Der Definition nach lassen metrosexuelle Männer auch die weibliche Seite ihrer Persönlichkeit zu und zeigen nach außen hin Verhaltensweisen, die bis dato eher dem Lebensstil von Frauen oder dem Klischee des homosexuellen Mannes zugeordnet werden. Oft wird der Begriff daher (nicht nur umgangssprachlich) so definiert, als kleide sich der betroffene (heterosexuelle) Mann „wie ein Schwuler“, was gängige Klischees über männliche Homosexualität zitiert.

Metrosexualität ist ein moderner Lebensstil, der (lediglich) von der modischen Ausrichtung nicht mehr zwischen Frau und Mann unterscheidet, sich aber auf Accessoires und äußere Attitüde reduziert. Der amerikanische Soziologe Robert Heasley bezeichnet Metrosexualität als eine von sechs Formen der Straight-Queer Masculinities. Er bevorzugt aber den Ausdruck stylistic straight-queerness.

Sogenannte Metrosexuelle sollen eine wichtige Zielgruppe für die Mode- und Kosmetikindustrie sein. Ihre Funktion als lukrative Marktlücke und die erheblichen Werbeanstrengungen in diesem Bereich werfen die Frage auf, inwiefern Metrosexualität ein durch Werbung künstlich hochgespielter Medienrummel ist. Mark Simpson stellte 2006 in einem Interview kritisch fest, dass der von ihm geprägte Ausdruck metrosexual(ity), der eigentlich gesellschaftskritisch die heutige Konsumentenkultur beleuchten sollte, von einer „amerikanischen Marketing-Frau“ aufgegriffen wurde und so – ironischerweise – gerade zu einem Instrument von „Marketing-Propaganda“ geworden sei

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