He - ja, jetzt bekommst du eine Antwort ;)
Isch kopiere dir zunächst Mal den Text, den ich zu diesem Thema zusammen getragen habe. Dort findest du sicher Vertrautes, aber vlt. auch Neues.
Hinduismus
Der Hinduismus kennt keine zentrale und allmächtige Gottheit. „Wir Hindus erkennen die Substanz aller Religionen an“, erklärt ein Brahmane, ein hinduistischer Gelehrter. „Wir grenzen kein fremdes Denken aus und schließen alle Gegensätze als verschiedene Facetten der Wahrheit ein“. Mohammed, Buddha und Christus gelten im Hinduismus als weitere Erscheinungsformen einer schöpferischen, kosmischen Macht, des namenlosen All-Einen. Man kann Gott nur erreichen, wenn man den Weg aus vollem Herzen befolgt“, schrieb Ramakrishna im 19. Jahrhundert.
Shiva gilt als der schöpferische Gott, Krishna und Rama sind kriegerische, menschliche Verkörperungen des Gottes Vishnu. Der freundliche elephantenköpfige Ganesh ist der Gott der „Beseitigung von Hindernissen“. Die weibliche Urkraft, die Große Mutter, erscheint als schwarze, Tod bringende Kali oder als süßlich kitschige Durga.
Der heilige Brahman ist eine Art unveränderliche heilige Kraft oder Weltformel für das Sein an sich. Das Dharma, ein unpersönlich waltendes Weltgesetz, bringt selbst Götter hervor und duldet keinerlei Hinterfragung, es zwingt dem Hindu seinen heiligen Willen in Form einer „göttlichen Lebensweise“, dem Kastensystem, auf. Bereits vor der Geburt bestimmt das Dharma den Platz in der gesellschaftlichen Hierarchie und fordert strenge Verhaltensregeln in Familie und Beruf. Diese ursprünglich für die gesamte Menschheit gültige Ordnung soll dem Chaos des irdischen Lebens entgegenwirken und die kosmische Harmonie herstellen. Ein Zuwiderhandeln gegen die heilige Ordnung ist für den überzeugten Hindu undenkbar. Nur an seinem zugewiesenen Platz und unter Einhaltung der Regeln kann der Gläubige seine Pflicht erfüllen und im Rad der Wiedergeburten die ewige Erlösung in Form eines göttlichen Daseins erlangen.
Der elitäre Stand der Brahmanen bildete sich etwa 1000 vor Christus, als es den Hindu-Priestern als einzigen gewährt war, den letzten Teil des heiligen Brahman, die Upanishaden, zu lesen. Dieser Teil einer Sammlung von religiösen Gesängen und rituellen Vorschriften enthielt geheimes Wissen. Unter anderem war dort die Lehre der Seelenwanderung und des Karma, dem unausweichlichen Schicksal, niedergeschrieben.
Da der Brahman in Sanskrit, der Hochsprache der Arya (sog. Indogermanen, die etwa 1500 v. Ch. von Norden her nach Indien einwanderten), verfasst war, konnten natürlich nur die Lesekundigen Priester werden. Dies wird als Ausgangspunkt des ausgeprägten Kastensystems gesehen, das in mehr als 3000 einzelne Berufsgruppen eingeteilt ist und deren Überschreitung aufgrund des dem Einzelnen bestimmten Karmas verboten ist.
Es gibt so viele Strömungen oder Ansichten, dass die Inder selbst keinen Überblick haben. Es interessiert sie auch nicht. Jeder Hindu folgt einem Reinigungsritual und gibt Almosen an die Brahmanen, die Priester oder Tempelhüter. Diese sind heutzutage aber alles andere als reich. Sie leben eher asketisch. Selbst der oder die Hüter eines der größten Tempel in Madurai sitzen in Sack gehüllt und mit Asche auf der Stirn an den Pforten.
Zu den Grundsätzen und Stärken würde ich hervorheben, dass es im Hindusimus keine Gottheit gibt, die den alleinigen Anspruch auf Wahrheit und Macht erhebt. Die Götter anderer Religionen werden ins System aufgenommen. Der H. gilt in diesem Sinn als toleranteste Religion.
Schwächen: eindeutig das nicht hinterfragbare "Dharma". Es ist der ideologische Grund für das starre Kastensystem, das vor allem den unteren Kasten ein Leben voller Leid und täglichen Entbehrungen beschert.
So weit mein Wissen - ich hoffe, es hilft.