"Aber deutlich werden sie, wenn wir auf die dritte Stufe gehen, wenn wir sehen, wie in der dritten Stufe unsere Zivilisation verkannt hat das ursprünglich geistige Wesen und Weben der Liebe. Alles, was geistig ist, hat selbstverständlich seine äußere sinnliche Form, denn es taucht der Geist unter in die Physis. Er verkörpert sich in der Physis. Vergißt er dann seiner selbst, wird er nur die Physis gewahr, dann glaubt er, daß dasjenige, was geisterregt ist, bloß durch die Physis erregt ist. In diesem Wahn lebt unsere Zeit. Sie kennt nicht die Liebe. Sie phantasiert nur von der Liebe, ja, lügt von der Liebe. Sie kennt in der Wirklichkeit nur die Erotik, wenn gedacht wird über die Liebe. Ich will nicht sagen, daß nicht der Einsame die Liebe erlebt, denn der Mensch verleugnet in seinem unbewußten Fühlen, in seinem unbewußten Wollen viel weniger den Geist als bei seinem Denken - wenn aber die gegenwärtige Zivilisation über die Liebe denkt, dann spricht sie nur das Wort Liebe, dann redet sie eigentlich von Erotik. Und man kann schon sagen: Gehe man die gegenwärtige Literatur durch, überall, wo zum Beispiel im Deutschen Liebe steht, sollte eigentlich das Wort Erotik gesetzt werden. Denn das ist es, was das in den Materialismus getauchte Denken allein kennt von der Liebe. Es ist die Verleugnung des Geistes, welche die Liebeskraft zur erotischen Kraft macht. Auf vielen Gebieten ist nicht nur an die Stelle des Genius der Liebe, ich möchte sagen, sein niederer Diener, die Erotik getreten, sondern an vielen Stellen ist nun auch das Gegenbild, der Dämon der Liebe getreten. Der Dämon der Liebe aber entsteht, wenn das, was sonst gottgewollt im Menschen wirkt, durch das menschliche Denken in Anspruch genommen wird, durch die Intellektualität abgerissen wird von der Geistigkeit. So daß der absteigende Weg der ist: Man erkennt den Genius der Liebe, man hat die durchgeistigte Liebe. Man erkennt den niederen Diener, die Erotik. Man fällt aber in den Dämon der Liebe. Und der Genius der Liebe hat seinen Dämon in dem Interpretieren, nicht in der wirklichen Gestalt, aber in dem Interpretieren der Sexualität durch die heutige Zivilisation. Wie wird heute schon nicht nur von der Erotik gesprochen, wenn man an die Liebe herankommen will, sondern nurmehr von der Sexualität! In diesem Reden der Zivilisation über die Sexualität ist, man kann schon sagen, vieles von dem eingeschlossen, was als sogenannter Unterricht über die Sexualität heute angestrebt wird. In diesem heutigen intellektualisierten Reden über die Sexualität lebt die Dämonologie der Liebe. Wie auf einer anderen Stufe der Genius, dem das Zeitalter folgen soll, in seinem Dämon erscheint, weil der Dämon ja eintritt, wo man den Genius verleugnet, so ist es auch auf diesem Gebiete, wo das Geistige in seiner intimsten Form, in der Liebeform, erscheinen soll. Unser Zeitalter betet oft statt zu dem Genius der Liebe zu dem Dämon der Liebe und verwechselt dasjenige, was Geistigkeit der Liebe ist, mit der Dämonologie der Liebe in der Sexualität. Gerade auf diesem Gebiete können natürlich die vollständigsten Mißverständnisse entstehen. Denn was in der Sexualität ursprünglich lebt, ist durchdrungen von der geistigen Liebe. Aber die Menschheit kann herunterfallen von dieser Durchgeistigung der Liebe. Und sie fällt am leichtesten herunter in dem intellektualistischen Zeitalter. Denn wenn der Intellekt diejenige Form annimmt, von der ich gestern gesprochen habe, dann wird das Geistige der Liebe vergessen, dann wird nur ihr Äußeres in Betracht gezogen."

