Hi, die Frage, die nur du beantworten kannst ist, ging es einfach wieder rein? Hast du dabei nur ein wenig Haut durchstoßen? Oder hast du es mit Gewalt wieder reingedrückt und es hat angefangen zu bluten und ist somit jetzt wieder offen? Beim letzteren (also wenn wieder eine Wunde entstanden ist) solltest du nach Möglichkeit Sauna, Solarium meiden und auch wieder pflegen, siehe die Piercing Pflege unter http://piercing.crazy-ink-tattoo.de Ansonsten ist es kein Problem. Gruß Baz

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Hi, also das sich dieses Märchen immer noch so hartnäckig hält und hier auch noch von Leuten wehement verteidigt wird, wundert mich nun wirklich!

Nein ein Piercing muss nicht gedreht werden.

Zur Piercingspflege: Bei einem Piercing handelt es sich um eine kleine Wunde, allerdings mit einer Besonderheit, der Körper kann diese Wunde nicht verschliessen, da die Wunde durch den Schmuck künstlich offen gehalten wird. Daher muss sie sorgsam behandelt und gepflegt werden, da sich innerhalb des Stichkanals erst neue Haut bilden muss, in dieser Zeit ist der Stichkanal Angriffsfläche für Bakterien, Viren und Pilze. Die Dauer der Hautneubildung und damit die ungefähre Dauer der Abheilung kann man mit einer Faustformel berechnen, man sagt ca. 5 Tage pro mm. Hier ein paar Berechnungsbeispiele: Augenbraue: ca. 8-10mm also 40-50 Tage, sprich 6 bis 8 Wochen; Lippenpiercing: ca. 6-8mm, also 30-40 Tage, sprich 4 bis 6 Wochen; Bauchnabel Piercing: ca. 10mm, also 50 Tage, sprich 6-8 Wochen usw., das heißt nicht, dass das Piercing in der ganzen Zeit schmerzt und wie eine Wunde aussieht, allerdings ist ein Piercing, auch wenn es schon "schick" aussieht, meist noch nicht komplett verheilt.

In dieser Zeit gelten folgende allgemeine Pflegehinweise (nicht für Zungenpiercings):

  • "Das berühren mit dem Pfoten ist verboten!", also FINGER WEG! Das Piercing nicht mit ungewaschenen Fingern berühren oder daran "herumspielen".

  • Baden in jeglicher Form ist untersagt, kein Besuch von Schwimmbädern, baden im See oder Meer. Ist das Piercing längere Zeit unter Wasser, so weicht der Stichkanal auf, Wasser dringt ein und mit dem Wasser Bakterien, was zu einer Entzündung führen kann.

  • kein Besuch von Sauna und Solarium. In Sauna und Solarium wird der Schmuck heiß, da noch keine Haut vorhanden ist, die die Wärme absorbieren kann, ist das schlecht für die Heilung, von den hygienischen Umständen mal ganz abgesehen.

  • Duschen könnt ihr natürlich, aber auch hier gilt: Das Piercing nicht einweichen und nicht mit Seife reinigen, auch darauf achten das keine Seifenreste etc. vom sonstigen Waschen hängenbleiben.

  • Achtung - Waschlappen, Handtücher etc. haben kleine Schlingen mit denen man gerne mal hängen bleibt, also tupfen nicht rubbeln.

  • nur Pflegemittel gelangen an das Piercing, keine Seife, Duschgel, Creme, Salben, Körperlotion, Make Up, Puder und was es da sonst noch alles gibt. Auch keine Bepanthen Wund und Heilsalbe, Betaisodona Salbe o. ä., da Salben immer fetthaltig sind und nach und nach den Stichkanal zusetzen und es dadurch vermehrt zu Entzündungen kommt.

  • Pflegen: hierzu empfehlen wir 2 Pflegemittel mit denen wir beste Erfahrungen gemacht haben, Octenisept Spray und Tyrosur Gel, beide farblos und gegen Bakterien, Viren und Pilze, wobei das Gel noch einen entzündungshemmenden Wirkstoff enthält. Beide sind farblos, ihr lauft also nicht wie die angestochenen Hühner durch die Gegend und eure Kleidung ist auch nicht gefährdet. 2 x am Tag pflegen, Morgens und Abends, natürlich nach dem Waschen, sonst wascht ihr alles wieder runter. Mit Octenisept einsprühen, einwirken, ja fast einweichen lassen, ein Wattestäbchen mit Octenisept besprühen und den Schmuck vorsichtig mit dem in Octenisept getränktem Wattestäbchen säubern. Darauf achten das keine Watte vom Wattestäbchen hängenbleibt. Danach 1 Tropfen Tyrosur Gel auf die Ein- und Ausstich Stelle geben. Nicht größer als ein Stecknadelkopf. Nicht viel - hilft viel, auch nicht den Schmuck entfernen um das Gel in den Stichkanal zu bekommen oder ähnliche Spielchen. BEIDE MITTEL SIND NUR VON AUSSEN ANZUWENDEN!!

  • Den Schmuck nicht drehen, hin und her bewegen oder ähnliches, die Pflegemittel verteilen sich von alleine (Kapilarkräfte) und es ist auch genug Bewegung von allein am Piercing. Jede Bewegung bedeutet eine erneute Reizung. Umso weniger Bewegung, desto besser die Heilung.

Bei eineigen Piercings ist ein drehen auch gar nicht möglich, wie gebogene Stäbe oder Ringe, wenn man gebogene Stäbe dreht, so reisst man die Wundränder gänzlich wieder auf, dreht man Ringe, insbesondere bevor man sie gereinigt hat, so zieht man sich evtl. die Verkrustung in den Stichkanal.

Das drehen eines Piercings kommt vom Ohrloch stechen / schiessen. Hierbei wird ein Stumpfer Stecker mit Gewalt durch das Gewebe gedrückt. Der Ohrstecker, der von manchen auch als Gesundheitsstecker (was soll daran gesund sein? Sind da Vitamine drin?) oder Antiseptischer Stecker (in sich Blödsinn - wie soll ein Stecker antiseptisch sein?) bezeichnet wird, ist aber zu kurz, denn er ist so lang wie er am Ende der Abheilung und nach abschwellen des Ohrläppchens sein müsste. Meist sind diese Stecker auch noch aus Nikcelhaltigem Chirurgenstahl, was bei Nickelallergie zu weiteren Komplikationen führt!

Daher werden Piercings dort wo mit einer Schwellung des Gewebes zu rechnen ist größer/länger dimensioniert, damit das Gewebe ohne Beeinträchtigungen anschwellen kann.

Beim Ohrring ist der Stecker also zu Anfang eigentlich zu kurz. Das Ohrläppchen schwillt an und somit kann es sein, das der Körper, da er versucht, die Wunde zu verschliessen um sie vor Dreck, Viren und Bakterien zu schützen, eine Haut über das dünne Verschlussstück des Ohrrings bildet. Daher sagt man, man soll den Ohrring drehen, damit er nicht "einwächst".

Da der Piercingschmuck bei einer zu erwartenden Schwellung größer dimensioniert wird, kann dort also nichts einwachsen!

Also bitte nicht drehen!!!!

Quelle: http://piercing.crazy-ink-tattoo.de

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