Ich habe vor 4 Monaten einen Mann über ein gemeinsames Hobby im www kennen gelernt. Er ist 51 ich 52. Wir haben uns nach anfänglicher Texterei insgesamt 10x getroffen. Er hat reges Interesse an meinem Leben und meinem Alltag und fragt sehr viel. Er hat kaum Freunde, ich ein großes soziales Umfeld. Für uns beide kommt nur eine feste Beziehung in Frage. Jeder ist seit über einem Jahr Single. Er lebt 40 km entfernt in einer kl. Wohnung, die ich noch nie gesehen habe und ich in einem EFH. Die ersten Treffen waren Spaziergänge in romantischer Umgebung oder Abendessen im Restaurant, die er immer bezahlt hat, obwohl ich angeboten habe auch mal zu bezahlen. Wir sind beide finanziell unabhängig. Nun ist es so, dass er in Schichten arbeitet und deshalb die Treffen auf das WE fallen, meistens bei mir und nur für einen Abend mit übernachten. Trotzdem telefonieren wir sehr häufig, fast täglich, die Kontaktaufnahme ist ausgeglichen. Ich habe das Gefühl einen Seelenpartner gefunden zu haben, weil er sofort merkt, was los ist.

Wenn wir uns persönlich sehen ist es wunderbar für uns und wir haben bereits Intimitäten ausgetauscht. Am Telefon wirkte er oft reserviert und genervt. Trotzdem macht er freche Späße und möchte mich glücklich sehen. In seinen vorherigen Beziehungen wurde er sehr verletzt. Nachdem er mehrmals kurzfristig vereinbarte Treffen abgesagt hat (zu müde oder krank), habe ich bei einem persönlichen Gespräch deutlich gemacht, dass ich solches Verhalten in einer WE-Beziehung nicht dulden werde. Ebenso stört mich auch sein dauerndes Nachfragen, warum ich gerade ihn an mich binden möchte. Fühlt er sich nicht genug? Er sagt dann, ich könnte jeden haben, warum gerade er? Auch wenn ich liebevolle Nachrichten oder Komplimente getextet habe, kam immer Kontra zurück (du findest einen Besseren, wieso ich?). Ein konkretes Beziehungsgespräch gab es bisher nicht. Ich halte mich damit sehr zurück. Am Telefon haben wir aber besprochen, dass es für uns beide mehr als nur „mögen“ ist. Wir haben viele gemeinsame Ansichten und die Telefonate gehen oft mehr als 1 Stunde.

Plötzlich hat er sein Verhalten aber komplett umgestellt und ist auf einmal sehr nett. Er begründet dies damit, weil er festgestellt habe, dass ich mit seiner distanzierenden Art nicht gut zurecht komme, was auch zutrifft, weil es mich verunsichert. Anfangs war ich sehr auf Nähe fokussiert, habe mich aber damit abgefunden, dass Treffen zwischendurch für ihn anstrengend sind. Er gibt mir liebevolle Kosenamen und will mich weiter in gewohnter Weise treffen und erzählt mittlerweile auch Dinge von sich, ohne dass ich danach frage.
Was ist das jetzt? Ich will ihn, so wie er ist. Soll ich das so laufen lassen? Braucht er mehr Zeit? Sollte ich ansprechen, dass ich mir vorstellen kann, mit ihm mein weiteres Leben verbringen zu wollen? Warum lädt er mich nicht in seine kleine Wohnung ein, damit ich bei ihm sein kann? Ich habe viel mehr Zeit zum hin- und herfahren. Ist er nicht verliebt? Sind wir schon zusammen?