Die deutschen Reichsbürger bildeten die Volksgemeinschaft. In § 2 Abs. 1 des Reichsbürgergesetzes wurden die Voraussetzungen zur deutschen Reichsbürgerschaft genannt:

Reichsbürger ist nur der Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes, der durch sein Verhalten beweist, daß er gewillt und geeignet ist, in Treue dem deutschen Volk und Reich zu dienen.

(daß = alte Schreibweise von dass)

„Arisch“ war ein umgangssprachliches Synonym zu „deutschen oder artverwandten Blutes“.

Als „artverwandten Blutes“ galten die „von altersher geschlossen in Europa siedelnden Völker“ (Engländer, Franzosen, Italiener usw.) und die „Abkömmlinge dieser Völker, die sich außerhalb Europas angesiedelt haben, falls sie sich artrein erhalten haben, z. B. die Nordamerikaner“.¹ Juden sowie Sinti und Roma, die in verschiedenen europäischen Nationen als Minderheiten lebten, galten als „artfremd“.

¹ Vgl. Wilhelm Stuckart, Rolf Schiedermair: Rassen- und Erbpflege in der Gesetzgebung des Reiches. 3., erw. Auflage. Kohlhammer, Leipzig 1942, S. 18.

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Orgel:

Das bekannteste Barock-Orgelstück ist Toccata und Fuge von Johann Sebastian Bach. https://youtu.be/nsXIuDfxNMs

J. S. Bach: Pedal Exercitium https://youtu.be/yU8549cwXk8

Orchester:

J. S. Bach: Air aus der Orchestersuite Nr. 3 https://youtu.be/JU2P3aRk8ko

Georg Friedrich Händel: Einzug der Königin von Saba aus dem Oratorium Salomon https://youtu.be/U9FaoRJAgII

Johann Pachelbel: Kanon und Gigue https://youtu.be/99km10iOGIE

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Hitler war laut Aussage vieler Zeitzeugen ein charismatischer Gesprächspartner und Redner. Z. B. berichtet Joseph Goebbels in seinem Tagebucheintrag vom 6. November 1925 über ihre erste Begegnung:¹

Wir fahren mit dem Auto zu Hitler. Er ist gerade beim Essen. Schon springt er auf, da steht er vor uns. Drückt mir die Hand.  Wie ein alter Freund. Und diese großen, blauen Augen. Wie Sterne. Er freut sich, mich zu sehen. Ich bin ganz beglückt.²

Hjalmar Schacht (am 3. März 1930 von seinem Amt als Reichsbankpräsident zurückgetreten)³ begegnete Hitler erstmals am 5. Januar 1931 in Hermann Görings Wohnung in Berlin, wo auch der Großindustrielle Fritz Thyssen anwesend war:⁴

Bei diesem ersten Zusammentreffen lernte ich, was wir später alle erfuhren, dass ein Gespräch mit Hitler nur zu fünf Prozent aus dem bestand, was seine Partner sagten. Fünfundneunzig Prozent der Unterhaltung bestritt Hitler allein. Die Geschicklichkeit seines Vortrages sprang in die Augen. Sah man davon ab, dass er alles, was er sagte, als unwiderlegliche Wahrheit demonstrierte, so war, was er vortrug, nicht unvernünftig und ließ jedes propagandistische Pathos vermissen. Er sprach gemäßigt und war sichtlich bemüht, alles zu vermeiden, was uns als Vertreter einer traditionellen Welt schockieren könnte. Goebbels und Göring bewahrten während der ganzen Zeit ein ausdrucksvolles Schweigen, vermieden auch, die Ausführungen Hitlers zu unterstreichen. Da ich nicht gekommen war, um Hitler meine politischen und wirtschaftlichen Ansichten zu verkaufen, so beschränkte auch ich mich darauf, seine Ansichten und Absichten zur Kenntnis zu nehmen. Was mir Eindruck machte, war die absolute Überzeugung dieses Mannes von der Richtigkeit seiner Auffassungen und die Entschlossenheit, diesen Auffassungen praktische Geltung zu verschaffen. Schon bei dieser ersten Begegnung wurde es mir klar, dass die propagandistische Kraft Hitlers ungeheuerliche Chancen bei der deutschen Bevölkerung haben musste, falls es nicht gelang, die Wirtschaftskrise zu beheben und die Masse dem Radikalismus abspenstig zu machen.⁵

