Ich schließe mich den bisherigen Bemerkungen erstmal an. Das wichtigste ist, dass dir der spätere Beruf auch wirklich Spaß macht. Um das herauszufinden, solltest du unbedingt ein Praktikum machen. Ich weiß nicht, inwiefern du in den Medien schon Erfahrungen gesammelt hast, aber es ist auf jeden Fall hilfreich, auch vor dem Studium erste Erfahrungen zu sammeln. Denn eins ist klar: Du suchst dir damit nicht den einfachsten Berufsweg aus. Dafür aber einen der spannendsten. Was du unbedingt wissen solltest ist, dass es sich generell um einen kommunikativen Beruf handelt. Es reicht also überhaupt nicht gute Noten zu schreiben. Das A und O sind Kontakte, beziehungsweise die Fähigkeit Kontakte zu knüpfen. Wenn du damit Schwierigkeiten hast, kannst du zwar trotzdem einen Beruf ausüben, aber es ist deutlich schwieriger.

Womit du auch rechnen musst ist als Freelancer zu arbeiten. Das heißt Selbstständigkeit. Zu Beginn unseres Studiums haben Dozenten mal eine Umfrage gemacht wer sich denn vorstellen könnte später in der Selbstständigkeit zu arbeiten. Damals haben etwa 10% meiner Kommilitonen aufgezeigt. Vor einigen Wochen wurde das gleiche nochmal gefragt und man hat gemerkt wie sehr sich die Einstellung geändert hat. Es haben ungefähr 80-90% die Hand gehoben. Bei den Berufschancen kommt es aber auch ganz klar auf die Stadt an, in der du einen Job suchst. Idealerweise ist das die Stadt in der du auch studiert, weil du dann schon die Möglichkeiten hast Kontakte zu knüpfen. Aber auch hier ist Flexibilität gefragt.

Ich studiere in Berlin und hier sind die Berufschancen nicht so gut wie in Süddeutschland, weil der Markt einfach übersättigt ist. Wie das in Wien ist weiß ich nicht genau, aber ich stelle es mir dort ebenfalls nicht allzu einfach vor, denn auch Wien ist als Medienmetropole bekannt, die viele Kreative und talentierte Medienschaffende anzieht. Davon solltest du dich aber überhaupt nicht abschrecken lassen.

Um deine Frage zu den Studieninhalten auf mich bezogen zu beantworten: Auch unser Studium ist unheimlich vielfältig. Unsere Fächer sind unter anderem Medienrecht, BWL, Kommunikationsforschung, Mediengeschichte, Distribution, Marketing, aber auch praxisbezogene Fächer wie Kamera (Recording), Schnitt, Photoshop, DVD-Authoring, Ton (in jeglicher Form) und einige Projekte, in denen wir alles gelernte anwenden müssen. Zum Beispiel machen wir Imagefilme und Studioproduktionen. Das ist sehr viel Arbeit, macht aber unheimlich viel Spaß und man kann parallel Leute kennenlernen, die nicht selten auch aus dem Medien kommen.

Was den Master angeht. Der ist in den Medien nicht mal unbedingt möglich. Es kommt da natürlich auch ein wenig darauf an was du genau machen möchtest, aber generell kann man auch vom Setfahrer zum Produktionsleiter aufsteigen. Alles schon vorgekommen.

Wenn du noch weitere Fragen haben solltest, melde dich einfach bei mir. Du findest mich auch auf Facebook oder im Studivz unter Stefan Czimmek.

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Das ganze hat stark programmplanerische Hintergründe. Wie in einem vorigen Beitrag schon erwähnt wurde ist es so, dass die meisten Leute Freitags und Samstags tendenziell eher was mit Freunden unternehmen, Feiern, ins Kino oder Theater gehen, also einfach ausgehen. Sonntags hingegen ist der Tag in der Woche, an dem die meisten Leute Abends zuhause bleiben und die Woche ausklingen lassen wollen.

Die durchschnittlich höchste Einschaltquote im Fernsehen liegt um etwa 21 Uhr herum. Bis dahin nimmt sie kontinuierlich zu, nach 21 Uhr langsam wieder ab. Bis 23 Uhr bleibt sie aber noch sehr hoch. Wenn man sich jetzt überlegt, dass ein Blockbuster um 20.15 beginnt, dann ist er in der Regel gegen 23 Uhr zuende. Blockbuster sind keine Filme bei denen man nach einer Stunde umschaltet. Wenn man sich hinsetzt und anfängt zu gucken, dann sieht man den Film auch bis zum Ende.

Ein weiterer bereits angesprochener Aspekt ist die werberelevante Zielgruppe. Jeder Sender hat für bestimmte Tage und Uhrzeiten verschiedene Zielgruppen. Wenn ich mich nicht irre, dann dürfte Pro7 für den Sonntag Abend eine Zielgruppe von 16 bis 49 haben. Diese Zielgruppe gilt gemeinhin als werberelevant, weil sie über Geld verfügt und zahlungswillig ist. (Über die Altersdefinition - werberelevant: 14-49 Jahre - lässt sich aber streiten).

Die Sache mit Sommer und Winter hat folgenden Hintergrund: Im Winter bleiben die meisten Menschen eher zuhause als im Sommer. Das ist nachvollziehbar: Viele Dinge, die man im Sommer machen kann, gehen im Winter natürlich nicht. Deswegen bleibt man Abends auch eher zuhause und widmet sich dem Fernseher. Im Sommer hingegen ist es genau umgekehrt. Die Menschen unternehmen viel mehr und sind Abends öfter nicht zuhause. Die Folge: Sinkende Einschaltquoten. Die Einzige Chance diese zu erhöhen liegt darin, die potenziellen Zuschauer zu locken. Und wie macht man das am besten? Mit guten Filmen und Shows, die generell ein breites Publikum ansprechen. Im Sommer gibt es so zwar immer noch eine schlechtere Quote als im Winter, aber mit guten Angeboten kann man sich dennoch von den Wettbewerbern absetzen.

So, ich hoffe ich konnte hier ein wenig weiterhelfen.

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