(Seite 181f, Drei Perspektiven der Anthroposophie, Rudolf Steiner).

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"Aber deutlich werden sie, wenn wir auf die dritte Stufe gehen, wenn wir sehen, wie in der dritten Stufe unsere Zivilisation verkannt hat das ursprünglich geistige Wesen und Weben der Liebe. Alles, was geistig ist, hat selbstverständlich seine äußere sinnliche Form, denn es taucht der Geist unter in die Physis. Er verkörpert sich in der Physis. Vergißt er dann seiner selbst, wird er nur die Physis gewahr, dann glaubt er, daß dasjenige, was geisterregt ist, bloß durch die Physis erregt ist. In diesem Wahn lebt unsere Zeit. Sie kennt nicht die Liebe. Sie phantasiert nur von der Liebe, ja, lügt von der Liebe. Sie kennt in der Wirklichkeit nur die Erotik, wenn gedacht wird über die Liebe. Ich will nicht sagen, daß nicht der Einsame die Liebe erlebt, denn der Mensch verleugnet in seinem unbewußten Fühlen, in seinem unbewußten Wollen viel weniger den Geist als bei seinem Denken - wenn aber die gegenwärtige Zivilisation über die Liebe denkt, dann spricht sie nur das Wort Liebe, dann redet sie eigentlich von Erotik. Und man kann schon sagen: Gehe man die gegenwärtige Literatur durch, überall, wo zum Beispiel im Deutschen Liebe steht, sollte eigentlich das Wort Erotik gesetzt werden. Denn das ist es, was das in den Materialismus getauchte Denken allein kennt von der Liebe. Es ist die Verleugnung des Geistes, welche die Liebeskraft zur erotischen Kraft macht. Auf vielen Gebieten ist nicht nur an die Stelle des Genius der Liebe, ich möchte sagen, sein niederer Diener, die Erotik getreten, sondern an vielen Stellen ist nun auch das Gegenbild, der Dämon der Liebe getreten. Der Dämon der Liebe aber entsteht, wenn das, was sonst gottgewollt im Menschen wirkt, durch das menschliche Denken in Anspruch genommen wird, durch die Intellektualität abgerissen wird von der Geistigkeit. So daß der absteigende Weg der ist: Man erkennt den Genius der Liebe, man hat die durchgeistigte Liebe. Man erkennt den niederen Diener, die Erotik. Man fällt aber in den Dämon der Liebe. Und der Genius der Liebe hat seinen Dämon in dem Interpretieren, nicht in der wirklichen Gestalt, aber in dem Interpretieren der Sexualität durch die heutige Zivilisation. Wie wird heute schon nicht nur von der Erotik gesprochen, wenn man an die Liebe herankommen will, sondern nurmehr von der Sexualität! In diesem Reden der Zivilisation über die Sexualität ist, man kann schon sagen, vieles von dem eingeschlossen, was als sogenannter Unterricht über die Sexualität heute angestrebt wird. In diesem heutigen intellektualisierten Reden über die Sexualität lebt die Dämonologie der Liebe. Wie auf einer anderen Stufe der Genius, dem das Zeitalter folgen soll, in seinem Dämon erscheint, weil der Dämon ja eintritt, wo man den Genius verleugnet, so ist es auch auf diesem Gebiete, wo das Geistige in seiner intimsten Form, in der Liebeform, erscheinen soll. Unser Zeitalter betet oft statt zu dem Genius der Liebe zu dem Dämon der Liebe und verwechselt dasjenige, was Geistigkeit der Liebe ist, mit der Dämonologie der Liebe in der Sexualität. Gerade auf diesem Gebiete können natürlich die vollständigsten Mißverständnisse entstehen. Denn was in der Sexualität ursprünglich lebt, ist durchdrungen von der geistigen Liebe. Aber die Menschheit kann herunterfallen von dieser Durchgeistigung der Liebe. Und sie fällt am leichtesten herunter in dem intellektualistischen Zeitalter. Denn wenn der Intellekt diejenige Form annimmt, von der ich gestern gesprochen habe, dann wird das Geistige der Liebe vergessen, dann wird nur ihr Äußeres in Betracht gezogen."