Der Hitler-Gegner Golo Mann besuchte im Herbst 1928, als 19-jähriger Student, erstmals eine Versammlung, auf der Hitler sprach:⁶

Gegen die  Energie, die  Überzeugungskraft des Redners musste ich mich wehren; was einem Freund, den ich mitgebracht hatte, rein jüdischer Abstammung, nicht gelang. >Er hat ja recht<, flüsterte er mir zu. Dieses >Er hat ja recht< – wie oft habe ich es später hören müssen, von Mit-Zuhörern, von denen ich es nie erwartet hätte.⁷

Der konservative Philosoph Oswald Spengler jedoch sagte über sein eineinhalbstündiges Gespräch mit Hitler vom 25. Juli 1933:⁸

Ein hochanständiger Mensch – aber wenn man ihm gegenübersitzt, hat man auch nicht ein einziges Mal das Gefühl, dass er bedeutend ist.⁹

Wie es für Hitler typisch war, führte hauptsächlich er das Gespräch.¹⁰

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  • ¹ Vgl. Joseph Goebbels: Das Tagebuch von Joseph Goebbels 1925/26 (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 1). Herausgegeben von Helmut Heiber. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1961, S. 39 f.
  • ² Ebd., S. 40.
  • ³ Vgl. Hjalmar Schacht: 76 Jahre meines Lebens. Kindler und Schiermeyer, Bad Wörishofen 1953, S. 326 f.
  • ⁴ Vgl. ebd, S. 351.
  • ⁵ Ebd., S. 352. Zitat an die neue Rechtschreibung angepasst.
  • ⁶ Vgl. Volker Ullrich: Adolf Hitler. Band 1: Die Jahre des Aufstiegs 1889–1939. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013, S. 426.
  • ⁷ Golo Mann, zitiert nach ebd. Zitat an die neue Rechtschreibung angepasst.
  • ⁸ Vgl. Anton Mirko Koktanek: Oswald Spengler in seiner Zeit. C. H. Beck, München 1968, S. 439.
  • ⁹ KTB 8,120 (Tagebucheintrag von Spenglers Schwester Hilde Kornhardt), zitiert nach ebd., S. 441. Zitat an die neue Rechtschreibung angepasst.
  • ¹⁰ Vgl. ebd., S. 440.
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Die beste der „deutschen Rassen“ war für Hitler die „nordische Rasse“ (blond, blauäugig, hochgewachsen, schmalgesichtig, langschädlig usw.), die neben der „fälischen Rasse“ als germanischer Herkunft galt. Er selbst sah nur teilweise so aus: Er war brünett, blauäugig, nicht klein, aber auch nicht groß für seine Zeit ... Anhand der Rassenkunde, die damals in Biologie gelehrt wurde, könnte man ihn als nordisch-dinarisch-ostisch klassifizieren (alles „deutsche Rassen“, d. h., „Rassen“, die im deutschen Volk, wozu Juden sowie Sinti und Roma nicht gezählt wurden, vorzufinden waren).

In der NS-Rechtssprache wurden „Arier“ als „Angehörige deutschen oder artverwandten Blutes“ bezeichnet. Reichsbürger konnte nur sein oder werden, wer dem deutschen oder einem „artverwandten“ (europäischen) Volk entstammte (Reichsbürgergesetz, § 2).

