Ich finde die meisten Antworten, die du bekommen hast, wirklich unmöglich. Nach meiner Ansicht klingt es wirklich bedenklich, dass dein Freund sich so gar keine Zeit für dich nimmt. Im Grunde ist es ja so, dass die meisten Erwachsenen keine Zeit HABEN, sondern sie sich NEHMEN müssen. Mein Partner und ich sind beide beruflich eingespannt und wir haben Kinder. Wir WOLLEN aber Zeit miteinander verbringen und NEHMEN uns die Zeit. Rede mit deinem Freund, sag ihm was dich stört. Sag ihm, dass du ihn brauchst. Wenn er nicht begreift, was du meinst und sich keine Zeit für dich nimmt, dann würde ich mich von ihm trennen. So hart das klingt - aber wofür seid ihr zusammen, wenn er keine Zeit mit dir verbringen will/kann? So kann es für dich nicht weitergehen. Ich wünsch dir viel Glück!
Über eines solltest Du Dir aber im Klaren sein: Für den Bereich, den Du anstrebst musst Du ganz besonders engagiert arbeiten. Du musst besonders gut sein, wirst dafür aber kaum entsprechend bezahlt. Um überhaupt irgendwo reinzukommen, musst Du zahlreiche (unbezahlte) Praktika machen; so etwas wie eine Festanstellung gibt es so gut wie gar nicht. Ich rate Dir - wenn Du Dich für Kultur interessierst - dass Du lieber etwas studierst, womit Du später auch einen anderen Weg einschlagen kannst.
So kannst Du z.B. eine Fremdsprache und Musik oder Germanistik und Geschichte oder Philosophie studieren, allerdings auf Lehramt. Dann hast Du den Bereich, der Dich interessiert abgedeckt und Du kannst später Dein Brot auch als Lehrer verdienen. Zudem hast Du mit dem Lehramtsstudium den Bereich der Pädagogik abgedeckt, sodass Du Dich auch als "Erziehsungsspezialist" verdingen kannst. Darüber hinaus kannst bzw. solltest Du während des Studiums schon im Bereich Presse und Kommunikation jobben und finanzierst gleich Dein Studium mit. Das reine Kommunikations- oder Kulturwissenschaftsstudium halte ich für zu einseitig, es gibt zu viele davon. Viele sind super qualifiziert und müssen Taxi fahren o.ä.
Frag auch Deine Eltern um Rat. Viel Erfolg!
Ein Fachabitur reicht nicht, das Studium ist aber sicher nicht schwerer als so manch anderes Studium und die alten Fremdsprachen kann man sicher im Studium nachholen. Wirklich kräftezehrend stelle ich mir den Berufsalltag vor: Heutzutage z.B. betreuen die Pfarrer - zumindest auf dem Land - ihre Gemeinde verteilt auf mehrere Dörfer, so müssen sie evtl. bis zu 3 Predigten jeden Sonntag halten usw. und entsprechend viele weit verteilte Menschen seelisch betreuen. Auch das Familienleben ist davon ziemlich beeinträchtigt, d.h. die Pfarrersfamilie soll immer ein Musterbeispiel sein, es darf keine "Skandale" geben - dabei ist es ja auch nur eine ganz normale Familie. Meist ist es auch so, dass die Frau nicht arbeitet und ehrenamtlich in der Gemeinde mitarbeitet. Auf jeden Fall ist Pfarrersein viel mehr als ein Job, es ist eine Berufung, die man 200-prozentig ausübt. Ich würde Dir auf jeden FAll raten, trotz Kind und trotz studierendem Mann Dein Studium zu beginnen. Ihr könnt sicher Bafög beantragen (beide) ihr bekommt Kindergeld - lass Dich auf jeden Fall zum Thema Studium mit Kind beraten. (Ich habe selbst mit Kindern studiert und sogar AlgII bekommen! - klingt komisch, ist aber für einen Studenten viel Geld) Ganz ganz wichtig ist auch die Betreuung des Kindes, die muss zuverlässig sein und gut. Da bist Du (Entschuldigung) an den ostdeutschen Unis besser beraten, in Dresden z.B. gibt es eine KiTa an der Uni, die nicht schon 16 Uhr schließt und wo man die Kinder zwischen den Vorlesungen stillen kann usw.. Wie auch immer: Zieh Dein Studium durch, auch wenn es ein paar Jahre länger dauert. Ich würde mich auf keinen Fall schon jetzt nur auf den Mann fixieren. Unterstützt euch gegenseitig und liebt euch. Alles Gute!