(Seite 181f, Drei Perspektiven der Anthroposophie, Rudolf Steiner).

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"Am 14. September 1307, dem symbolträchtigen Fest der Kreuzerhöhung, ließ Philipp IV. die Haftbefehle für die Tempelritter ausfertigen und an alle zuständigen Stellen versenden mit der Auflage, die versiegelten Briefe genau zur gleichen Zeit am Freitag, den 13. Oktober 1307 zu öffnen und laut den enthaltenen Befehlen zu verfahren. Auf einen Schlag konnten so die meisten Templer verhaftet werden, nur wenigen gelang die Flucht. Geständnisse wurden, wenn nötig, durch grausame Folter erzwungen und umgehend der erste Verfahrensgang des Templerprozesses eingeleitet. Von den 138 im Temple von Paris festgenommenen Templern gestanden alle außer fünf die ihnen vorgeworfenen Vergehen. Ab 19. Oktober 1307 wurde die Inquisition hinzugezogen und am 24. Oktober fand das erste Verhör des Großmeisters Jacques de Molay durch den dominikanischen Inquisitor Guillaume Imbert statt."

http://anthrowiki.at/Templerorden

„Als der Großmeister die züngelnden Flammen sah, entkleidete er sich ohne zu zögern. Ich sage das, weil ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Dann machte er sich, völlig nackt, mit feierlichem Schritt auf den Weg, das Gesicht durchgeistigt, ohne zu zittern, obwohl man an ihm zerrte und zog, ihn sogar auf das Gröbste misshandelte. Er wurde gepackt, von Kopf bis Fuß wie ein Paket verschnürt und an den Pfahl gebunden. Eben wollte man ihm die Hände mit einem Strick zusammenbinden, als er zum Henker sagte: «Lasst mich ein wenig die Hände falten, denn jetzt ist der Augenblick gekommen, dies zu tun. Ich stehe vor dem Tod. Gott weiß das ich unschuldig bin. Bald, in einem knappen Jahr, wird jene, die uns zu Unrecht verurteilt haben, ein großes Unglück treffen. Ich sterbe in dieser Überzeugung.» Und als sie ihm schließlich die Hände gebunden hatten, sagte er: «Meine Herren, ich bitte euch, dreht mein Gesicht Notre-Dame zu.» Einen Monat später, am 20. April starb Clemens V. plötzlich in der Provence, im Alter von kaum fünfzig Jahren. Am 29. November desselben Jahres erlitt Philipp der Schöne in Fontainebleau einen tödlichen Jagdunfall. Nur 46 Jahre zählte der König, als er durch seinen Sturz vom Pferd bei der Wildschweinhatz das Leben verlor.“

