Hallo SunRise,
vielen Dank für die Wertschätzung meiner Antwort und auch für die Freundschaftsanfrage.
Ich möchte noch etwas grundsätzlicher auf deine Frage eingehen, weil ich denke, dass sie von allgemeinen Belang ist.
Wie du mir bestätigt hast, machst du dir Gedanken über die Freundschaft des Mädchens, weil du gerne hättest, dass sie mit dir befreundet sei, du willst das also.
Meiner Einschätzung nach hängt der Erfolg in diesen Dingen weniger vom Wollen als vielmehr vom Haben und vom Bekommen ab.
Was meine ich damit genau?
Du musst dir darüber bewusst werden, was du selber eigentlich hast und was dir dein Umfeld so tagtäglich gibt. Dann bist du in der Lage zu geben. Ich halte das für sehr wichtig auch bei der Beantwortung deiner Frage.
Bei vielen Männern schießen die Erwartungen an eine Frau einfach zu schnell ins Kraut. Ist eine attraktive Frau im Raum, dann wollen sie ein Lächeln von ihr, sie lächelt sie an, dann wollen sie einen Kuss, usw.
Oder du hast dieses Mädchen im Kurs, sie sitzt neben dir und du willst mit ihr befreundet sein, usw.
Diese Denkweise ist der Weg in den Stress, ist der Weg in den Frust, weil man irgendwelchen Illusionen nachläuft. Der Punkt ist nämlich, selbst wenn du mit ihr befreundet bist, wenn du dann mit ihr eine Liebesbeziehung hast und wenn du sie sogar heiratest, am Ende hast du doch nur einen Menschen.
Ich halte es für erfüllender, dass du zu jederzeit einfach das zu schätzen weißt, was du gerade an ihr hast, und es ihr gegenüber auch ausdrücken kannst. Wenn du ihre Gegenwart zu schätzen weißt, dann magst du sie auch, weil sie dich erfüllt, weil sie dich bereichert. Und diesen Reichtum, den sie dir durch ihre reine Gegenwart beschert, muss du ummünzen und ihr zurückgeben können. Das kann Aufmerksamkeit sein, Spass, Rat, Mut, Sicherheit, Solidarität, Loyalität oder einfach nur ein Stück Schokolade.
Ich meine, eine Frau wird kaum zu einem Kuss bereit sein, wenn schon ihr Lächeln wenig geschätzt wird.
Man kann sich durchaus großzügig zeigen, wenn es im Rahmen bleibt. Im Rahmen bleiben heißt konkret, dass man an eine Gunst die man gewährt, keine Erwartungen auf eine "Gegenleistung" knüpft. Weil das überfordert die Situation und das überfordert die Frau.
Wenn ich jemanden im allgemeinen oder einer Frau im Besonderen ein Kompliment mache, dann nicht weil ich etwas von ihr will. Sondern einfach nur, weil ich etwas für sie übrig habe. Einfach nur ein nettes Wort. Die Reaktionen verblüffen mich selber dann auch immer wieder.
Aber wie gesagt, es geht weniger darum, etwas von ihr zu wollen, sondern ihr zu zeigen, dass du was für sie übrig hast.