Es kommt auch darauf an, an welcher Uni Du studierst. In Leipzig und Dresden z.B. studiert man im Prinzip Anglistik und belegt als Lehramtsstudent zusätzlich Didaktikkurse und muss dazu noch Pädagogik studieren. Ich bin zwar keine Anglistik-Studentink, weiß aber von Kommilitonen (ich studiere eine andere Sprache auf Lehramt), dass die amerikanisches Englisch und britisches Englisch studieren. Wenn Du diese Version eines quasi Anglistik-Studiums nicht magst, dann solltest Du Dir eine reine Pädagogik-Hochschule suchen.
Ich war selbst Hartz-IV-Empfänger. Seit ich studiere, bekomme ich kein Hartz 4 mehr, weil ich als Student an einer UNI eingeschrieben bin. Entweder Hartz 4 oder Studieren - von einer Kombi wüsste ich nichts. Es war schon immer so, dass man sich das Studium selbst finanzieren musste (Eltern, Bafög). Die meisten STudenten gehen darum arbeiten - eigentlich ein alter Hut.
Was an der Volkshochschule herauskam, klingt nach Lehrer. Also könntest Du Lehramt studieren und dort evtl. Gemeinschaftskunde + ein weiteres Fach. Andererseits scheinst Du doch schon von Dir aus zu machen, was Dir liegt: Wenn Dir die Arbeit in der Verwaltung Spaß und Du eine Studienrichtung kennst, die Dich auf diesem Gebiet weiterbringt, dann solltest Du das machen. Auf keinem Fall solltest Du z.B. Politikwissenschaften als Fach an sich studieren - aber das scheinst Du ja nicht vorzuhaben. Auch solltest Du Dir klar machen, dass die Arbeit im sozialen Bereich sicher bereichernd ist, aber die Jobaussichten dort auch nicht sehr prickelnd sind. Außerdem müsstest Du Dich in einen ganz neuen Bereich einarbeiten. Mein Tipp: Arbeite weiter in Deinem Job (wenn möglich). Dann kannst Du Dir Dein Studium finanzieren. Wichtig ist, dass Du Deine Kontakte hältst - die brauchst Du während und nach dem Studium. Mit dem Studium (Verwaltung + Politik) sicherst Du Dir bestimmt auch Aufstiegschancen. Frag doch auch mal Deine Arbeitskollegen oder evtl. den Chef, was er von Deinem Vorhaben hält.
Entschuldigung, es heißt Pubertät. War ein Tippfehler.
Klar kannst Du mit einem schlechten Abi Lehrer werden. Ob es einen NC für Lehramt gibt, kann ich nicht mal sagen und das hängt sicher von den Fächern und vom Bundesland ab. Selbst wenn es einen NC gibt, machst Du erst was anderes (Bund, FSJ etc.) und verbesserst durch die Wartesemester Deinen Schnitt. Auf jeden Fall solltest Du Dir aber im Klaren darüber sein, dass Du im Lehramtsstudium auch nichts geschenkt bekommst, Du viel lernen musst und z.B. Praktikumsstress hast. Wenn Du das alles willst, schaffst Du es aber sicher.
Wir haben das ganz pragmatisch gelöst: Mein neuer Partner ist für meine Kinder der Papi und ihr "richtiger" Vater ist für sie der Papa. Ich kenne das aus meiner Kindheit, hatte z.B. eine Oma und eine Omi. Vielleicht könnt ihr das mit Papa und Papi versuchen? Bei uns klappt es, aber auch nur, weil alle es so wollen - also Kinder, Papa und Papi.
In Sachsen gibt es diese Begrenzung tatsächlich. Ich selbst war lange als SHK und WHK tätig. Als SHK mindestens 5 Jahren, also die ganze Studienzeit durch. Hatte mir auch kurz Gedanken über die Begrenzung gemacht, allerdings hat nie jemand danach gefragt, wie lang ich schon beschäftigt bin. Erkundige Dich mal an Deiner Uni (bei anderen SHKs), was die dazu wissen. Ich war an meiner Uni nicht die einzige mit dieser langen Beschäftigungszeit.
Ich bin jetzt ganz unsicher: Seit jeher ist Physiotherapeut ein Ausbildungsberuf und man muss dafür nicht studieren. Meintest Du vielleicht Psychotherapeut? Als Physiotherapeut kann man eine eigene Praxis aufmachen, wenn man eine gewisse Anzahl von Jahren der Praxis hinter sich hat. Eine Bekannte von mir hat ihre eigene Praxis und kann davon wirklich sehr gut leben. In diesem Bereich kommt es sehr darauf an, sich einen Patientenstamm und einen guten Ruf aufzubauen sowie spezielle Therapien anzubieten.
