DER KORAN SPRICHT DEN VERSTAND AN. Untersuchen wir nun an Beispielversen, welchen Wert der Koran dem Nachdenken und dem Hinterfragen zollt.
Im Koran wird über die Reue derjenigen berichtet, die in die Hölle kommen werden und über die Antwort, welche Allah ihnen gibt. Nach der Sure Fatir, Vers 37 werden die Höllenbewohner wie folgt sagen:
“O unser Herr! Nimm uns heraus! Wir wollen rechtschaffen handeln, nicht wie wir zuvor gehandelt hatten.”
Gemäß der Sure Fatir, Vers 37 gibt Allah diesen Menschen folgende Antwort:
”Gewährten Wir euch denn kein langes Leben, so dass jeder, der sich ermahnen lassen wollte, sich hätte besinnen können?“
Um nicht in die Hölle gehen zu müssen und den richtigen Weg finden zu können, ist es wichtig NACHZUDENKEN.
„Habt ihr denn keinen Verstand?“ (Sure Al-Imran, Vers 65)
“Wollt ihr denn nicht begreifen? (Sure al-An’am, Vers 32) … [Siehe auch: Sure al-A’raf, Vers 169; Sure Yunus, Vers 16; Sure Hud, Vers 51; Sure Yusuf, Vers 109; Sure al-Anbiya, Vers 10; Sure al-Anbiya, Vers 67; Sure al-Mu’minun, Vers 80; Sure al-Qasas, Vers 60; Sure as-Saffat, Vers 137; Sure Yasin, Vers 68; Sure al-An’am, Vers 32; Sure al-Hadid, Vers 17]
“So erklären wir die Botschaft für einsichtige Leute.“ (Sure ar-Rum, Vers 28)
Und sie werden sagen: “Hätten wir nur zugehört und Verstand gehabt, wären wir nicht unter den Bewohnern der Feuersglut.” (Sure al-Mulk, Vers 10)
„Er aber zürnt denen, die ihren Verstand nicht gebrauchen.“ (Sure Yunus, Vers 100)
Der Koran fordert sowohl zum Denken als auch zum Hinterfragen auf. Wenn wir nun den Koran als Ganzes bewerten, so zeigt uns der Koran folgende Sichtweise auf.
Manche äußern, dass das Hinterfragen eine Sünde sei. Diese Behauptungen sind nicht richtig. Im Allgemeinen zu sagen, dass das Hinterfragen falsch ist, ist nach dem Koran nicht richtig. Wenn wir den Koran betrachten, so erkennen wir, dass es sehr viele Verse gibt, die zum Hinterfragen auffordern. Was sollen wir nach dem Koran hinterfragen?
Hier einige Beispiele:
– Der Koran möchte, dass wird die Erschaffung des Universums hinterfragen. (Sure al-Anbiya, Vers 30)
– Der Koran möchte, dass wir die Erschaffung des Menschen hinterfragen. (Sure al-Qiyama, Vers 37)
– Der Koran möchte, dass wir den Glauben unserer Vorfahren hinterfragen. (Sure al-Baqara, Vers 170)
– Wenn ein Buch von Allah ist, welchen Kriterien muss es entsprechen? Der Koran möchte, dass wir den Koran hinterfragen. (Sure an-Nisa, Vers 82)
– Der Koran möchte, dass wir den Propheten hinterfragen. (Sure Yunus, Vers 38)
– Wenn eine Religion richtig ist, warum muss es einen einzigen Gott haben? (Sure al-Anbiya, Vers 22) Betrachten wir beispielsweise die Geschichte des Propheten Abraham im Koran, so können wir erkennen, dass sich die ganze Geschichte um den Prozess des Hinterfragens handelt. So sagt der Prophet Abraham, als er die untergehende Sonne sieht, dies kann nicht mein Herr sein.
Allah teilt uns dies nicht umsonst mit. Er lehrt uns eigentlich, dass wir mit dem Hinterfragen die Wahrheit finden.
”Und falls ihr über das, was Wir auf Unseren Diener herniedersandten, in Zweifel seid, so bringt eine gleiche Sure hervor und ruft andere Zeugen als Allah an, so ihr wahrhaftig seid.” (Sure al-Baqara, Vers 23)
Wenn eine noch bessere Sure geschrieben werden könnte, so wäre der Koran nicht das Wort Allahs. Diese Herausforderung macht den Koran zum Buch, welches man testen kann.
Kurz gesagt, nach dem Koran zufolge ist das Hinterfragen weder falsch noch verboten. Der Koran akzeptiert keinen nachahmenden Glauben, im Gegenteil, der Koran möchte einen Glauben, der sich an den Verstand stützt und dem als Handlung das Nachdenken und das Bewusstsein zugrunde liegen. Solange man nicht hinterfragt, wird man nicht wirklich gläubig.