Meinem persönlichen Empfinden nach, sollte sich eine sinnvolle Drogenpolitik an wissenschaftlichen Erkenntnissen messen lassen und mit dem Zeitgeist gehen, was die Philosophie hinter dem Strafrecht angeht.
Sowohl aus strafrechtswissenschaftlicher Sicht als auch aufgrund empirischer Forschungsergebnisse besteht die dringende Notwendigkeit, die Geeignetheit, Erforderlichkeit und normative Angemessenheit des Betäubungsmittelstrafrechts zu überprüfen und gegebenenfalls Vorschläge zu Gesetzesänderungen aus solcher Evaluation abzuleiten.
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Resolution deutscher Strafrechtsprofessorinnen und –professoren an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages,
https://schildower-kreis.de/resolution-deutscher-strafrechtsprofessorinnen-und-professoren-an-die-abgeordneten-des-deutschen-bundestages/
Meiner persönlichen Ansicht nach ist die Prohibition ein unverhältnismäßiger Irrweg, unter dem
- mündige Bürger in ihrer allgemeinen Handlungsfreiheit eingeschränkt werden,
- gesunde und anständige Menschen kriminalisiert und pathologisiert werden,
- kranke Menschen unnötig leiden, weil sie Angst vor Repressionen haben,
- organisierte Kriminelle massive Profite einfahren und darüber weitere kriminelle Aktivitäten finanzieren.
Auf legale Drogen kann man außerdem Steuern erheben, die legale Produktion und der legale Handel schaffen Arbeitsplätze und man hat eine Menge Ressourcen anderweitig zur Verfügung, die zur Belangung der unter der Prohibition Kriminalisierten aufgewendet werden.
Das heißt allerdings nicht, dass es Meth neben Kaffee im Supermarkt geben soll. Es ist ganz und gar keine harmlose Substanz. Der Gebrauch ist sogar ziemlich riskant, sowohl für den Körper als auch die Psyche. Was aber nicht heißt, dass es besser ist, das Zeug illegal zu lassen. Die verschiedenen Stoffe sollen gemäß ihrer jeweiligen spezifischen Schadenspotentiale verschieden streng reguliert werden. So in etwa kann man sich das vorstellen:
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Speziell was stark mit Abhängigkeit assoziierte Stoffe, wie z.B. Heroin angeht, sei auf die bereits bestehenden Erfahrungen im Zusammenhang mit Originalstoffsubstitution verwiesen.
Die Substanzen sollen jedenfalls weder kommerzialisiert werden noch verboten sein. Es gilt, für jede einzelne einen Mittelweg zu finden, der sowohl für Konsumenten als auch für die Gesellschaft am verträglichsten ist.
Fachleute weltweit kommen zu der Einschätzung, dass Prohibition nicht der richtige Weg ist, um mit psychoaktiven Substanzen, bzw. deren Nutzern, umzugehen. Nicht, weil diese Substanzen harmlos sind, sondern weil es insgesamt schädlicher ist, diese zu illegalisieren. In den Kommentaren verlinke ich paar interessante Artikel und Videos zum Thema.
Gängige Gegenargumente findet man hier: Legalisierung von Drogen > Argumente der Gegner, https://de.wikipedia.org/wiki/Legalisierung_von_Drogen#Argumente_der_Gegner