Hallo,

das Positive zuerst: In Bezug auf Rechtschreibung und Grammatik finde ich dein Gedicht – bis auf den von meinem Vorredner genannten Fehler – quasi einwandfrei.

Ansonsten war deine „Rabenmutter“ für mich eine Zumutung. Ich bezweifle stark, ob du überhaupt weißt, was gutes Schreiben ausmacht.

Die Reime sind schlichtweg schrecklich. Sie klingen so dermaßen erzwungen, dass es fast schon weh tut:

„Weil man im Alter viel vergisst, weiß sie nicht mehr, wie alt sie ist.“

Das ist auf einem Niveau, das selbst für ein Kinderbuch peinlich wäre. Du scheinst keine Ahnung von Rhythmus oder Metrik zu haben.

Die Charaktere sind platt und uninteressant. Die „Rabenmutter“ ist so klischeehaft und langweilig, dass ich mich stellenweise gefragt habe, warum ich überhaupt weiterlesen sollte:

„Sie wollte immer Mutter sein, doch leider blieb sie stets allein.“

Das ist so oberflächlich und einfallslos. Null Emotionen. Nichts. Nada.

Deine Wortwahl ist oft unpassend und einfach nur zum Fremdschämen:

„ [...] runzlig wie eine Rosine.“

Ist das dein Ernst? Das soll poetisch sein? Solche Vergleiche machen dein Gedicht zur Lachnummer und zeigen, dass du entweder keine Ahnung hast, was du tust, oder es dir einfach egal ist. Beides ist nicht gerade schmeichelhaft.

Auch die Dialoge und Monologe sind steif und lächerlich:

„Kann wegen ihr ich kaum noch ruh'n."

„Hat mit dem Schrecken sie zu tun?“

Niemand redet so. Diese Sätze sind so künstlich und hölzern, dass sie deinem Werk jegliche Glaubwürdigkeit nehmen. Macht auf mich den Eindruck, als hättest du einfach Wörter aneinander gereiht, ohne darauf zu achten, ob sie auch nur ansatzweise Sinn ergeben.

Die Themen Hexenverfolgung und die Dorfgemeinschaft hätten interessant sein können, aber du hast es leider komplett ruiniert. Deine Darstellung ist so platt und klischeehaft, dass es schmerzt:

„Das Türschloss aus der Fassung bricht. Im roten Schein von Fackellicht ein Dutzend Mann die Frau ergreift und knebelnd auf den Dorfplatz schleift.“

Das ist nicht dramatisch, das ist einfach nur peinlich. Deine Übertreibungen wirken wie eine unfreiwillige Parodie und machen es – jedenfalls für mich – unmöglich, das Gedicht ernst zu nehmen.

Vor allem das Ende ist so vorhersehbar und klischeehaft, dass es mich nach dem Ganzen vorher nicht mal überrascht:

„Denn wenn sich dort verläuft ein Kind, es bald die Rabenmutter find.“

Das ist ehrlich gesagt einfach einfallslos und langweilig, dass es dein ganzes Gedicht endgültig ruiniert. Ich frage mich wirklich, ob du überhaupt darüber nachgedacht hast, was du da schreibst.

Zusammengefasst: Dein Gedicht ist m. E. ein Desaster. Ein amateurhafter Versuch, ein ernstes Thema zu behandeln, aber es scheitert auf ganzer Linie. Es fehlt an Feinschliff, Tiefe und Talent. Wenn du ernsthaft Gedichte schreiben willst, dann fang bei den Grundlagen an. So wie es jetzt ist, bleibt dein Werk eine Übung in Mittelmäßigkeit und Unfähigkeit. Alles Gute für deinen nächsten Versuch – er wird eine Herausforderung sein.

VG

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Na ja, Glückwunsch zum Titel „attraktivster Freund“. Vielleicht sind die Mädchen einfach zu überwältigt von deinem überirdischen Charme, um den ersten Schritt zu wagen. Oder vielleicht finden sie deine Selbstüberschätzung etwas einschüchternd. Wer weiß, vielleicht musst du einfach mal den ersten Schritt machen, anstatt darauf zu warten, dass sie sich trauen.

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