– Geoffroy de Paris: zit. nach Bruno Nardini, S. 202 - 203

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"Denn in diesen Entwickelungszeiten gestaltete sich der menschliche Leib noch immer um. In der atlantischen Zeit war der menschliche Leib noch nicht wie heute in feste Formen gebannt, sondern es war noch so, daß geistig sehr bedeutende, hochentwickelte Menschen in der damaligen Zeit physisch klein waren, kleine Menschen waren. Dagegen hatte der, der geistig nicht sehr bedeutend war, in der atlantischen Zeit einen riesig entwickelten physischen Körper. Und man konnte, wenn man damals einem solchen Riesen begegnete, sich sagen: Der steht auf keiner sehr hohen Stufe der Geistigkeit, denn der ist mit seiner ganzen Wesenheit in den Leib hineingerannt! - Alles, was in den Sagen von den «Riesen» enthalten ist, beruht durchaus auf Erkenntnis der Wahrheit. Wenn daher in den germanischen Sagen eine wirkliche Erinnerung an jene Zeiten erhalten ist, so empfinden wir es vom geisteswissenschaftlichen Standpunkt aus als etwas durchaus Richtiges, daß die Riesen dumm sind und daß die Zwerge eigentlich sehr gescheit sind. Das beruht durchaus darauf, daß man von der atlantischen Bevölkerung sagen konnte: Da sind kleine Leute, da ist eine große Intelligenz zu Hause; dort hingegen ist ein großer Menschenschlag, und die sind alle dumm! Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 107 Seite: 2 84 Wo die menschliche Intelligenz ins Fleisch gegangen war, da war geistig nicht sehr viel zurückgeblieben. So daß physische Größe der Ausdruck dafür war, daß die Geistigkeit nicht zurückbehalten werden konnte. Es war der Körper in gewisser Weise damals noch durchaus verwandlungsfähig. Gerade in der Zeit, als die Atlantis anfing unterzugehen, da war ein großer Unterschied zwischen den Menschen, die gut waren in ihren seelischen Eigenschaften und die ein kleiner Menschenschlag waren gegenüber den Riesengestalten, welche lasterhaft waren, bei denen alles ins Fleisch gegangen war. Sogar in der Bibel könnten Sie noch Nachklänge dieser Tatsache finden, wenn Sie sie suchen wollten."

(Seite 284f, "Geisteswissenschaftliche Menschenkunde", Rudolf Steiner).

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"Als die atlantische Zeit überging in die nachatlantische Zeit, formte sich erst die Seele des Menschen um und modelte danach seinen Leib um. Wir wollen uns noch weiter dahinein vertiefen. Stellen wir uns einen recht alten Atlantier vor; er hatte noch hellseherisches Bewußtsein, und das hing zusammen mit der Umgebung, in der er lebte, mit der nebelerfüllten Atmosphäre. Dadurch stellten sich ihm die Dinge nicht in fest umrissenen Grenzen dar. Es waren mehr Farbenbilder, die vor ihm auftauchten, Fluten von Farben, die durcheinanderwogten und die ihm die Seelenzustände der Menschen anzeigten. Statt des Gegenstandes, der ihm nahte, nahm der atlantische Mensch eine Lichtform wahr, eine blaue für Liebe, eine rote für Leidenschaft, Zorn und so weiter. Um ihn herum breiteten sich die Seelenkräfte aller Menschen aus. Wenn dieser Zustand fortgedauert hätte, niemals hätte der Mensch seinen jetzigen Leib erlangen können. Als die Luft frei wurde vom Wasser und die Gegenstände immer klarer und deutlicher hervortraten und ihre jetzigen Begrenzungen bekamen, war die Zeit gekommen, wo die Seele des Menschen neue Eindrücke empfangen mußte. Und nach diesen Eindrücken formte sie ihren Leib. Denn nach dem, was Sie denken und fühlen, formen Sie Ihren Leib. Was mußte nun die Menschenseele erleben, als sie sich aus der atlantischen Wasserlandschaft hinausrettete in die neue Luftlandschaft, damit der Leib seine heutige Form bilden konnte? Die Menschenseele mußte von einer solchen Form umgeben sein, die eine bestimmte Länge, eine bestimmte Breite und eine bestimmte Tiefe hatte, damit sich der Leib danach formte. Diese Form wurde ihm tatsächlich gegeben durch das, was die Bibel die Arche Noah nennt. Wie die Stimmung der Mystik sich aus der Form der gotischen Dome gebildet hat und der Hellseher nachweisen könnte, welche Gesichter sich danach gebildet haben, so bildeten sich die Leiber der Menschen der alten Atlantis nach und nach um, weil tatsächlich die Menschen in Fahrzeugen lebten, die sie unter dem Einflüsse von großen Eingeweihten nach den Maßen gebaut hatten, wie die Bibel die Arche Noah beschreibt. Das Leben in der Zeit der alten Atlantis war eine Art von Wasser- oder Seeleben, wo die Menschen zum größten Teile auf Fahrzeugen auf dem Wasser lebten und sich erst allmählich an das Leben auf dem Lande gewöhnten. Denn die alte Atlantis war nicht nur von einer Wassernebelluft umgeben, ein großer Teil der Atlantis war von der See bedeckt. Der Mensch lebte in diesen Fahrzeugen, damit sein Leib so gebaut werden konnte, wie er heute ist. Das ist das tiefe Mysterium der Arche Noah. Wenn man aus der Bibel wiederum die Tiefe ihrer geheimwissenschaftlichen Bedeutung herauszulesen versteht, dann breitet sich über diese Urkunde ein Glanz von Weisheit und unendlicher Erhabenheit aus. Der Mensch lebte auf Fahrzeugen, weil ihm der Eindruck der Abgeschlossenheit in seiner Haut werden mußte. So wirkten die Eingeweihten durch die Jahrtausende auf die Erziehung des Menschen."

