Deinen nächsten Abschnitt, mit "mehr Chnacen hast du auf den höheren Limits" hab ich ja schon kurz angerissen...einen größeren Quatsch gibt es wirklich nicht...was willst du erreichen? Wenn du es schaffst 20.000 Hände dort mit gewinn abzuschließen, tja, was soll ich sagen...über 20.000 Hände kannst du einfach nur Glück haben, mehr nicht...da du nicht gegen die Bank spielst und die Chancen immer gleich verteilt sind, welche Hände deine Gegner bekommen, was das Board zeigt usw. ist es logisch, dass sich Glück und Pech langfristig ausgleichen und was übrig bleibt ist eben dein können! Und über 20.000 Hände wird sich Glück und Pech mit Sicherheit nicht der 0 nähern, aber 20.000 Hände reichen aus, damit die Profis, deine Fehler erkennen und dich ausnehmen. Nimm mal an, 2 Leute mit unendlich viel Geld spielen über 100.000.000 Hände Heads-Up und gehen jedesmal All-in...was glaubst du? Am Ende hat einer von beiden alles gewonnen, weil er glück hatte? Oder stehen doch beide auf +-0 da? Und genau darum geht es beim Online Poker...nicht um Glück oder Pech, sondern um die Edge, dass was übrig bleibt, wenn sich Glück und Pech ausgeglichen haben.

So und ohne angeben zu wollen, nur um es dir klar zu machen (ich bin gewiss noch weit davon entfernt ein guter pokerspieler zu sein) Ich spiele auf NL400 2,5BB/100, seit über 600.000 Händen...d.h. ich verdiene pro 100 Hände die ich spiele 2,5 BB (1BB= 4$, ergo 10$ auf 100 Hände), Ich spiele 12 Tische, an einem Tisch schafft man pro Stunde ca. 50 Hände, d.h. ich verdiene pro Stunde 60$ und wenn das deiner Meinung nach nicht "die Welt" ist...dann hast du wohl sowieso einen Profitableren Job. Allerdings investiere ich nur 3 Stunden am Tag dafür, da ich immerhin noch Jura studieren muss, weil ich meine Zukunft bestimmt nich auf Onlinepoker aufbauen möchte. Es ist für mich völlig normal, wenn ich nach 3 Stunden 2000$ weniger habe...solange ich allerdings weiß, dass ich alles richtig gemacht habe, macht es mir eben nichts aus, da ich das Geld mit Sicherheit wieder zurückbekomme, man darf es nur nicht erzwingen... und deshalb ist Mindset beim pokern unheimlich Wichtig und eines der schwierigsten Themen, man kann nicht immer gewinnen und wenn ich meiner Freundinn erzähle, dass ich heute 2k-3k$ im Minus bin, fällt die aus allen Wolken, weil sie im Monat nicht mal annähernd soviel verdient...aber es geht nicht ums Geld verdienen, sondern darum ob man gut spielt und wenn man gut spielt, kommt das geld von ganz alleine...ich hab mich von NL2 auf NL400 hochgearbeitet und mit hochgearbeitet meine ich auch wirkliche Arbeit...ich habe oft anstatt zu spielen, Regulars auf den Limits analysiert, ich hab meine Hände/Stats bewerten lassen, ich hab mich von besseren Spielern coachen lassen und mich mit solchen ausgetauscht, ich habe tonnenweise Bücher gelesen, Lernvideos geschaut und was nicht sonst noch...ich hab sehr klein angefangen, aber ich habe einfach die Kontinuität gehabt um mein Spiel ständig weiterzuentwickeln und das fehlt den meisten Leuten einfach, viele sind einfach zu ungeduldig und meinen "Oh, Je..ich verschwende hier ja nur meine Zeit NL2 zu spielen und am Ende 4 Cent zu gewinnen"...aber wer es richtig macht und sich wirklich damit beschäftigt, wird schnell aufsteigen können und bis zu einem gewissen Limit, kann man mit bestimmten Grundstrategien schon einiges erreichen...Ich kenne viele, die zahlen 50$ ein, donken rum und geben es schnell auf mit den Sprüchen "Mann, die Scheiß "Anfänger"(ich benutze mal das wort;-)) gewinnen jede Hand gegen mich, ich setz mich einfach mit meiner kompletten Bankroll an nen NL50 Tisch und gut is"...aber das ist einfach nur TILT...und diese Probleme hatte ich auch am Anfang und es war wesentlich schwieriger seine Gedanken in den Griff zu bekommen, als richtig Pokern zu lernen, aber wenn dieser Schritt erstmal getan ist, das einem vorallem, dass Geld was man da investiert, zu diesem Zeitpunkt nicht wichtig ist und man es schafft, sich nicht aufzuregen (es passiert auch sehr sehr oft noch unbewusst), wenn man mal wieder ausgesuckt wurde, dann hat man schon 70% dessen, was einen guten Pokerspieler ausmacht, geschafft!

