Das erkennt man vor allem an den Titeln, die man den Städten verlieh. So nannte man München „Hauptstadt der Bewegung“, Nürnberg „Stadt der Reichsparteitage“, Linz „Gründungsstadt des Großdeutschen Reichs“, Hamburg inoffiziell „Stadt der deutschen Seefahrt“ und Berlin laut manchen Quellen „Welthauptstadt Germania“. Mannheim hingegen nannte man "rotes Nest".

Der Unterschied liegt vor allem in den Dimensionen. Berlin zum Beispiel hätte man gar nicht mehr wieder erkannt, in anderen Städten ging es zunächst nur um den Ausbau von bestimmten Geländen. Meistens wollte man historische Stadtkerne erhalten und rings herum große, neoklassizistische Bauten aufstellen. Standen Altbauten im Weg, war man allerdings auch bereit, sie einfach abzureisen, sie durch monumentale Kopien zu ersetzen oder umzusiedeln. Und der Großteil der Prachtbauten wurden durch osteuropäische Zwangsarbeiter mitgebaut.

Ein weiter Unterschied ist der Baugrund der Städte. Während manche Städte für die Monumentalbauten geeignet waren, waren andere zu sandig. Und viele Bauten, wie zum Beispiel die große Halle mit ihrer Mega-Kuppel wäre durch die Windeinwirkung zusammengebrochen. Ob das Hitler gefallen hätte? Vermutlich hätte er die Arme verschränkt und gesagt: "Ich will aber!"

Das Allermeiste war zu teuer, zu unwirtschaftlich, zu schwer oder zu anfällig.

Berlin, die Welthauptstadt Germania, wäre von einer großen Ost-West-Achse und einer großen Nord-Süd-Achse geprägt gewesen. Die Ost-West-Achse wäre 50 km lang gewesen. Sie wäre von der Wustermarck bis zum Frankfurther Allee verlaufen. Dabei hätte sie das Brandenburger Tor und den großen Stern passiert. Die Siegessäule wurde vom Königsplatz zum großen Stern umgesiedelt und durch einen Sockel und eine weitere Trommel erhöht. 6 von 40 km der Nord-Süd-Achse wäre eine Prachtstraße geworden, sprich: Eine Straße zum Repräsentieren. Ein großer Nordbahnhof hätte den Anfang gebildet. Vor ihm stünden viele prächtige Figuren, ein großer Platz mit erbeutetem Kriegsgerät, eine Siegessäule und ganz am Ende, nach vielen riesigen Verwaltungsgebäuden, die Große Halle mit dem Adolf-Hitler-Platz, dem deutschen Reichstag, dem großdeutschen Reichstag, dem Verwaltungsgebäude des Oberkommandos der Wehrmacht und dem Führerpalast. Wo früher die große Halle hätte stehen sollen, hockt jetzt die Merkel in ihrer Kanzlei.

In München plante man ebenfalls eine Prachtstraße und eine Siegesallee und einen großen Bahnhof welcher von einer Kuppel umspannt war. Typisch für diese Zeit war es, die Größe eines Bauwerks nicht praktisch ausnutzen, in dem man zum Beispiel weitere Stockwerke einfügte, nein, man ließ sie absichtlich leer, damit die Größe besser auf den Betrachter wirkte. München hätte einen Schienenachse besessen, deren Gleise bis nach Nordeuropa, St. Petersburg, Barcelona und Istanbul gereicht hätten.

In Hamburg wollte Adolf Hitler ein Experiment wagen. Das heißt: Er wollte Hochhäuser bauen lassen, um sich einen architektonischen Wettstreit mit der USA liefern zu können. Außerdem hätte die Elbbrücke die Golden-Gate-Bridge übertreffen sollen. Ein weiteres, wichtiges Gebäude wäre das 250 meter hohe Gauhaus gewesen.

In Nürnberg sollten weiterhin die Reichsparteitage stattfinden und zwar auf einem monumentalen Gelände, das nicht wirklich zur mittelalterlichen Altstadt passte. Die geplanten Bauten, die nur in Teilen fertig gestellt wurden, waren zum Beispiel das deutsche Stadion. Da hat man nur das Fundament fertig bekommen, an der Stelle liegt jetzt der Silbersee.

Linz sollte vor allem Budapest übertreffen, da Hitler nicht wollte, dass die Ungarn die schönste Stadt an der Donau besäßen. Wichtigstes Gebäude wäre das Führermuseum gewesen. Für dieses Museum ließ man allerorten Kunstschätze und Kirchenbesitz plündern oder kaufen.