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Ja

Gefragt ist wohl nach der kognitiven Intelligenz, die ein Psychologe über einen IQ-Test feststellt. Hitler ließ seinen IQ nicht testen. Einige seiner engsten Untergebenen mussten im Vorfeld des Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher einen IQ-Test durchführen: Die Ergebnisse reichten von 106 bis 143 und lagen im Mittelwert bei 128 (Wikipedia). Meiner Einschätzung nach war Hitler intelligenter als Julius Streicher (106), aber weniger intelligent als Hjalmar Schacht (143, promovierter Nationalökonom, Dr. phil.).

Hitler lernte in der Volksschule spielend leicht und erhielt sehr gute Noten, aber schon die erste Realschulklasse musste er wiederholen. Mit 16 verließ er die Schule ohne Abschluss. Sein Klassenlehrer Dr. Eduard Huemer berichtete 1924 im Hitler-Prozess:

Er war entschieden begabt, wenn auch einseitig, hatte sich aber wenig in der Gewalt, zum mindesten galt er für widerborstig, eigenmächtig, rechthaberisch und jähzornig, und es fiel ihm sichtlich schwer, sich in den Rahmen einer Schule zu fügen. Er war auch nicht fleißig, denn sonst hätte er bei seinen unbestreitbaren Anlagen viel bessere Erfolge erzielen müssen. Hitler war nicht nur ein flotter Zeichner, sondern er wusste auch in den wissenschaftlichen Fächern Entsprechendes zu leisten, nur pflegte seine Arbeitslust sich immer rasch zu verflüchtigen.

Zitiert nach Wolfgang Zdral: Die Hitlers. Die unbekannte Familie des Führers. E-Book. Edel Elements, Hamburg 2013, o. S.

Laut Zeitzeugen besaß Hitler ein außergewöhnliches Zahlengedächtnis und zitierte Bücher seitenweise auswendig. (Mehr dazu hier. Die Gedächtnisleistung ist nur ein kleiner Teil eines IQ-Tests.) Wilhelm Keitel z. B. staunte darüber, dass Hitler „über Organisation, Bewaffnung, Führung, Ausrüstung sämtlicher Armeen und, was noch bemerkenswerter ist, aller Flotten der Erde so unterrichtet war, dass es unmöglich war, ihm auch nur einen Irrtum nachzuweisen“ (Nürnberger Prozess, 5. April 1946).

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Ich halte die Sichtweise, dass die Araber den Europäern während des Mittelalters technologisch weit überlegen waren, nicht für gerechtfertigt. Die gotischen Kathedralen (z. B. das Straßburger Münster), die Ende des 13. Jahrhunderts in Norditalien erfundene Lesebrille sowie die um 1420/30 im oberdeutschen Raum einsetzende Kupferstecherkunst zeugen nicht von Primitivität in puncto Technologie. Weitere europäische mittelalterliche Erfindungen sind hier aufgelistet.

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Es gab die Entnazifizierung und verschiedene Prozesse. Aus meiner Sicht ist es gerecht, auch heute noch ehemalige KZ-Aufseher vor Gericht zu bringen. Ehemalige Verfolgte des NS-Regimes erhalten finanzielle Entschädigung. Die Reparationen sind bezahlt.

Ich finde es richtig, der Opfer zu gedenken, inklusive der deutschen Vertriebenen, Bombenopfer usw., und in der Schule über die damals begangenen Verbrechen als einen Teil der deutschen Geschichte zu lehren. Angesichts der polemischen Vergleiche der AfD mit der NSDAP sollte jeder, der politisch mitreden will, das AfD-Parteiprogramm und die NS-Ideologie sachlich vergleichen: Hitler ließ Juden und Homosexuelle verfolgen (Alice Weidel ist offen lesbisch), hielt den Islam dem Christentum für überlegen ...

Die NS-Zeit ist kein Grund, sich unserer Geschichte zu schämen, auf patriotische Lieder generell herabzuschauen, alle Politiker, die vor einer Islamisierung warnen, als Nazis zu diffamieren ...