Ich hab jetzt erstmal genug geschrieben, auch wenn das alles sehr knapp gehalten wurde und auch noch ziemlich oberflächlich, aber dieses Thema könnte man eben sehr weit ausführen...

Und um ehrlich zu sein, finde ich Live poker Cashgames, um einiges leichter asl Online, nicht weil ich "Tells" habe auf Gegner und "genial Bluffen" kann...nein, einfach nur, weil die Gegner grottig spielen, Live spiele ich NL1000+, höher gibts hier im Casino nich und die Gegner spielen da genauso wie Online auf NL50..

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Das ganze gilt natürlich nur longterm...der Gegner kann hier auch 20 mal hintereinander gewinnen, aber longterm wirst DU eben gewinn machen in dieser Situation, weshalb auch wieder das Bankrollmanagement wichtig wird, weil du eben mit AA z.b. nicht immer gewinnen kannst, aber longterm machst du damit auf jeden Fall gewinn und wem sowas nicht bewusst ist und sich darüber beschwert schon wieder mit AA verloren zu haben, der sollte sowieso mit Poker aufhören.

Zurück zu den Tells, jeder gute Onlinespieler benutzt solche Programme und kann seine Gegner somit bei jeder art von Bet auf Ranges setzen und somit entscheiden, wie seine Hand gegen diese Range steht und ob ein longterm (!!) gewinn möglich ist (es geht niemals beim Online pokern darum, JETZT DIESE EINE HAND zu gewinnen, nein das ganze basiert wesentlich mehr auf Mathematik.) Was machst du zum Beispiel, wenn du in einem Turnier 5000 Chips hast auf 500 raised und dein Gegner mit 750 Chips All-In geht, du aber nur 27 offsuited hast? Folden?? Nein, warum? Weil die Odds zu gut sind, du musst nur noch 250 Chips nachlegen um einen Pot von 1250 (Blinds und Antes mal weggelassen) zu gewinnen...250:1250 du bekommst hier Pot-Odds mit denen du nur noch in 20% der Fälle gewinnen musst und diese Chance hast du nunmal mit allen Karten, also MUSST du hier callen und es ist dabei egal ob du nun diese Hand verloren hast, weil du mathematisch korrekt gespielt hast und es sich longterm eben lohnen wird! (Und glaube mir, das ist so! Und was redest du die ganze Zeit von Bluffen? Pokern besteht nur zu einem geringen Teil aus Bluffen, ansonsten könntest du ja alle Hände spielen und nur noch Bluffen, was wenig sinn machen würde, man muss sich die geeigneten Spots dafür suchen...wenn ein Gegner z.b nur eine Hand limpt und auf dem Flop kommt AAK...dann kannst du mit großer Sicherheit sagen, dass er dieses Board verfehlt hat, denn du hast READS auf den Gegner, dass er ein A raised und somit kannst du in diesem Spot schön bluffen, musst aber wenn er called oder raised neu evaluieren...Beim Online Poker helfen dir READS und STATS und Tells kannst du, außer jemand hat den AUTO-CHECK/FOLD Button an, vergessen.

Und jetzt zum größten Quatsch...Anfänger sahnen alles ab?? WTF? Mal ehrlich, du spielst wohl noch nicht lange genug Poker um das zu kapieren, aber du solltest dir mal den begriff "longterm" durch den Kopf gehen lassen... Wenn du meinst, dass Anfänger alles absahnen, weil sie mit allem All-In gehen, wieso machst du es denn nicht auch und wirst reich wie die Anfänger;-)

