Actio Reactio und Kräftegleichgewicht?

Kann eine Kraft immer nur von einem Körper auf einen anderen ausgeübt werden? Denn wenn eine Kraft als Actio einfach auch alleine wirken kann, gibt es ja keine Reactio und es würde nicht dem 3. Newtonschen Axiom genügen. Ein Körper, wie er in Physikübungen oft vorgestellt wird, kann nicht einfach eine Kraft von irgendwoher erfahren oder? Da muss es einen Körper geben, der auf ihn einwirkt?

Die Fliehkraft etwa ist ja eine Scheinkraft, weil sie dem Actio-Reactio-Prinzip nicht genügt. Der kreisförmig bewegte Körper wirkt ja mit der Fliehkraft auf niemanden anderen eine Kraft aus, als auf sich. Die Zentripetalkraft ist dazu die Gegenkraft für das Kräftegleichgewicht. Wenn die Zentripetalkraft nun aber auf keinen Körper im Kreismittelpunkt wirken würde, weil man beim zeichnen keinen Körper hingezeichnet hätte (was in der Realität ja nie der Fall ist)

Aber wie wäre es, wenn ein Körper bewegt wird, wie es in Schulbeispielen immer der Fall ist, aber es wird nur eine ‚Kraft‘ eingezeichnet, die scheinbar ohne eigenen Körper auf den Klotz wirkt, aber der Klotz wird bewegt. Die Trägheitskraft bzw. Reibungskraft, die der Klotz entgegensetzt, ist aber nicht die Reactio, sondern wirkt ja auch auf den Klotz, ist also das Kräftegleichewicht. Das würde dann aber bedeuten, dass die Schubkraft auf den Klotz in diesem Fall nur eine Scheinkraft ist, weil sie ja keine Reactio hat? Ist diese Interpretation richtig?

Schule, Kraft, Physik
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