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Der Rigveda, eine Sammlung religiöser Hymnen der Arya, entstand schätzungsweise zwischen 1500 und 1200 v. Chr. durch mündliche Weitergabe. Aus der vedischen Religion entstand der Hinduismus. Aus dem Hinduismus entsprangen der Jainismus, Buddhismus und Sikhismus.

Den Auszug aus Ägypten kann man anhand von Hinweisen in der Bibel (wie z. B. 1. Könige 6,1) auf 1440 v. Chr. datieren. Es wird vermutet, dass die fünf Bücher Mose (Tora) zuerst mündlich überliefert und während des babylonischen Exils (597–539 v. Chr.) verschriftlicht wurden. Aus dem Judentum entsprangen das Christentum und der Islam.

Älter als die Tora ist das Gilgamesch-Epos, das wahrscheinlich eine Inspirationsquelle für die Sintflutgeschichte war.

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Der Begriff Jude ist nicht herabwürdigend. Es gibt einen Zentralrat der Juden in Deutschland, der wahrscheinlich den Begriff Juden nicht durch Menschen jüdischen Glaubens austauschen wird. Man sagt auch: Christen, Muslime usw.

Die Nazis hatten Schimpfworte für die Juden (https://de.wikipedia.org/wiki/Judensau#Nationalsozialismus). Auch Jude wurde als eine Beschimpfung gebraucht. Ob Jude beleidigend ist, hängt vom Kontext und Tonfall ab. Dieser Satz z. B. ist beleidigend: „Was für ein Jude!“

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Ich war einige Male zu Besuch in München bei meiner Tante. Sie arbeitete bis vor wenigen Jahren als Informatikerin (jetzt ist sie im Ruhestand). In ihrer Freizeit malte und joggte sie. Das tut sie jetzt auch noch. Außerdem fotografiert sie. Langweilig war/ist ihr nicht.

Spießerisch ist sie auch nicht. Sie vor vielen Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten. Übrigens hatte München seit 1945 sechs Oberbürgermeister von der SPD und nur zwei von der CSU (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Bürgermeister_von_München#Amtierende_Oberbürgermeister_(seit_1945)).

Sie ist nicht arm, aber auch nicht vermögend und besitzt mit ihrem Mann die Dachwohnung eines Mehretagenhauses.

Die Münchner empfand ich bei meinen Besuchen als freundlich und gut gekleidet.

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Der Hauptgrund für die Nichtaufnahme war, dass seine Mappe „zu wenige Köpfe“ enthielt, denn er reichte vor allem Architekturzeichnungen ein. Ein Professor bescheinigte ihm Talent für Architektur. Um Architektur zu studieren, hätte er die Matura gebraucht, aber er besaß nur den Volksschulabschluss.

Angenommen, er wäre dennoch aufgenommen worden: Er hatte das Zeug, die Kunstakademie erfolgreich abzuschließen. Ein berühmter Maler wäre er meiner Meinung nach nicht geworden, denn seine erhaltenen Bilder zeugen nicht von einer besonderen Kreativität. Außerdem malte er im Stil von Malern des 19. Jahrhunderts wie Wilhelm Leibl und Arnold Böcklin, zwei seiner Lieblingsmaler, und stand modernen Malstilen, wie z. B. dem expressionistischen und kubistischen Malstil, ablehnend gegenüber. Vielleicht wäre er Illustrator einer Zeitschrift geworden.

Hitler bewarb sich 1908 an der Kunstakademie. 1914 begann der Erste Weltkrieg. Wie lange ein Kunststudent damals studierte, ist mir nicht bekannt – vielleicht drei bis vier Jahre. Er wäre also bei Kriegsausbruch vielleicht Illustrator gewesen. Die österreichische Armee hätte ihn wohl – wie auch in der Realität – als körperlich untauglich ausgemustert. Ob er sich als Freiwilliger bei der bayerischen Armee gemeldet hätte, ist die Frage. Vielleicht wäre er in seinem Beruf so glücklich gewesen, dass er auf Kriegsdienst verzichtet hätte.

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