Die Datumsgrenze verläuft in der Nähe des 180. Längengrads durch den Pazifischen Ozean. Beim Überschreiten dieser Grenze ist das Kalenderdatum zu wechseln. Reist man von West nach Ost, gelangt man in den vorangegangenen, bei umgekehrter Richtung in den nächsten Kalendertag.

Die Notwendigkeit wird ersichtlich daraus, dass man bei östlicher, das heißt der Sonne entgegengesetzter Reise die Uhr bei jedem Wechsel der Zeitzone vorstellt. Würde man an der Datumsgrenze das Datum nicht zurück stellen, hätte man nach einer Erdumrundung 24 Stunden (= 1 Tag) Zeit "erzeugt", was grundsätzlich nicht möglich ist. Die "Tilgung" von Zeit bei umgekehrter Reiserichtung wäre ebenso eine Illusion. Beim Überschreiten der Datumsgrenze wird eine Reise durch alle Zeitzonen in der Gegenrichtung um die ganze Erde simuliert. Eine andere hilfreiche Vorstellung ist, dass man dasjenige Datum annimmt, das ein Reisender mitbringt, der in der Gegenrichtung bis an die Datumsgrenze gereist ist. Der West-, das heißt mit der Sonne Reisende hat seine Uhr fortwährend zurück gestellt. Sein Datum ist um einen Tag kleiner als das des Ostreisenden.

Grundsätzlich könnte jeder Längengrad Datumsgrenze sein. Die heutige Lage ist Folge einer internationalen Vereinbarung. Die meisten Menschen leben weit weg von dieser Grenze. Dass bei ihren nicht allzu fernen Nachbarn Mitternacht und damit der Datumswechsel etwas früher oder später eintritt, ist unerheblich. Für die an der Datumsgrenze lebenden Menschen besteht aber die ungewöhnliche Situation, dass nahe, aber auf der anderen Seite der Grenze lebende Nachbarn immer ein anderes Datum haben.

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