Beschreibung
Die Karikatur zeigt einen Berg mit Müll. Dieser besteht aus Fässern, die laut Kennzeichnung offensichtlich atomaren Abfall und Giftmüll enthalten. Dazwischen befindet sich ein kaputtes Auto und weiterer Abfall. Die Höhe des Müllberges wird durch eine Messlatte markiert, der Höhenmesser ist mit dem Begriff „Wirtschaftswachstum“ beschrieben. Am Rand stehen dürre, abgestorbene Bäume. Ein Mann schaut durch ein Fernglas auf die Spitze des Müllbergs und ruft, sichtlich erfreut: „Hurra, wieder 2,5 % höher.“
Bedeutung zuordnen
Der Mann am Rande des Müllbergs soll die Bevölkerung darstellen, die sich über wirtschaftliches Wachstum unreflektiert freut, der Müllberg, die damit verbundenen Belastungen der Umwelt insbesondere im Bereich der Abfallwirtschaft.
Interpretation
Die Karikatur befasst sich mit dem Zielkonflikt zwischen angemessenem und stetigem Wirtschaftswachstum um dem Erhalt einer intakten Umwelt. Die Wirtschaft und damit das Bruttoinlandsprodukt sind um 2,5 % gewachsen. Es wurden also mehr Güter und Dienstleistungen produziert.
Bei der Produktion wird allerdings auch die Umwelt verbraucht, es verbleiben langlebige, nicht recycelbare Abfallstoffe, die sich zu einem immer größer werdenden Problem „auftürmen“. So wachsen nicht nur die wirtschaftliche Leistung, sondern damit verbunden auch die Schäden an der Umwelt. (Von besonderer Bedeutung scheint für den Zeichner – wegen der am Rande abgebildeten dürren Bäume – das Problem des Waldsterbens zu sein.)
Hintergrund der Fragestellung
Im Zusammenhang mit der dargestellten Problematik wurde vom Statistischen Bundesamt das Konzept der „Umweltökonomischen Gesamtrechnung“ entwickelt, das den falschen Blick auf das Wirtschaftswachstum korrigieren hilft und verstärkt das Augenmerk auf die Wechselwirkungen zwischen Ökonomie und Ökologie richtet.