Wikipedia kann eine gute Grundlage sein, um in ein Thema rein zu kommen, aber ist selten gut, um tiefergehendes Wissen zu erlangen.
Das Argument mit den "jeder kann reinschreiben" ist solala. Änderungen werden von Wikipedia-Moderatoren überprüft. Und je nach Relevanz des Artikels geschieht dies früher oder später. Ich erinnere mich noch, dass die Bibliothekarinnen der Gebrüder Grimm Bibliothek in Berlin, die zur Humboldt Universität Berlin gehört, mal stolz meinten, dass ihr neuer Wikipedia-Arikel über ihre erfundene Sportart ja einen Monat lang online gewesen ist, ehe er gelöscht wurde. Damit wollten sie auf die Gefahr des "jeder kann reinschreiben" hinweisen. Ich meine, dass ihr Test eher schwach gewesen ist, denn eine erfundene Sportart hat keine Relevanz und wird daher erst spät überprüft.
Darüber hinaus ist es wichtig zu lernen wie man physische Literatur recherchiert. Das wird fürs Studium unerlässlich, ist aber auch ansonsten eine wichtige Lebenserfahrung. Denn es ist weniger wichtig alles zu wissen als zu wissen wo und wie man suchen muss.
Es gibt aber auch gute Webseiten, auf die man sich viel zuverlässiger beziehen kann. Seilnacht.com hat z.B. meine Chemielehrerin früher immer empfohlen. Dann haben verschiedene Ministerien auch Artikel zu unterschiedlichen Themen, die helfen können. Und je nach Situation kann man sogar Videos heranziehen. Nicht nur als Primärquelle, sondern auch als Literatur. Ich habe z.B. mal die hochgeladenen Vorlesungen des Mathematikprofessors Dr. Spannagel von der Uni Heidelberg für eine Hausarbeit herangezogen. Habe es aber vorher mit meinem Prof abgesprochen. Und zum Lernen von Kunstgeschichte im Abi haben mir die Vorlesungen der Kunsthochschule Wien geholfen.
Es gibt mehr als nur Bücher und Wikipedia, aber für einen umfangreichen Blick sind Bücher meistens die bessere Wahl.
Es gilt nur folgendes zu beachten:
1. Wer hat das Buch geschrieben / welcher Verlag hat es rausgebracht?
- Es kann nicht nur jeder was ins Internet stellen. Es kann auch mehr oder weniger jeder ein Buch schreiben, auch wenn der Veröffentlichungsaufwand größer ist. Ich würde z.B. kein Buch von Erich von Däniken für ein historisches Thema heranziehen.
Und wie alt ist das Buch?
- Ein Buch mit einem veralteten Wissensstand kann Fehler enthalten.
ps. Sollte sich für dich die Situation ergeben doch Wikipedia zu nutzen, solltest du die Funktion "Permanenter Link" nutzen, die links im Menü zu finden ist. Dadurch wird ein Zeitstempel für den Artikel generiert, der im Link vermerkt ist. Öffnet man diesen Link, kommt man immer zu der Version, die du zum Zeitpunkt des Erstellens des permanenten Links offen hattest. Dadurch verhinderst du, dass sich deine herangezogen Literatur von späteren Versionen des Artikels unterscheidet, die man sehen würde, wenn man den Artikel einfach so Raussucht und öffnet.