Hallo,

genauer Hinschauen lohnt sich! Ich denke Mangas/Anime sind mehr als nur Comic und Co. ...

Und es werden darin Identifikatinsfiguren und Bewältigunsstrategien angeboten. Wenn Junge Menschen sich mit solchen Figuren identifizieren, dem nachfolgen, kommt immer die Frage auf, was sie darin zu finden suchen. Und für die Eltern wirft es die Frage auf ob es zu den Werten passt, die einem als Mutter/Vater wichtig sind. Ob es lebensdienlich ist, dh in eine Lebendigkeit hineinführt oder ob diese maskiert wird. Dabei kommt es auch ganz auf die Fähigkeit an, wie gut sich der Heranwachsende auch von den Schattenseiten innerlich distanzieren und bei seinen Werten bleiben kann oder wie stark sich jemand mit dieser Welt identifiziert. So, dass das Ureigene keine andere, feinere Entfaltung mehr findet.

Einfache Rollenmodelle, wie auch hier bei den Mangas, sind leider beliebter als differenziertere...

Wenn Dein Sohn sich in diese Szene hineinentwickelt, kannst Du ja schauen, ob das Männer- bzw Frauenbild, das durch das Lesen und Anschauen von Anime,/Manga vermittelt wird Deinen Werten entspricht, dh ob Du das was vermittelt wird so stehen lassen willst/ kannst. Und auch die "Glaubenssätze" die von den Protagonisten vertreten werden.

Ist es eine lebensfreundliche, positive, aufbauende "Kost", die man sich da reinzieht?

Ich persönlich finde die Manga/Anime Szene oft düster, mit vielen entmutigenden oder fraglichen Aussagen.

Ich finde, dass die Geschlechterrollen und die Beziehungen der Protagonisten in ihrer Darstellung häufig stark mit Macht und Unterwerfung verknüpft sind und das die Wirkung der Mangas oft recht morbide ist. Die Gefühlswelt schwankt meiner Meinung nach überproportional zwischen kitschiger Romatik und dramatischer Verzweiflung. (Was is der Pupertät hormonbedingt ja vorkommt und manchen Jugendlichen sich darin wiedersehen. Dementsprechend schwarz-weiss sind allerdings die Bewältigungsstrategien: kämpfen/Gewalt, trauriger Rückzug oder mit Kräften handeln. Ich erkenne kaum, das gesunde Identifikationsfiguren vorkommen, sondern eher der Negativismus vorherrscht...für manche jüngeren Leser sind leidet auch Alpträume inclusive...

Wenn die Veränderung Deines Sohnes Dir ein ungutes Gefühl macht, dann ignoriere das nicht. Gut ist sicher, selbst in die Bücher/Videos hineinzuschauen. Um selbst ein Urteil zu finden und vielleicht ins Gespräch zu kommen, was Deinen Sohn daran anzieht und was ihn genau dabei fasziniert.

Wie stark er sich identifiziert oder (hoffentlich) innerlich auch distanzieren kann.

Ich persönlich finde die Manga-Szene nicht ganz harmlos, einfach wegen dem ganzen Spirit, vom mindset her...und steter Tropfen (höhlt) prägt auch den Stein und formt die Lebenseinstellungen.

Es gibt auch Anime oder Manga Bilder u. Videos mit pornografischen oder gewaltverherrlichenden Inhalten, die über TikTok, whatsAp ect derzeit besonders in den 6. und 7. KLassen geteilt werden. In dem Fall ist der Kinder-und Jugendschutz untergraben.

Für manche ist diese Szene auch ein Einstieg zu noch dunkleren Foren im Internet...

Also im Gespräch sein und da genauer Hinschauen ist daher für Eltern von Kindern/jüngeren Jugendlichen ganz sicher gut und empfehlenswert!

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