(Seite 161f , "Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole", Rudolf Steiner)

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"Es wäre ein schwerer Irrtum, wenn man glauben wollte, daß die Frage nach dem Sinn des Lebens und des Daseins einfach so aufgeworfen werden könnte, daß man sagt: Welches ist der Sinn des Lebens und des Daseins? und daß irgend jemand dann eine einfache Antwort geben könnte in ein paar Worten, indem er vielleicht sagt: Dieses ist der Sinn des Lebens und des Daseins oder jenes. Auf diese Art würde niemals eine wirkliche Empfindung entstehen können, niemals eine Vorstellung zustande kommen von dem Großartigen, Majestätischen und Gewaltigen, das sich verbirgt hinter dieser Frage nach dem Sinn des Lebens. Allerdings, man könnte auch eine abstrakte Antwort geben, und Sie werden durchfühlen, durch das, was ich nachher werde zu sagen haben, wie wenig befriedigend eine solche abstrakte Antwort wäre. Man könnte sagen: Der Sinn des Lebens besteht eigentlich darinnen, daß diejenigen geistigen Wesenheiten, zu denen wir hinaufschauen als göttlichen Wesenheiten, den Menschen allmählich dazu gelangen lassen, mitzuarbeiten an der Entwickelung des Daseins, so daß der Mensch gleichsam im Beginne seiner Entwickelung unvollkommen wäre, nicht mitarbeiten könnte an dem ganzen Bau des Weltalls und im Laufe der Entwickelung allmählich immer mehr und mehr herangezogen würde, an dieser Entwickelung mitzuarbeiten."

(Gesamtausgabe 155, Seite 35, "Über den Sinn des Lebens" Zweiter Vortrag, Rudolf Steiner).

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"Es wäre ein schwerer Irrtum, wenn man glauben wollte, daß die Frage nach dem Sinn des Lebens und des Daseins einfach so aufgeworfen werden könnte, daß man sagt: Welches ist der Sinn des Lebens und des Daseins? und daß irgend jemand dann eine einfache Antwort geben könnte in ein paar Worten, indem er vielleicht sagt: Dieses ist der Sinn des Lebens und des Daseins oder jenes. Auf diese Art würde niemals eine wirkliche Empfindung entstehen können, niemals eine Vorstellung zustande kommen von dem Großartigen, Majestätischen und Gewaltigen, das sich verbirgt hinter dieser Frage nach dem Sinn des Lebens. Allerdings, man könnte auch eine abstrakte Antwort geben, und Sie werden durchfühlen, durch das, was ich nachher werde zu sagen haben, wie wenig befriedigend eine solche abstrakte Antwort wäre. Man könnte sagen: Der Sinn des Lebens besteht eigentlich darinnen, daß diejenigen geistigen Wesenheiten, zu denen wir hinaufschauen als göttlichen Wesenheiten, den Menschen allmählich dazu gelangen lassen, mitzuarbeiten an der Entwickelung des Daseins, so daß der Mensch gleichsam im Beginne seiner Entwickelung unvollkommen wäre, nicht mitarbeiten könnte an dem ganzen Bau des Weltalls und im Laufe der Entwickelung allmählich immer mehr und mehr herangezogen würde, an dieser Entwickelung mitzuarbeiten."

