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= Was tun gegen eine Entzündung?

Die Gründe für Entzündungen können vielfältig sein und die meisten lassen sich mit den oben genannten Tipps vermeiden. Ein Entzündung macht sich damit bemerkbar, dass die Wunde eitert (Eiter ist gelb-grün und übelriechend, nicht verwechseln mit der völlig normalen, weiß-hellgelblichen Wundflüßigkeit!!), meist gibt es eine Schwellung und die Gegend um das Piercing ist gerötet und fühlt sich warm an. Nun ist es allerhöchste Zeit etwas zu tun. Am besten geht man zum Piercer seines Vertrauens (und wenn sich der Piercer bei dem man war, im Nachhinein als Pfuscher rausgestellt hat, dann eben woandes hingehen und hoffen, dass sie einem, vermutlich nach einer Standpauke, helfen. Ein guter Piercer weiß, dank jahrelanger Erfahrung, fast immer Rat und kann auch unterscheiden zwischen leichten Irritationen und schlimmen Entzündungen, er kann einem auch sagen, wann ein Arztbesuch nötig ist.

Da Entzündungen ja gern am Wochenende oder spät abends einen erwischen, weil dann vom Piercingstudio bis zum Arzt alles zu hat, hier nun ein paar Tipps, wie man fast jedes Piercingproblem wieder in den Griff bekommt. Es gibt in der Apotheke sowohl Tyrosur-Gel also auch die jodhaltige Salbe Baunovidon, beides ist bei Entzüngen recht hilfreich (aber nur bei Problemen, nicht zum Pflegen verwenden, sonst hilft es im Notfall nicht mehr). Tyrosur ist im Prinzip eine antibiotische Salbe, mit so wenig Antibiotika, dass sie in der Apotheke frei verkäuflich ist. Braunovidon ist eine Zugsalbe mit Jod, die hervorragend hilft, aber dank seiner brauen Farbe recht schlimm aussieht, auf jeden Fall sollte man aufpassen, dass es nicht auf die Sachen gerät, es geht kaum mehr wieder raus. Eines von beidem sollte man dann 2x am Tag auftragen, eine deutliche Besserung sollte nach 1-2 Tagen eintreten. Auch Wärme hilft gegen Entzündungen, also ein Handtuch (frisch gewaschen) oder einen Waschlappen nass machen und dann in die Mikrowelle stecken, im Anschluss so heiß wie möglich auf das entzündete Körperteil legen. Eventuell kann auch ein Schmuckwechsel helfen, Ringe sorgen durch ihre „Eigendynamik“ für mehr Irritationen des Stichkanals, also am besten den Piercer bitten, den Ring gegen einen Barbell (Stecker) in ausreichender Länge auszutauschen. Und bei Entzündungen ist die Pflegeanleitung noch besser zu beachten als sonst.

Hilft all das nicht, sollte man sich doch erkundigen, welcher Arzt sich mit sowas auskennt, eventuell sind wirklich „richtige“ Antibiotika nötig. Niemals sollte man den Schmuck einfach rausnehmen, denn wenn man Pech hat, kapselt sich dann die Entzündung ein. Um das Eiter dann noch abfliessen zu lassen, muss das dann aufgeschnitten werden :-/. Die Wahrscheinlichkeit eine Entzündung zu bekommen, hängt sowohl von der körperlicher Verfassung ab (also viel schlafen, viele Vitamine essen und Streß meiden, so denn es möglich ist), aber auch von der Körperstelle, die gepierct wurde. Ohrläppchen, Zungen, Lippen und Genitalien heilen dank guter Durchblutung sehr gut und entzünden sich selten, Ohrknorpel und Bauchnäbel hingegen tun sich bei der Heilung schwer, sie dauert lange und es kommt eher zu Entzündungen.