Vermögenwirksamen Leistungen oder Erhöhung von Zuzahlungen. Außerdem sidn die Beförderungschancen miserabel).

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