Also ich kann ja auch nicht das kleinste Tierchen leiden sehen, aber ganz ehrlich, Mücken lösen in mir keinerlei empathischer Gefühle aus. Ich denke auch, dass man das in diesem Fall nicht mehr "Empathie", sondern vielmehr "Stockholm-Syndrom" nennen kann. Die Welt würde auch ganz gut ohne Mücken zurechtkommen.
Eine Umfrage unter Insekten-Ökologen ergab: Die Kollateralschäden einer Ausrottung würden überschaubar bleiben. Das Überleben nur ganz weniger anderer Tierarten ist direkt an das der Stechmücken geknüpft. Die meisten Mückenfresser würden problemlos auf andere Insekten ausweichen.
Ich kenne Menschen, für die ein mückenfreier Sommer so ein massiver Zugewinn an Lebensqualität bedeuten würde, dass meine Empathie wenn dann eher jenen bemitleidenswerten Geschöpfen meiner eigenen Spezies gilt.
Der Beschützerinstinkt in mir verlangt permanent jede Mücke in meiner Nähe zu töten. Die Leidenszeit für das einzelne Tierchen bleibt bei einem schnellen Klatscher auch durchaus überschaubar denke ich.
Aber nicht aktiv gegen das Leiden einiger meiner menschlichen Zeitgenossen vorzugehen ginge für mich schon in Richtung Misanthropie.

...zur Antwort