Hallo zusammen, ich habe vor ca. 1 Jahr meine Ausbildung abgeschlossen und wurde übernommen (Büro Job, Tätigkeit ist Marketing). Mittlerweile gefällt mir die Büroarbeit nicht mehr so und mein Interesse an den dort behandelten Themen geht eher gegen 0. Darüber hinaus bin ich darüber unglücklich, dass ich nichts "Produziere". Ich stelle nichts her und bin kein Macher. Ich erzeuge Waren auf virtueller Ebene und generiere mit Produkten, die ich nicht hergestellt habe und nicht zu Gesicht bekomme, Geld.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann bringt mich das in meinem Leben auch nicht weiter, sondern nur Geld für meinen Chef und Geld für mein Portmonee. Dieser Gedanke missfällt mir, da ich meinen Beruf gerne in meinem Privatleben anwenden möchte und evtl. Freunden und Familie mit meiner Tätigkeit zur Seite stehen will. Darüber hinaus möchte ich gerne etwas Schaffen und stets an meinem Geschick und den Techniken arbeiten.
Mittlerweile bin ich auf geistiger Ebene relativ Erwachsen geworden und "aufgewacht". Mir geht es nicht nur um das Geld (klar, ist immer dabei), ich möchte aber hauptsächlich Freude in meinem Beruf haben und Morgens gerne aufstehen. Das tue ich momentan überhaupt nicht, für mich ist mein Beruf momentan nur "rumsitzen" den Tag über und Abends wieder zuhause sein und ich weiß ganz genau was Morgen ansteht und was ich tun werde. Vom Handwerk verspreche ich mir das Gegenteil und ich bin der Meinung, dass ich hier mein seelisches Glück finden kann. Klar, man kann am Abend sagen: "Morgen werde ich wieder Schreinern, Bohren, Säge, Hämmern, Schleifen, Malen, Schweißen, ..." oder was auch immer, allerdings ist hier der Unterschied, dass ich nicht weiß was danach kommt und jedes Mal stellt man etwas anderes her und man erfährt eine richtige Lernkurve im handwerklichen Geschick. Bevor ich dann aber in meinem Beruf hängen bleibe und nicht glücklich werde, überlege ich halt gerade jetzt eine zweite Ausbildung zu machen. Hierbei kam mir der Beruf Metallbauer (ehemals Schlosser) in den Sinn, den ich sehr interessant finde. Außerdem denke ich, dass ich mit einer Kaufmännischen Basis und sehr guten Englischkenntnissen keine allzu schlechten Chancen haben werde, hier gut Fuß zu fassen.
Nun meine Frage: Könnt ihr zu einer zweiten Ausbildung raten, denn mittlerweile bin ich fast 24? Was kann mich im Handwerk erwarten, was ich jetzt womöglich nicht bedenke? Metallbauer dauert ca. 3,5 Jahre (Verkürzen wird womöglich drin sein) und ich wäre somit erst mit knapp 26/27 fertig. Ist das zu spät, haben jüngere Menschen mir da etwas voraus? Finanzielle Unterstützung würde ich von meinen Eltern womöglich bekommen, aber 3,5 Jahre wieder Azubi Gehalt... das gibt einem ja schon zu denken.
Sorry, dass mein Text etwas nach "ich weiß nicht wohin mit mir" klingt, allerdings entspricht das auch in gewisser Weise der Wahrheit. Ich bin Anfang 20 und komme allmählich ins Berufsleben, habe aber dadurch das Gefühl, dass ich soviel vom Leben verpasse...