Wie viel sind die Begriffe "links" und "rechts" noch wert?

Das ist vielleicht eher eine philosphische Frage, als eine politische. Ich bin nur gerade am Grübeln und dachte mir, vielleicht weiß jemand darauf eine Antwort.

Mir fällt immer wieder auf, wie sehr die Begrifflichkeiten "politisch links" oder "politisch rechts" auf den jeweiligen Blickwinkel des Betrachters beruhen.

Natürlich wird es da auch richtige Definitionen für geben, aber im gesellschaftlichen Diskurs werden diese Begriffe immer öfter verwendet, ohne, dass man weiß, was sie eigentlich bedeuten.

Beispiel, für manch einen AfD-Wähler ist jemand, der etwas gegen die AfD sagt, automatisch links oder gar linksextrem. Andersherum sind Leute, die Gendern oder LGBTQ ablehnen für manche Linke automatisch rechts. Oder aber man wird sich gar nicht einig, wie kürzlich mit der FAZ. Diese hatte einen Artikel verfasst, der die Correctiv-Recherche zum "Geheimplan" bestätigt. In den Kommentarspalten habe ich dann so Sachen gelesen wie "Wenn die UdSSR der DDR zustimmt" oder "Linke geben Linken recht". Obwohl die FAZ ein bürgerlich-konservatives Blatt ist, für manche Linke sogar rechts.

Teilweise werden auch generell Linke mit Linksextremisten und generell Rechte mit Rechtsextremisten in einen Topf geworfen. Obwohl große Unterschiede bestehen zwischen "Ich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen" und "Ich will die DDR zurück". Genauso bei "Ich will keine Flüchtlinge mehr aufnehmen" und "Ich will sie alle vergasen". Manch einer ist auch schon linksextrem, bloß weil er gegen Nazis ist und andere rechtsextrem, weil sie gerade die Bauernproteste unterstützen.

Und manchmal wird es auch komplett absurd: "Die Nazis waren links, weil NationalSOZIALISTEN!" Und so weiter...

Was haltet ihr von dieser Entwicklung?

...zum Beitrag

Rechts bzw. rechtsextrem werden heute u. a. all diejenigen genannt, die mit dem täglichen Rechtsbruch der Machthaber nicht einverstanden sind. Beliebt ist es auch Leute als Antisemiten oder Nazis zu bezeichnen, selbst wenn es Bürger sind, die für die Grundrechte auf die Straße gehen oder gehen Coronamaßnahmen demonstrieren. Es ist eine beliebte Masche um sich nicht mit den Argumenten des Anderen zu befassen, sondern ihn gleich von vornherein als indiskutabel und gefährlich zu brandmarken. Was sich heute links nennt, ist dieser Bezeichnung unwürdig. Marx würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, was diese Vögel heute abziehen. Sie haben die Arbeiter und kleinen Leute verraten und sind die besten Helfer internationaler Konzerne. Zusätzlich fördern sie die illegale Einreise von Menschen, die im besten Fall mit den eigenen Leuten um Arbeitsplätze konkurrieren, in den meisten Fällen aber von zweckentfremdem Steuergeld leben. Das Volk wurde nie gefragt, ob es Millionen Fremde im Land haben will, aber von einer Demokratie kann man sowieso nicht sprechen, wenn der Wählerwille ungestraft mißachtet werden kann. Solange Politiker nicht zur Rechenschaft gezogen werden und Wahlversprechen nicht eingehalten werden müssen, braucht man von Demokratie nicht zu reden. Die heutigen Linken sind Sektflötensozialisten, die sich in ihrer Abgehobenheit die Schwierigkeiten (oft sogar von ihnen geschaffen) einfacher Leute gar nicht vorstellen können. Richtige Linke würden von ihnen vermutlich als Nazis beschimpft werden. Dazu kommt noch, daß es kaum Leute mit Anstand und Rückgrat in der Politik gibt. Die letzten Regierungen haben alle zum Schaden des Volkes gehandelt und viele von ihnen bemühen sich mittlerweile oft nicht einmal mehr so zu tun, als ob.

Rechts wird als gefährlich, demokratiefeindlich etc. dargestellt. Bei einer nichtvorhandenen Demokratie kann man das nicht ernstnehmen. Es ist auch schwer vorstellbar, inwiefern rechts eine größere Gefahr als die derzeitige Regierung darstellen könnte. Sie weigert sich ihrer Pflicht, die Bürger zu schützen, nachzukommen. Innerhalb von Rekordzeit haben sie der Wirtschaft gewaltigen Schaden zugefügt und jetzt provozieren sie Rußland und wollen das Land kriegstüchtig machen. Nordstream wollen sie nicht aufklären, die Verbrechen, Betrügereien und Folgen der Coronakrise nicht aufarbeiten. Sie verlängern das sinnlose Massenmorden in der Ukraine und helfen Israel dabei, zigtausende wehrloser Zivilisten abzuschlachten und ihrer Heimat zu berauben. Mir fällt nichts ein, was die bösen Rechten schlimmer machen könnten. Grundlos mit der Gefahr eines Atomkrieges zu spielen ist an Gefährlichkeit und Verantwortungslosigkeit kaum zu übertreffen.

...zur Antwort

Es gibt auch christliche Palästinenser.

Es dient israelischen Interessen den Konflikt als religiös begründet darzustellen. (Die schlechte Behandlung von christlichen Priestern, das Anspucken von Nonnen etc. durch "fromme Juden" wird bei uns kaum erwähnt.)

Christliche, jüdische und mohammedanische Palästinenser haben vor der Gründung des Zionistenstaates friedlich zusammen gelebt. Sogar der damalige Oberrabbi von Jerusalem war gegen den Zionistenstaat.

Es geht im Grunde darum, daß die Bewohner Palästinas, nach Jahrhunderten osmanischer Unterdrückung und kurzer britischer Verwaltung von zionistischen Siedlern aus ihrer Heimat zum Teil vertrieben wurden, zum Teil unter militärischer Besatzung und zum Teil unter israelischer Herrschaft leben müssen. Die Bewohner Palästinas hatten keine Armee, mit der sie sich gegen die Landnahme durch die Zionisten hätten wehren können. Es war also von Anfang an ein Kampf gegen Zivilisten. Von den, laut Teilungsplan der Vereinten Nationen, den Palästinensern zugesprochenen Gebieten hat Israel den Großteil völkerrechtswidrig annektiert. Regelmäßig greift die israelische Luftwaffe den dicht besiedelten Gazastreifen an. Sie nennen das "Rasenmähen". Sie hindern die Palästinenser am Fischfang vor ihrer Küste. Sie verhindern, daß die Palästinenser das vor ihrer Küste unter dem Meer liegende Gas fördern können. Sie zerstören die Infrastruktur in Gaza. Sie verletzen jedes Jahr hundertfach den libanesischen Luftraum und halten libanesisches Land besetzt. Sie halten syrisches Land besetzt und bombardieren regelmäßig Damaskus und haben IS-Kämpfer in ihren Spitälern versorgt. (Was sie z. B. für Angehörige der Hisbollah nicht tun würden.)

Die internationalen Beziehungen sollten sich nicht nach alten Märchenbüchern richten. Es ist ziemlich offensichtlich, welche Seite die andere vertrieben hat, welche Seite militärisch stärker ist und damit über Frieden entscheiden kann. Wenn Israelis mit T-Shirts herumlaufen, auf denen eine Schwangere im Fadenkreuz abgebildet ist und darunter der Text "One Shot - Two Kills", dann fehlt offensichtlich der Wille, sich an Grundlagen der Menschenrechte zu halten.

...zur Antwort