Zu Mannheim: Das war eine rote Hochburg, da haben sich die Nationalsozialisten nicht sehr wohl gefühlt und in keiner anderen Stadt traf man auf so viel Widerstand, wie in der Hauptstadt der Kurpfalz. Ein Monument der Bewegung in Mannheim war also gar nicht sinnvoll, weil die NSDAP hier keine große Geschichte hatte, so wie zum Beispiel in München. Das Rathaus in E5 ist im typischen nationalsozialistischen Klassizismus erbaut worden, sprich: Schlicht, aber wuchtig, wenngleich nicht so wuchtig, wie in anderen Städten. Das einzige größere Bauprojekt, dass eine Erwähnung verdient, sind die Bunkeranlagen, die Hauptsächlich von Josef Zizler erbaut wurden. Nach dem Krieg sollten diese zu Versammlungsorten umgestaltet werden oder zu Lagerhallen. Der Neckarstadt-Bunker sollte zu einem Heim der Hitlerjugend umgebaut werden. Die Außenfasade wäre mit Sandstein ausgeschmückt und das Bauwerk um eine Etage erhöht worden. Ironischerweise kommt Albert Speer selbst aus Mannheim.

Zu Heidelberg kann ich diesen Artikel empfehlen:

https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-Heidelberg-Heidelberg-sollte-ein-Klein-Germania-am-Neckar-werden-plus-Video-_arid,4878.html

Dokus sind immer etwas reißerisch, aber in dieser hier kann man einige Bauten ganz gut erkennen:

https://www.youtube.com/watch?v=AjEyryFJ_JQ

(München)

Ansonsten ist es auch immer sehr sinnvoll, mal ein paar Stadtführungen zu unternehmen, da lernt man auch das ein oder andere Bauwerk dieser Zeit kennen. Blöderweise war man nach dem Krieg eher dazu bereit, Bauten des dritten Reiches stehen zu lassen und ein bisschen umzubasteln, als alte Fachwerkhäuser und Ziegelbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert stehen zu lassen oder wieder aufzubauen. Sehr schade!

Hier noch ein paar Beispiele:

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Die Rune Othala - ins Neuhochdeutsche "Odal" oder "Erbrecht" übersetzt - sieht eigentlich so aus: ᛟ

Angeblich soll diese Rune ein Hausdach oder ein Grundstückumriss darstellen, aber das ist nur eine Vermutung.

Die Germanen ritzten Runen auf Holzstöcke und kleine Steine, zum Teil aber auch auf größere Wände, auf Gürtel oder auf Töpfe. Sie dienten sowohl als Schrift, als auch als magisches Zeichen. Othalas magische Wirkung soll das Erbrecht schützen und in einem Orakel soll sie ein Erbe ankündigen. Zumindest ist dies die gängigste Theorie.

Die Rune, welche du da gezeigt hast, stammt hingegen nicht aus dem Altertum oder dem frühen Mittelalter, sondern aus der spätromantischen Esoterik. Das besondere an ihr sind die nach oben gebogenen Haken am unteren Ende. Erschaffen wurde sie von Guido von List, einer etwas seltsamen Gestalt aus dem 19. Jahrhundert.

Da die Fake-Rune von der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ als Truppenkennzeichen getragen wurde, ist dieses Zeichen heute nur noch erlaubt, sofern sie nicht in irgend einem militärischen Zusammenhang gezeigt wird. Und das findet eher selten statt.

Wer sich mit Runen aus historischem oder kulturellem Interesse beschäftigt, lässt die Runenreihe von Guido von List sowieso außer Acht, denn viel interessanter sind das angelsächsische und das altnordische Futhark.

Altägyptische Hieroglyphen auf einer großen Steinwand sind ja schließlich auch weitaus interessanter als Pseudohieroglyphen auf einer Müslipackung!

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Auf den neun Welten der nordischen Mythologie, die man hauptsächlich aus der Edda kennt, lebten nach dem Glauben der Germanen und Wikinger die verschiedensten Kreaturen.

Neben den Menschen und Göttern (welche in die Geschlechter der Asen und Vanen geteilt wurden) stachen vor allem die Riesen heraus. Der erste Riese, aus dessen von Odin und seinen Brüdern erschlagenen Leib die Welt geformt wurde, hieß Ymir und war zugleich der Urvater der Riesen.

