Ich habe vor vielen Jahren einen sexuellen Missbrauch durch einen Exfreund erlebt und diesen inzwischen aber verarbeitet. Trotzdem habe ich meinem Freund nach einigen Wochen Beziehung davon erzählt, nicht im Detail, aber ich wollte es ihm anvertrauen. Er hat es dann auch nie wieder angesprochen. Er hatte seit Beginn der Beziehung häufig Probleme, öfter als 1 mal am Wochenende eine Erektion zu bekommen. Er sagte, das würde am Stress liegen, was ich verstehen konnte und dass es bei seinen Exen auch so war, bzw. ein generelles Problem bei ihm ist.

In einem Streitgespräch nach 6 Monaten sagte er mir dann (weil ich meinte, dass auch der Sex immer nur von mir ausgeht, es ging aber eigentlich allgemein um die Kommunikation in der Beziehung, weil die sehr einseitig von mir initiiert wird), dass es an meinem Missbrauch liegen würde und er etwas unsicher war, was ich will. Mich hat das sehr getroffen, weil ich das Gefühl hatte, dass er mir 6 Monate irgendwas erzählt hat und jetzt im Streit mir so etwas an „den Kopf wirft“, weil das natürlich auch ein sehr sensibles Thema für mich ist, das mich sehr triggert. Das habe ich ihm auch gesagt und er versprach mir, so etwas direkt und behutsam anzusprechen. Und dass es nicht an mir direkt liegen würde.

Nun, nach inzwischen 8 Monaten, haben wir vielleicht noch ein Mal die Woche Sex, es wirkt nicht so, als wäre er wirklich „scharf“ auf mich. Ich dachte vielleicht hat er einfach nicht so ein Riesen Bedürfnis danach. Aber das hätte ich dann gern gewusst.

Also habe ich es angesprochen und gefragt, ob das an mir liegt, oder immer noch an der Sache und er meinte, nein, er hätte Stress und würde vllt keine Erektion bekommen. Aber er hätte gerne mehr Sex. Da er das damals auch zuerst gesagt hatte, fragte ich, ob es nicht doch wieder an der Sache liegt… daraufhin meinte er, dass er keine Erektion bekommen könnte, hätte damals daran gelegen, aber jetzt wäre es der Stress.

Das hat mich wieder sehr getroffen… dass er wenig Sex initiiert hat war ja die eine Sache, weil er nach eigenen Angaben vorsichtig sein wollte, aber dass er deswegen wirklich keine Erektion bekommen hat, macht mich echt fertig… also liegt es ja scheinbar doch an mir bzw. der Situation mit mir und nicht an einem generellen Problem.

ich wünschte ich hätte es ihm nicht erzählt, aber es ist jetzt so. Ich kann’s nicht ändern, aber das so gesagt zu kriegen ist hart.

ich hätte gehofft, dass er es von sich aus anspricht, was ich ggf. für ihn tun kann, so wie er es versprochen hat. Ohne die „Schuld“ zu suchen, aber ich wollte auch lieber nachfragen, bevor das dann wieder erst in mehreren Monaten wie ein Boomerang auf mich zurück fällt.

Zudem komme ich nicht auf meine Kosten und das interessiert ihn umgekehrt überhaupt nicht. Aber ich traue mich jetzt überhaupt nicht mehr, irgendwas anzusprechen. Wer weiß, was er dann in 2 Monaten auf den Tisch bringt…

Er meinte, ich soll ihm einfach helfen, sich zu entspannen.

Ich bin mit meinem Latein am Ende und es ist eine sehr spezielle Situation, aber vielleicht habt ihr ja eine Idee.