Die Frage ist nun schon eine Weile her, ich ergänze aber mal meine eigene Erfahrung.

Hier in SN bekommt man als Lehrer eine A13 - super Geld, da kann keiner meckern! Bewirbt man sich auf einen Leitungsposten (egal ob stellv. Schulleiter oder Schulleiter) und bekommt diese Stelle, bleibt man trotzdem in der A13. Das beamtenrecht verlangt einen sogenannten "Durchlauf der Ämter" in der Besoldungsgruppe A. Ich kenne es von einigen Bundesländern, dass für Leitungspositionen sogenannte Sprungbeförderungen vorgesehen sind. Das heißt so viel wie: nach einer kurzen Erprobungszeit kommt man in das ausgeschriebene Endamt (je nach Schulart A14-A16). Macht auch Sinn - immerhin hat man deutlich mehr Arbeit und Verantwortung, das sollte auch belohnt werden. (Setzt natürlich eine kompetente Besetzung voraus ;) )

Hier in SN ist das jedoch anders. Sprungbeförderungen sind nicht vorgesehen und werden nur im Ausnahmefall vor dem Landespersonalausschuss diskutiert. Ich kenne keinen bestätigten Fall, indem einem solchen Antrag stattgegeben wurde. Stattdessen durchläuft man die Ämter in mühsamer "Kleinstarbeit". Das heißt, dass man nach zwei oder drei Jahren im Amt in die 13Z befördert wird. Je nach Beurteilungswert dauert es dann wieder zwei, drei oder gar vier Jahre, bis man in die A14 kommt....und so weiter. Wenn dann das Endamt eine A15Z oder A16 ist, braucht man schon einiges an Dienstjahren, bis man am Ende auch das passende Geld für die passende Arbeit bekommt (über die Höhe lässt sich natürlich streiten - es geht vielmehr um den Unterschied der Belastung zwischen Lehrern und Schulleitern).

Meist ist es dann leider so, dass man als neuer Schulleiter nicht gerade wenige Kollegen an der Schule hat, die deutlich mehr verdienen als man selber - und das bleibt auch eine Weile so. Fachberater (die erstaunlicherweise sehr schnell in die A14 kommen) sind da nur ein Beispiel.

Das erklärt auch, warum junge, kompetente Führungskräfte zur Mangelware werden - und warum sich erfahrenere Kollegen nicht auf Leitungsstellen bewerben. Letztere laufen Gefahr, dass sie zum Einen nicht mehr verbeamtet werden und zum Anderen nicht einmal in die Nähe ihres Endamtes kommen würden, bis der Ruhestand ruft.

Unterm Strich: Lehrer und Schulleiter verdienen definitiv nicht zu wenig Geld. Was problematisch ist, ist das Leistung-Lohn-Prinzip bei der Sache. Die Arbeit und die Verantwortung für Schulleiter ist enorm und durch die Herausforderungen der letzten Jahre noch weiter gestiegen. Wenn man dann noch mehrere Jahre den selben oder gar einen kleineren Betrag aufs Konto bekommt, wie die eigenen Kollegen, läuft da (meiner Meinung nach) ganz gewaltig was schief. Warum sollte ich mehr Arbeit, Stress und Verantwortung haben und dafür nicht besser bezahlt werden? In der freien Wirtschaft undenkbar...

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