Liebe Gemeinde,

ich bin recht verzweifelt und hoffe hier auf einen guten Tipp.

Ich bin ALGII-Empfängerin und seit 2 Jahren auf intensiver Jobsuche, auch im Ausland. Nun habe ich durch meine Eigenbemühungen zwei Vorstellungsgespräche in Spanien erwirkt und von einem Arbeitgeber gleichzeitig die Einladung 2 Wochen gegen freie Logis zu bleiben, um mir den bestmöglichen Überblick über die Arbeit zu verschaffen. Es geht um eine sozialversicherungspflichtige Stelle ab kommendem Jahr. Daraufhin habe ich meinen Jobvermittler beim Jobcenter informiert und versucht eine Reisekostenunterstützung zu erhalten (Reisekosten gesamt gerade mal 110€). Hierfür wurde mir zunächst Hoffnung gemacht, bis sich dann herausstellte, dass sowohl der Zeitraum von 2 Wochen sowie die Tatsache der Probearbeit für das Jobcenter problematisch sind. 2 Wochen wären zulang, wenn es rein um ein Vorstellungsgespräch ginge und unbezahlte Probearbeit sei nicht gesetzmäßig. Entweder, hieß es, der spanische Arbeitgeber bezahlt mir diese 2 Wochen nach dem spanischen Mindestlohn, welcher mir dann nachträglich von meinen Leistungen abgezogen wird oder mir werden 2 Wochen die Leistungen gestrichen (fast 400€), die ich dann ratenweise abzahlen muss und zusätzlich einen neuen ALG-Antrag zu stellen habe.

Der Jobvermittler hat sowohl mit seinem Teamleiter, dem stellvertretenden Teamleiter und der ZAV gesprochen und behauptet, es gebe keine andere Lösung des Problems. Einen Antrag auf Ortsabwesenheit könnte ich angeblich nicht mehr stellen bzw. dieser müsste mir abgelehnt werden, da ja alle bereits wissen, dass ich die 2-wöchige Reise antrete und mir ebenfalls bei abgelehnter Ortsabwesenheit die Leistungen gestrichen werden.

Ich kann nicht damit einverstanden sein, dass ich in diesem Maße benachteiligt werde... zum einen die Reisekosten selber zu tragen und zum anderen 2 Wochen Leistungen gekürzt zu bekommen nur weil ich händeringend einen Job suche und nun endlich dank meiner eigenen Bemühungen ein solch attraktives Angebot erhalten habe. Ich habe nie Unterstützung erhalten bspw. einen Bildungsgutschein, um den ich mich mehr als einmal bemüht habe.

Ich hoffe sehr, jemand weiß, wie ich jetzt vorgehen kann. Ich kenne einen Fall bei dem der Jobvermittler den genau gleichen Sachverhalt akzeptiert und die Reisekosten übernommen hat. Ist es eine willkürliche individuelle Entscheidung oder welche Grundlagen hat das Jobcenter, festzulegen, dass 2 Wochen für ein Vorstellungsgespräch mit Kennenlernphase zu lang sind? Macht sich der spanische Arbeitgeber tatsächlich strafbar, indem er mich 2 Wochen Probe arbeiten lässt? Wie verhält es sich mit dem Versicherungsschutz innerhalb der 2 Wochen? Und welche Grundlage hätte der Jobvermittler meinen jetzigen Antrag auf Ortsabwesenheit abzulehnen... nur weil er jetzt weiß, dass ich fliege? Wenn ich 2 Wochen Urlaub machen würde, stünde es mir ja auch frei zu verreisen und die Reise mit Vorstellungsgesprächen zu verbinden. Ich bräuchte dringend was stichhaltiges.DANKE