Die meisten Marktsäcke sind schwer in der Ansprache, brauchen also viel Druck, und sind klanglich nicht berauschend. Viele Leute lassen sich vor allem durch die Optik beeindrucken (große Bordune mit ausladenden Trichtern, Drachenköpfe am Spielpfeifenstock etc.) - was für das Spiel letztendlich nebensächlich ist - und sie wollen ein Instrument, was möglichst laut ist. Dem entsprechend spielen viele - sorry - auch mehr schlecht als recht. Die Lautstärke kann übrigens auch hinderlich sein, denn die meiste Zeit spielt ein Musiker mit sich allein und da muss man den Lärm erst mal aushalten. Für Bühnenauftritte gibt es sowieso Mikros, da könnte man sogar ein Hümmelchen fett aufdrehen.
Die Frage ist, willst Du Dudelsack spielen und das Instrument vielleicht auch etwas vielseitiger einsetzten als "nur" im InExtremo Stil oder reicht es Dir aus, die allseits bekannten Hits der Mittelalter Märkte zu spielen? Es ist ja zumindest eine Menge Geld, was Du ausgeben würdest, nicht zu vergessen, die Zeit, die Du zum Lernen und Üben investieren musst. Also solltest Du noch auch noch einmal genau überlegen, welches Instrument für Dich das richtige ist und wo Du Kompromisse machen würdest. Das betrifft auch Fragen, ob Du in der Blockflötengriffweise spielen willst, was für die reine MA-Mugge vollkommen ausreicht, oder ob Du vielleicht die halbgeschlossene Griffweise lernst, die dir durch Chromatik und Überblasbarkeit viel mehr musikalische Möglichkeiten bietet. Also Marktsack vs. Schäferpfeife o.ä. ...
Für Marktsäcke lohnt es bei Arno Eckhardt und Jens Günzel nachzufragen.
Sollte es doch in Richtung Schäferpfeife gehen, gibt es sehr gute Instrumente bei Andreas Rogge, Bodo Schulz, Matthias Branschke und Thorsten Tetz.
Bodo Schulz bietet übrigens auch ein Schäferpfeifen Model als Mittelalterliche Sackpfeife (in Blockflötengriffweise oder halbgeschlossen) und man kann sich einen individuellen Spielpfeifenstock schnitzen lassen. Die Instrumente sind aber etwas schlanker in der Optik, dafür leicht zu spielen, mit schönem Klang und sauber in der Intonation. www.dudelsackbau.net