Im heißen Muspelheim im Süden des Chosmos hauste der große Riese Muspel, welcher das Feuer darstellte und womöglich noch älter war als Ymir, da es die Welten Muspelheim und Niflheim schon früher gab.

Die drei germanischen Weltfeinde waren Kinder von Loki und der Riesin Angrboda. Das waren einmal die Midgardschlange, welche einmal um die Welt reichte, der Fenriswolf, welcher am Ende aller Tage Odin im Kampf verschlingen wird, und die Unterweltgöttin Hel. Daneben war auch Odins achtbeiniges Pferd ein Kinder der beiden, wenngleich dieses nicht bösartig war.

Die alte Schlange Nidhögur haust an der Wurzel des Weltenbaumes Yggdrasils und wird dann eines Tages emporsteigen, um die Seelen der Toten zu verspeisen.

Nicht zu Vergessen sind da außerdem die Walküren.

Daneben gibt es noch zahlreiche Zwerge (zum Beispiel Alwis), Elben (Lichtalben/Schwarzalben) und auch viele tierische Gestalten .

Wenn dich das Thema interessiert, solltest du einmal die Edda lesen, die einzige großangelegte Quelle, die Aufschlüsse über die Glaubensvorstellung des Nordens liefert. Tacitus' Germania berichtet eher über den südgermanischen Raum.

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Deine Mutter irrt sich. Ich kenne mich mit dem Thema Runen aus schriftstellerischen Gründen etwas aus, deswegen kann ich dir auch den Unterschied erklären.

Runen sind die Schriftzeichen der Germanen. Zum Teil wurden sie für religiöse Zwecke verwendet, zum Teil zur Beschriftung. In der modernen Esoterik spielen sie außerdem eine herausragende Rolle als Quelle für Kraft, Heilung, Erfolg und Fruchtbarkeit. Sie sollen vor allem den eigenen Lebensweg erleichtern und die Gemeinschaft stärken. Manche Runenforscher wiederum halten ihre magische Bedeutung für überbewertet und betrachten sie lediglich als von den Etruskern abgewandelte Schriftzeichen.

Man kann wohl sagen, dass Runen bei den Germanen durchaus eine magische Bedeutung hatten, hauptsächlich bei Orakeln, im Alltag der Bauern aber keine große Rolle spielten. Bei Neuheiden hingegen stehen sie im Mittelpunkt des Glaubens und auch bei einigen Esoterikern und zum Teil sogar bei buddhistischen Vereinigungen.

Der Satanismus hingegen ist eine reine Gegenideologie zum Christentum. Er tut also alles, um das Christentum zu beleidigen und dich selbst als bessere Alternative darzustellen. Meistens wird hier nicht ein buckliger, haariger Kobold mit Ziegenhörnern und dampfenden Glotzaugen verehrt, sondern das Symbol "Satan", also ein Gegenspieler Christi. Auf den Menschen übertragen: Statt demütig und barmherzig zu sein, ist man bewusst eigenbedacht und streng. Statt das Schwache zu lieben, verehrt man das Starke. Etc. Etc. Etc. Der Gründer der Church of Satan - Anton Szandor LaVey - hat sogar 9 Gegen-Gebote zur den 10 Geboten der christlich-jüdischen Glaubenswelt geschaffen, damit man auch den Unterschied erkennt. Man könnte den Satanismus mit drei adjektiven beschreiben: aristokratisch, gnadenlos und egozentrisch. Im Leben der Germanen standen hingegen drei andere Wörter im Vordergrund: Gemeinschaft, Natur und Ackerarbeit.

Runen spielen im Satanismus nur in sofern eine Rolle, da sie nichtchristliche Symbole sind und deshalb gut geeignet sind, sich vom Christentum abzugrenzen. Es gibt jedoch keine einzige Rune, die mit der Figur des Satans in Verbindung steht, allein deshalb, weil den alten Germanen der Satan unbekannt war.

Und die von dir erwähnten Runen sind von einer Schriftstellerin erfunden worden, haben also nur für die Geschichte im Roman eine Bedeutung und sind ansonsten einfach nur chic, haben aber keinen Hintergrund, weder einen satanischen, noch einen germanischen.

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Es gibt beim Lotto keine Reihenfolge, sondern nur richtige und falsche Zahlen. Du hast in deinem Beispiel drei richtige und drei falsche Zahlen (die Superzahl ist nicht erwähnt). Du hättest also einen kleinen, recht bescheidenden Gewinn gemacht.

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