Das Thema beginnt ja schon mit der Frage: was ist Erziehen überhaupt? Wenn hier jemand schreibt, die Gesellschaft formt sowieso, dann ist das genau keine Erziehung, sondern Sozialisation. Die ist unvermeidlich. Ansonsten geht es grundsätzlich natürlich ohne Erziehung (gerade wegen der Sozialisation), ob jemand ohne Erziehung dann in der Gesellschaft nicht aneckt, ist eine andere Frage. Ohne Erziehung wird jemand nicht automatisch assozial oder dissozial. Aber mit einer Erziehung im Sinne der Vermittlung gesellschaftlich anerkannter Normen und Werte kann dieses Ziel eines angemessenenen Verhaltens in der Gesellschaft leichter und sicherer erreicht werden. Zum Schluss kann Erziehung dann noch von Bildung abgegrenzt werden, der Vermittlung von Wissen im weiteren Sinne. Das passiert zum Beispiel in der Schule, weswegen Lehrer ja auch Lehrer sind, die Wissen vermitteln, und keine Pädagogen, die erziehen (das vermeiden die meisten dieser Spezies und nennen sich trotzdem Pädagogen, was dann natürlich falsch ist). Die Hauptpädagogen Heranwachsender sind die Eltern, und die müssen das machen, ohne meist gelernt zu haben (hat ihnen auch kaum jemand gezeigt oder angeboten, wo und wie man das lernen kann), wie gute Erziehung funktioniert. So wird Erziehung meist einfach innerhalb von Familien mit immer neuen Abwandlungen von Generation zu Generation weitergereicht. Und manchmal liest jemand was über Erziehung, reflektiert sein Handeln und verbessert diesen Prozess.

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