(Gesamtausgabe 155, Seite 35, "Über den Sinn des Lebens" Zweiter Vortrag, Rudolf Steiner).

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"Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens ist die Grundmaxime der freien Menschen. Sie kennen kein anderes Sollen als dasjenige, mit dem sich ihr Wollen in intuitiven Einklang versetzt; wie sie in einem besonderen Falle wollen werden, das wird ihnen ihr Ideenvermögen sagen."

"Der Mensch kann nach monistischer Auffassung unfrei handeln, wenn er einem wahrnehmbaren äußeren Zwange folgt; er kann frei handeln, wenn er nur sich selbst gehorcht."

Aus der "Philosophie der Freiheit" von Rudolf Steiner.

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"Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens ist die Grundmaxime der freien Menschen. Sie kennen kein anderes Sollen als dasjenige, mit dem sich ihr Wollen in intuitiven Einklang versetzt; wie sie in einem besonderen Falle wollen werden, das wird ihnen ihr Ideenvermögen sagen."

Aus der "Philosophie der Freiheit" von Rudolf Steiner.

"Der Mensch vollbringt von diesem Gesichtspunkte aus nur deshalb eine Handlung, weil deren Wirklichkeit für ihn Bedürfnis ist. Er handelt, weil ein innerer (eigener) Drang, nicht eine äußere Macht, ihn treibt. Das Objekt seines Handelns, sobald er sich einen Begriff davon macht, erfüllt ihn so, daß er es zu verwirklichen strebt. In dem Bedürfnis nach Verwirklichung einer Idee, in dem Drange nach der Ausgestaltung einer Absicht soll auch der einzige Antrieb unseres Handelns sein. In der Idee soll sich alles ausleben, was uns zum Tun drangt. Wir handeln dann nicht aus Pflicht, wir handeln nicht einem Triebe folgend, wir handeln aus Liebe zu dem Objekt, auf das unsere Handlung sich erstrecken soll. Das Objekt, indem wir es vorstellen, ruft in uns den Drang nach einer ihm angemessenen Handlung hervor. Ein solches Handeln ist allein ein freies. Denn müßte zu dem Interesse, das wir an dem Objekt nehmen, noch ein zweiter anderweitiger Anlaß kommen, dann wollten wir nicht dieses Objekt um seiner selbst willen, wir wollten ein anderes und vollbrächten dieses, was wir nicht wollen; wir vollführten eine Handlung gegen unseren Willen. Das wäre etwa beim Handeln aus Egoismus der Fall."

Aus den "Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften" von Rudolf Steiner.

Beschäftigt man sich eine Weile mit den genannten Büchern, so kann man schon demjenigen näher kommen, was mit der Freiheit gemeint ist. Im Allgemeinen besteht aber das Problem, dass viele Menschen meinen, die Entscheidungsmöglichkeit oder die Wahlfreiheit sei ein Kriterium für die Möglichkeit der Freiheit. Das ist aber falsch, da daran überhaupt nicht der Grund für die Freiheit abgelesen werden kann. Dieser besteht im Wesentlich darin, dass der Mensch durch eine bestimmte Gesinnung dasjenige wollen kann, was ihm intuitiv gegenüber einer jeweiligen Situation im Denken zukommt. Versteht er es dann rein nach dieser Intuition zu handeln, so ist er frei.

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