Hallo Lisaschen, wie geht es dir jetzt? Hat sich das Problem gelöst? Falls nicht, dann lies bitte weiter. Meine Mutter ist alleinerziehend und sie ignorierte mich schon als Kind. Die Tage an der ihr mein Verhalten Recht war, waren in der Überzahl, aber ich erinnere mich auch an die Tage, wenn sie mich ignorierte. Es hat angefangen da war ich vier Jahre alt und ich muss etwas getan haben, was ihr nicht gepasst hat. Sie ignorierte mich für Stunden und es endete damit dass ich heulend und sie um Vergebung für etwas, obwohl ich mir keiner Schuld bewusst war und um ihre Liebe bettelte. Ich hatte so eine große Angst das meine Mutter mich nicht mehr lieben könnte und das sie mich verlassen wird, weil ich was falsch gemacht habe. Irgendwann gab meine Mutter nach und sie nahm mich auch wieder in den Arm und alles war gut. Doch die Angst blieb. Mein allererstes Erlebnis als ich dieses Gefühl hatte, da muss ich zwei oder drei gewesen sein. Die näheren Gründe möchte ich nicht beschreiben, aber meine Mutter schlug mich und von da an hatte ich Angst sie könnte mich nicht mehr lieben. Geschlagen hat meine Mutter mich nicht oft, ich kann mich an fünfmal erinnern. Vielmehr ist mir die seelische Gewalt in Erinnerung geblieben. Je älter ich wurde, desto länger wurden die Phasen in denen sie mich ignorierte und ich nie den Grund erfuhr was ihr eigentliches Problem war. Später gingen dann diesen Ignoranzphasen auch Tobsuchtsanfälle voraus, in denen sie mich beschimpfte. Ich wusste aber nie weswegen und bin bis heute noch nicht dahinter gekommen. Ich war ein ruhiges und erzogenes Kind. Ich war nicht auffällig und machte auch sonst keine Probleme. Auch später in der Pubertät war ich eher angepasst und stellte nicht wie andere Gleichaltrige irgendwelche Sachen an. Ich nahm keine Drogen zu mir und hatte auch nichts mit Jungs. Alles in allem war ich ziemlich langweilig, mal abgesehen davon das ich ab und zu mal mit Freunden Alkohol trank. Jedenfalls wurden die Phasen in denen meine Mutter mich ignorierte immer länger. Erst Tage - als ich kleiner war - und später dann Wochen bishin zu Monaten. Als ich kleiner war heulte und bettelte ich noch die ganze Zeit, aber als ich älter wurde ließ ich das bleiben. Wenn sie mich in ihren Tobsuchtsanfällen beschimpfte konterte ich zunächst noch, was die Phasen des Ignorierens in die Länge zog...am Ende sagte ich gar nichts mehr und da warf sie mir Gefühlskälte vor. Am Anfang meiner Pubertät fand ich es noch genauso schlimm wie als Kind. Doch irgendwann gewöhnte ich mich daran und begegnete diesem Verhalten ebenfalls mit Ignoranz! Ich redete normal mit ihr weiter, sagte jeden Morgen "Guten Morgen" und erzählte irgendwas während sie den Kopf nicht aus der Zeitung hob und ignorierte diesen Umstand das sie mich ignorierte ebenfalls. Ich habe auch noch einen Bruder, aber bis heute habe ich nicht mit ihm darüber gesprochen. Soweit wie ich es mitbekommen habe wurde er nicht ignoriert und ich denke er bekam es auch einfach nicht mit. Jedenfalls bestrafte mich meine Mutter mit monatelangem Anschweigen und später mischte Sie sich auch noch in meine Beziehungen ein. Wenn ich ihrer Ansicht nach in meinen Freundschafts- oder Partnerschaftsbeziehungen etwas falsch gemacht habe, dann ergriff Sie für die anderen Partei und verschwor sich gegen mich. Dies alles gipfelte sich bis ins Abartige und das möchte ich nicht alles erzählen, weil ich es ihr bis heute nicht vergessen kann. Jetzt zu meiner Gegewart Lisaschen und dann kannst du entscheiden wie du selber vorgehen willst! Meine Mutter ist heute eine alte Frau und ich habe ein fast normales Verhältnis zur ihr, fast. Aber gleich dazu, ersteinmal meine seelische Verfassung. Die Ignoranz meiner Mutter hat mich zur Perfektionistin gemacht! Ich gebe 1000 Prozent nur um Anerkennung zu kriegen und wenn ich was mache, dann muss es das Beste sein! Meine Perfektion hat mich soweit getrieben, das ich mittlerweile ein Jahr lang das Burn-out Syndrom hatte, gefolgt von Depressionen und fünf Hörstürzen. Meine zwischenmenschlichen Beziehungen sehen so aus, dass ich nicht in der Lage bin eine Partnerschaft zu führen. Die meisten Beziehungen, wenn man es Beziehungen nennen kann, endeten meist in einem Drama und seit drei Jahren habe ich mich auch auf nichts mehr eingelassen. Gott sei Dank habe ich Freunde ;) Außerdem komme ich generell mit meinem Leben nicht voran. Ich bin Anfang 30, noch in der Ausbildung...und den Rest weißt du ja. Jemanden zu ignorieren ist seelische Gewalt und die Folgen dieser Gewalteinwirkung sind nicht zu unterschätzen. DU BRAUCHST HILFE! Wenn Reden nicht mehr hilft, dann ziehe vorrübergehend bei Verwandten ein, erzähle deiner restlichen Familie davon, damit du nicht alleine vor dem Problem stehst so wie ich es tat. Deine Mutter muss sich therapieren lassen!!! Zwar hat meine Mutter schon in meinen jungen Jahren angefangen, doch ich denke das dieses Verhalten auch später das Verhältnis zwischen Mutter und Kind beeinträchtigen kann. Jedenfalls sieht es heute bei uns so aus: Meine Mutter behandelt mich wieder ganz normal und hat mit dem ignorieren aufgehört seitdem ich 23 Jahre alt war. Anscheinend habe ich da angefangen mich in ihren Augen richtig zu benehmen! Ich meinerseits bin rasend vor Eifersucht wenn jemand sich gut mit meiner Mutter versteht und komme jeder entstehenden Sympathie zuvor indem ich mich einmische. Wenn ich meiner Mutter was von meinen Problemen erzählen will, dann fängt sie immer sofort an zu heulen und deswegen weiß sie auch nichts über meine Krankheitsgeschichte. Sie stellt sich jetzt immer an die Stelle des Opfers und wenn es mir schlecht geht dann sagt sie immer sie könne doch nichts dafür. ALSO: Bevor ich noch mehr schreibe...LASSE ES NICHT SO WEIT KOMMEN! SUCHE DIR HILFE! REDE MIT DEINER GANZEN FAMILIE DARÜBER! Und noch eine andere Sache, an alle: NICHT AUFGEBEN! Ich selbst arbeite auch immernoch an mir.

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