Hallo Jürgen. Die Himmelsrichtungen sind ja nicht versetzt, sondern es sind nur Osten und Westen vertauscht. Der Grund ist der, dass der Geologe mit seinem Kompass nicht sehen will, wo die Himmelsrichtungen stehen (oder nicht nur), sondern damit die räumliche Lage von Gesteinsschichten einmessen möchte.

Konkret wird die sog. Einfallrichtung bzw. das räumliche Streichen von Schichtflächen und Klüfte gemessen. Legt der Geologe nun den Kompass an eine einzumessenden Fläche, kann er die exakte Gradzahl (0-360°) ablesen, wie die Fläche im Raum orientiert ist.

Nun ein Beispiel: Die einzumessende Fläche geht Richtung Süden, also genau 180°. Passt. Jetzt stelle dir vor, die einzumessende Richtung ist 30° weiter Richtung SW. Dann zeigt die Nadel jetzt 210°. So weit so gut, aber die Nadel zeigt dann bei einem regulären Kompass ebenso nach Südost, statt Südwest bzw. die andere Farbe der Nadel zeigt von Nord dann nach Nordwest. Das passt ja dann irgendwie nicht mehr zusammen.

Also, um das Ablesen beim Einmessen für den Geologen zu vereinfachen hat man die Himmelsrichtung Ost und West vertauscht.

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