Panikattacke wegen Cannabis?

Hallo Leute,

erstmal vorweg, mir gehts richtig beschissen, bitte nehmt Rücksicht auf mich, ich weiß ich hab mich selbst in die Lage gebracht, liege die ganze Zeit im Bett und mache mir Vorwürfe.

Also. Die Geschichte fing so rund vor 2 Monaten an, ich habe nie vorher gekifft, vielleicht 2 mal in meinem ganzen Leben. Ich war auf einer Party und wollte dann nachhause, unterwegs sprachen mich 2 Jungs an und meinten hey buffst du und ich meinte joa einen Zug kann man nehmen. Aus dem einen Zug wurden dann 8-9 tiefe Züge auf Lunge. Erst war die Wirkung ganz angenehm bis wir Getränke geholt haben. Ich spürte aufeinmal meine Lunge mein Herz etc. ich dachte ich sterbe in dem Moment und bildete mir Sachen ein wie die Jungs mich abziehen wollen etc. Jedenfalls haben wir noch kurz gechillt und ich bin vor Panik nachhause gerannt, weil ich einfach nur noch ins Bett wollte. Im Bett angekommen fühlte ich mich total neben der Spur, ich dachte ich stehe neben meinem Körper etc. und machte mir die ganze Zeit Vorwürfe. Meine Gedanken brachten mich um die nächsten 4-5 Tage.

Ich habe jetzt derealisation und depersonalisation, aber so nach ungefähr 2 Monaten jetzt ist das stark abgeklungen, was blieb ist die Angst und die Panik, ich konnte heute das Bett nicht verlassen und mein Kopf dröhnt mich zu mit Schuldgefühlen, Depression und Wut warum ich so blöd war.

Mit den Jungs habe ich noch Kontakt wir haben uns einige Male getroffen, die sind eigentlich richtig korrekt, ich überlege aber den Kontakt komplett abzubrechen, weil ich nach den treffen immer wieder panikschübe bekomme und mein Gehirn mich umbringt. Heute war es ganz schlimm, ich könnte das Bett nicht verlassen. Achso und wenn ich mit Leuten rede habe ich im Hinterkopf diesen Gedanken, dass ich nicht mehr ich selbst bin und spüre nicht mehr die Lebensfreude wie vorher. Vorher habe ich mir nie Gedanken um die Umwelt gemacht und jetzt macht mir das alles mega Angst und wirkt so befremdlich für mich.

Ich fasse nie wieder Drogen an.

Habt ihr irgendwelche Tipps für mich wie ich das alles loswerde ?

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Du verträgst ganz offensichtlich keine haluzinogenen Drogen. Dein Entschluss nie wieder Drogen zu nehmen solltest du unbedingt beherzigen. Ansonsten besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass du an chronischer Schizophrenie erkrankst. Schizophrenie bedeutet im Gegensatz zu dem Irrglauben vieler Menschen meist nicht, dass du eine gespaltene Persönlichkeit hast, sondern das du an Halluzinationen leidest. Sprich "Stimmen im Kopf", "Akkustische oder optmische Halluzinationen", "Gedankenstimme die fremde Gedanken denkt", "Entfremdungsgefühle bzw. Depersonalisierung".

Die Symptome die du hast, weißen eindeutig auf eine drogeninduzierte Psychose hin. Die erste Psychose ist meist schnell überstanden. Die zweite wartet allerdings nicht lange, wenn man weiterhin bzw. wieder Drogen nimmt. Etwa 1% der Menschen weltweit haben die Veranlagung zu Psychosen(Schizophrenie). Das Gute ist, dass du in einer Zeit lebst, in der es Medikamente gegen diese Krankheit gibt. Welche genau solltest du mit einem Neurologen/Psychiater besprechen. Antipsychotika wie Risperidon oder Cyprexa wirken sehr schnell und haben bei niedriger Dosierung fast keine Nebenwirkungen. Für die Ängste wird meistens Atosil verschrieben. Abraten würde ich immer von Antidepressiva, Tavor und Benzos (Diazephan). Antidepressiva können deine Symptome der Depersonalisierung und Derealisierung erhöhen, während Antipsychotika sehr gut gegen diese wirken.

Geh zum Arzt und erkläre die Situation. Am besten geh für zwei Wochen auf die offene Psychatrie und lass dich auf die Medis einstellen. Weil deine Symptome aber schon leicht abgeklungen sind, kannst du die Medikamente auch ambulant nehmen.

PS: Suche dir nur drogenfreie Freunde. Deine Kumpels können nett sein. Und sie können wahrscheinlich ihr Leben lang soviel kiffen wie sie wollen (so wie 99% der Menschen). Aber du hast eine Veranlagung für eine anfällige Psyche. Mach dir das so früh wie möglich in deinem Leben bewusst und du wirst ein ganz normales Leben führen können.

Alles Gute!

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