Im konkreten Fall ist ein Senior betroffen, der eine auffallend enge Bindung zu seiner Pflegerin hat, die ihn täglich versorgt. Mehrere Angehörige machen sich nun Sorgen, da die Pflegerin deutliche Verhaltensauffälligkeiten an den Tag legt.

Nun allerdings sind testamentarische Änderungen durch den Senior vorgenommen worden und innerhalb weniger Monate verschlechtert sich sein körperlicher (!) Gesundheitszustand auf unerklärliche Weise extrem. Die Ärzte rätseln, worum es sich drehen könnte, kommen zu immer wieder anderern Diagnosen. Aus Sicht der Angehörigen macht das alles keinen Sinn. Im Krankenhaus verbessert sich der Zustand des Seniors innerhalb weniger Tage bis hin zur Beschwerdefreiheit. Kaum zuhause verschlimmert sich der Zustand auf dramatischste Weise.

Einige Seltsamkeiten:

  1. Ellenlange Krankengeschichten der Pflegerin, die teilweise haarsträubend anmuten.
  2. Mehrere vorhergehende Pflege-Geschichten ebenfalls nicht nur emotional abhängiger Senioren, teils über 10 Jahre Bettlägerigkeit hinweg, ohne sinnvolle Diagnose ("Allgemeine Schwäche").
  3. Die Pflegerin isst niemals dasselbe Essen wie der Patient.
  4. Testamentänderung des Senioren in diesem Jahr zugunsten der Pflegerin

Was also kann man tun? Den Senior kann man nicht einweihen, der wäre völlig außer sich ob der haltlosen Anschuldigungen. Beweise für Fehlverhalten irgendeiner Art gibt es keine. Überwachungsmöglichkeiten sind nicht gegeben.

An wen kann man sich diskret wenden? Kann die Polizei aktiv werden, obwohl keine Straftat nachweisbar ist? Gibt es womöglich besondere Anlauf- oder Beratungsstellen für Angehörige?

Bitte von unqualifizierten Vermutungen absehen, es geht hier um die Gesundheit, womöglich um das Leben eines Menschen. Ich bin zudem durchaus in der Lage, Münchhausen-by-Proxy auf Wikipedia zu finden. (Interessant ist da übrigens der gravierende Unterschied z.B. zum englischen Wiki-Artikel - der spricht nämlich durchaus nicht von einer Sonderform der "Kindesmisshandlung" wie der dt. Eintrag)