Hallo,

der Traum als Phänomen ist zwar Gegenstand vieler Forschungsprojekte, aber immer noch nicht vollständig verstanden. Und der Mensch ist ja nicht das einzige Säugetier, das träumt - wer mal einem schlafenden Hund zugesehen hat, wird dem sofort zustimmen... :-)

Davon ab ist aber klar (vereinfacht gesagt), dass zwar Traum = Schlaf, aber nicht unbedingt Schlaf = Traum ist (und selbst das kann man argumentieren, wenn man so etwas wie einen "Tagtraum" als vollwertigen Traum ansieht). WENN Du aber richtig träumst, schaltet das Gehirn sozusagen auf einen "internen Modus" um, bei dem Signale aus und an den Körper nur sehr gedämpft verarbeitet werden. Das ist wichtig, denn wenn Du z.B. vom "Laufen" träumst, werden im Gehirn auch die Zellen aktiviert, die Du am Tag zum echten Laufen verwendest. Der Trick unseres Gehirns ist dann, dass die neuronale Aktivität der motorischen Zellen abgeschaltet oder zumindest heftig gedämpft werden (das erklärt, warum wir manchmal im Halbschlaf mit den Armen oder Beinen zucken, das Gehirn ist schon mit Träumen beschäftigt, der Körper aber noch nicht richtig "gelähmt").

Das alles vorweg gesagt (ja ja, ich schreibe einen kleinen Roman hier...), kann es also durchaus sein, dass Du ausreichend starke Sinnesreize bei einem schlafenden Menschen auslöst, dass diese Reize bis zu den Regionen des Gehirns vordringen, die mit dem Träumen beschäftigt sind. Dabei ist "Stärke" eines Reizes durchaus sehr varriabel zu sehen: bei der Mutter eines neugeborenen Babys wird selbst das leise Weinen eines Babys (geringe Dezibel-Zahl) als so "starker" Reiz wahrgenommen, dass es sogar ausreichen wird, die Mutter aus dem Schlaf aufzuwecken. Umgekehrt wirst Du, wenn Du z.B. an einer belebten Straße wohnst, wahrscheinlich manche lauten Geräusche nicht mehr als wichtig einstufen und diese nicht mehr auf Dich einwirken.

Es gibt also eine positive Korrelation zwischen äußeren Reizen mit dem Traumgeschehen, nur genau angeben, WAS nun WIE auf den Traum Deiner Freundin einwirkt, das kann man (noch?) nicht sagen. Dass sie im Schlaf mehr oder weniger deutlich spricht ist nicht so ungewöhnlich. Sprechen ist eine neurologisch komplexe Tätigkeit und teilweise recht eng mit der "Signalverarbeitung" im Gehirn verknüpft (wer kennt das nicht, dass man manchmal eine Sache besser versteht, wenn man sie tatsächlich laut vor sich her spricht anstatt sie nur stumm im Kopf herumwälzt?!) und so kann es durchaus sein, dass unser Gehirn sosehr mit "Träumen" beschäftigt ist, dass es die Sprachzentren nicht ausreichend dämpft.

Träumen ist ein spannendes Thema, such doch mal bei Google nach Schlaflaboren an Unis und schreib denen eine email, es gibt spannende Forschungsberichte dazu!

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