Ich bin 46 und trotz meines fortgeschrittenen Alters leidenschaftlicher Kickboxer. Ich liebe diesen Sport, weil er so ein toller Ausgleich zu meiner Arbeit an der Hochschule ist. Seit zwei Jahren lebe ich in einer Beziehung mit meiner Partnerin, die zwei Töchter, 13 und 15, hat. Meine Partnerin hat damit kein Problem, sie hat mich sogar schon bei Kämpfen angefeuert.

Aber ihre Töchter zeigten mir neulich, dass in einer WhatsApp-Gruppe ein Bild von einem Kampf von mir kursiert. Darauf ist zu sehen, wie mein Gegner mir einen KO-Schlag verpasst. Die Kommentare sind unterirdisch, so a la „Und so ein Schwächling will Dein Ersatzdady sein?“ oder „Asoziale bekommen sie halt mal aufs Maul“. Man hat sich darüber lustig gemacht, dass ich mit Verdacht auf Gehirnerschütterung das Wochenende im Krankenhaus verbringen musste und meine Vorlesung am Montag verschoben werden musste.

Das trifft mich, weil die Töchter meiner Partnerin, mit denen ich ein sehr gutes Verhältnis habe, mir viel bedeuten. Im Mai könnte ich noch einen letzten Kampf machen, auf den ich mich sehr freue, weil der Gegner ein alter Bekannter in meinem Alter ist, den ich seit meiner Jugend immer wieder auf Turnieren begegne. Eigentlich habe ich Lust auf den Kampf. Aber ich möchte nicht, dass die beiden Mädchen, die für meinem Spleen nichts können, gemobbt werden. Was würdet Ihr mir raten? Wie findet es, wenn man in meinem Alter noch wettkampfmäßig Kampfsport macht?