Das grundlegende Problem scheinen nicht die Tampons zu sein oder die daraus resultierenden Keime.
Deine Stieftochter ist in dem Alter, wo sie eine Frau wird. Da ihr scheinbar in einem Haushalt lebt oder ihr zumindestens regelmäßig Kontakt habt, kommt ihr euch sehr nah.
Mir kommt die Frage, wieso du weißt, dass sie die gebrauchten Tampons in dem Kosmetikeimer aufbewahrt. Steht der im gemeinsam benutzten Badezimmer oder in ihrem Zimmer?
Wenn er im Bad steht, wer hat die Haushaltspflicht, den Eimer zu leeren? Wenn das deine Frage sein sollte, dann würde die Antwort eher ein pädagogischer Rat sein. Was für Keime entstehen, ist dann eher Nebensache.
Steht der Eimer in ihrem Zimmer, steht für mich aus therapeutischer Sicht die Frage im Vordergrund, warum du ihre Angelegenheiten so genau beobachtest. Natürlich ist das unhygienisch, aber eigentlich geht es dich dann nichts an.
Blut kann in diesem Zusammenhang gesehen werden, einerseits als Synonym für Blutsverwandschaft, wo du ausgeschlossen bist, weil du nicht ihre leibliche Mutter bist und andererseits als deutliches Zeichen ihrer Frauwerdung. Das ist eine bedrohliche Kombination. Erinnere dich an das Märchen"Schneewittchen", wo die Stiefmutter quasi für alle Stiefmütter der Welt die Beziehung negativ festgeschrieben hat.
Es gibt mittlerweile tonnenweise Bücher zu dem Thema, in dem Stiefmütter sich rechtfertigen.
Die Rolle der Stiefmutter ist eine sehr undankbare. Stiefmütter müssen hart arbeiten, um die Familienbeziehungen auf allen Ebenen gut hinzubekommen. Und die Stiefkinder können dann im Zweifelsfall noch die Karte ziehen "Du bist nicht meine Mutter, du hast mir gar nichts zu sagen!" Das ist doppelt hart.
Klopf dir auf die Schultern! Du hast das bisher gut hinbekommen! Lass dich nicht von den Tampons provozieren. Wenn du nichts sagst, wird deine Stieftochter das schon von selber entsorgen.
Alles Gute für euch weiterhin! Und nicht vergessen: Pubertät ist schon für leibliche Mütter schwer auszuhalten! Stiefmütter haben noch ein extra Paket zu tragen!