Diese Anfänger sind ganz einfach die Gegner von denen du dein Geld bekommst!!! Weil sie eben so spielen, wie sie spielen, nämlich scheiße und ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was sie tun... Ich spiele selbst NL400+ Online...und ich verdiene sehr gutes Geld damit, im Moment wohl mehr, als nach meinem Jurastudium und was meinst du denn, was an den Tischen los ist, wenn irgendein Depp dransitzt, der keine Ahnung hat, was er tut...die Wartelisten sind voll! und der arme Mann, ist in 5 min. Pleite. Was meinst du warum die Profis, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, nicht um 10.000$ spielen, sondern um 100$ oder 200$...weil die anderen Leute, die um 10.000$ spielen genauso gut sind wie sie selbst und somit das Geld nur sinnlos hin und her geschoben wird (sie tun es wenn überhaupt, nur der Competition wegen), deswegen spielen sie gegen Anfänger, weil sie gegen die eben Geld verdienen...Was ist los, wenn der Hustler-Erfinder Profis in sein Casino lädt? Die Profis schlagen sich darum gegen den Deppen zu spielen...Ich gebe dir in dem Punkt recht, dass das Geld nicht bei den Anfängern bleibt, aber ich verneine wieder, dass du sagst, es liegt nicht in deiner Hand, wohin das Geld geht, das ist einfach Schwachsinn, du spielst nicht gegen die Bank, sondern gegen Schwache Gegner und wenn du mehr als nur ein Amateur bist, sollte es nicht schwer sein, ihnen das Geld abzunehmen, völlig egal ob heute oder in eienm Monat, aber wenn dus kannst wirst du es wieder locker zurückbekommen...aber so wie du redest, lässt sich leicht rauslesen, dass du ein großes Mindset Problem beim Pokern hast und wenn du das nicht lösen kannst, weil du gegen nen Anfänger mal verlierst, dann wirst du auch nie ein guter Spieler.

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@ bkeaton...

Das ist so ziemlich das dümmste, was ich bisher gelesen hab, bis auf den der meinte, die Bank gewinnt...

Zitat: "du brauchst 20 mal soviele Moneten wie du beim Spielen einsetzt"

Das ist Bankrollmanagement und gehört zu den absoluten Grundlagen, wenn man Pokert, wobei "20 mal soviel" recht wenig ist...je höher das Limit, desto größer sollte dein Puffer sein, damit man nicht auf "scared Money" ist, spielst du Bspw. an 100$ Tischen, musst du mind.(!!) 3000$ zur Verfügung haben.

Nun zu den Tells...

Verzögerungen von Bets??!! Das ist mit sicherheit kein Tell, es stimmt, dass du beim Onlinepoker keine Tells hast, dafür hast du andere Vorteile. Wie machen es die Onlineprofis? Erst mal, -viele haben es- braucht man Trackerprogramme (Pokertracker3 o.ä.), der zeigt dir alle möglichen Statistiken deiner Gegner an (wie viele Hände spielt er, wie viel davon raised er, wie spielt er am Flop weiter, wie oft 3 bettet er, wie oft foldet er auf ne 3 bet und noch 1000 andere sachen. Diese Statistiken werden in echtzeit angezeigt und je mehr du gegen einen Gegner spielst, desto genauer werden auch die Statistiken und desto genauer kannst du ihn auf Ranges setzen.

Ich zeigs mal an nem Bsp auf.

Du sitzt im Big Blind mit JJ...der Button raised First-in, mithilfe der Statistiken, kannst du nun seine Range genau bestimmen. Wenn diese dir sagen, dass er aus dieser position first- in, 30% seiner Hände raised und davon 20% auf eine 3 bet von foldet, bist du in der Situation hier mit deinen Buben immer Raisen zu müssen (!!), weil er in 2/3 der Fälle aufgibt und du den Pot ohne Showdown einsammeln kannst. Was passiert, wenn er deine 3-bet called? Nun, jetzt wird es komplizierter, du kannst mit hoher wahrscheinlichkeit sagen, dass er jetzt nur noch 10% aller Hände spielt, der einfachheit halber nehmen wir die ganzen 10%, was ungefähr allen Pocket Pairs ab 88; AT+, QT+ entspricht, gegen diese Range liegst du nun 60% vorne mit deinen Buben... erstmal bis hier hin. Wenn du nun lange online Poker spielst und diesen Gegner gut kennst, dann hilft dir, was viele onlinepros tun, nach einer Session den Gegner anhand seiner gespielten Hände zu analysieren. Nehmen wir nun also an, dein gegner hat in den allermeisten fällen in dieser Situation Hände wie JJ+; AK nochmal geraist, d.h. wenn er nun called, kannst du schonmal davon ausgehen, dass diese Hände nicht mehr in seiner Range liegen, weil er sie in solchen Spots 4-bettet, damit steigt also deine Wahrscheinlichkeit mit dieser Hand, in dieser Situation zu gewinnen...das ganze ist bis hier hin nur die Preflop Situation, am Flop musst du natürlich anhand des Boards, seiner Range die du ihm gibst, der Werte wie z.B. "Fold to Conti Bet on Flop", etc. neu entscheiden...wenn die Session beendet ist kannst du noch EV Berechnungen anstellen, welche die Variablen Stacksizes, Pot, Gewinnwahrscheinlichkeiten, Foldequity usw. enthalten...damit wirst du dann leicht feststellen können, mit welchen Händen, du in welchen Spots gegen diesen Gegner profitabel spielen kannst.

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