Ich stehe vor dem gleichen "Problem" wie Du. Werde bald das zweite Mal heiraten und heiße mitsamt meinen Kindern wie der 1. Mann. Ich will, dass meine Kinder so heißen wie ich. Nun will ich aber ebenso gern wie mein Zukünftiger heißen. Auch wenn ich Doppelnamen immer blöd fand, werde ich mich nun also doch für einen Doppelnamen entscheiden. Dann heiße ich zur Hälfte wie meine Kinder und trage dennoch den Namen meines neuen Mannes. Ein Doppelname kann doch auch reizvoll sein! Wie schon manchen Antworten betont, ist das in Spanien gang und gäbe. Allerdings finde ich es etwas bedenklich, wenn Dein Neuer Probleme damit hat, dass Du den Namen des Ex weiterträgst. Immerhin lebt Dein Mann auch mit den Kindern des Ex zusammen und das ist schwerwiegender als ein bloßer Name. Dein Ex wird immer ein Teil von Dir bleiben - durch die Kinder.
In der Regel muss man sich bereits kurz nach der Geburt um eine Betreuung bemühen. Ob Krippe oder Tagesmutter - das ist Geschmackssache. Ich persönlich bevorzuge die Krippe, da gibt es mehrere Bezugspersonen. Bei der Tagesmutter wird es schwierig, wenn sie krank wird oder in Urlaub geht, dann fehlt dir die Betreuung für dein Kind. Jetzt hilft eigentlich nur noch: Selbst aktiv werden, d.h. auf eigene Faust nach Tagesmüttern suchen sowie beim Jugendamt "nerven". Es kann auch helfen, persönlich in den Kitas vorzusprechen. Zudem gibt es zahlreiche freie Träger, wo die Plätze nicht vom Jugendamt verteilt werden. Die Betreuungsituation für Kleinkinder in Deutschland ist katastrophal. "Toll" ist das einjährige Elterngeld, wenn man danach keine Betreuung für das Kind findet ...
Damit kannst Du viel aber auch gar nichts anfangen. In der Regel ist die Geisteswissenschaft - dazu gehören Sprachen - nach wie vor eine brotlose Kunst. Wenn Du Sprachenlehrer wirst oder Dolmetscher oder Übersetzer, dann hast Du gute Aussichten auf einen Job mit guter Bezahlung. Als "reiner" Sprachstudent hast Du auch viele Möglichkeiten, allerdings fast nur auf schlecht bezahlte und unsichere Jobs. Ich sage fast, weil es sicher auch Ausnahmen gibt, die mit z.B. einem Magisterabschluss oder einem Fach-Bachelor gutes Geld verdienen. Bis dahin hast Du aber sicher viele kostenlose Praktika zu absolvieren und Kinder sind dann eher hinderlich. Mein Rat: studiere was "Ordentliches", also Sprachlehrer oder Übersetzer oder meinetwegen BWL + Sprache.
Danke Enibaby für Deinen Kommentar. Derzeit lebe ich von ALGII. Als Studentin, ab Oktober, habe ich darauf keinen Anspruch mehr. Darum will ich Wohngeld beantragen. Das war eben meine Frage - bekomme ich Wohngeld, auch wenn ich so wenig Einkommen habe. (Schön blöd, wenn man ein Studium anfängt ...)
Ich bin selbst geschieden, habe 2 Kinder und gebe die Kinder jedes 2. Wochenende zu ihrem Vater. Die freie Zeit, die ich dann habe, genieße ich sehr. Ich kann Dich also verstehen, wenn Du auch mal weggehen willst etc. Wenn aber der Vater das Kind nicht nehmen will, dann hat er wirklich Pech gehabt. Dann sieht er eben sein Kind nicht! Für das Kind ist das sehr schade, aber wie gesagt, wenn der Vater nicht will ... Du könntest Deine Zeit ohnehin nicht genießen, wenn Du wüsstest, der Vater nimmt euer Kind nur ungern. Die Situation wäre also für Dich und das Kind nicht gerade schön.
Ich rate Dir davon ab, ein rein fachbezogenes Studium zu beginnen. Es gibt Heerscharen von Anglisten, Historikern, Kulturwissenschaftlern und Germanisten auf dem Markt, die eben über keinen speziellen Beruf verfügen. Das halte ich in Deutschland für nachteilig. Studiere lieber auf einen berufsspezifischen Abschluss hin, werde lieber Arzt, Lehrer, Rechtsanwalt, Psychologe, Betriebswirtschaftler etc., da kannst Du jederzeit nebenher schreiben (damit sogar Dein Studium finanzieren) und dich später für Journalismus entscheiden. Ich spreche aus Erfahrung: Habe selbst Germanistik studiert, mit sehr gutem Abschluss. Was so edel klingt, kommt leider bei Unternehmen nicht gut an ... Ich habe nun noch ein Lehramtsstudium angefangen.