Der schwierige Weg von Angehörigen eines Organspenders ist nicht die Organspende per se, sondern der scheinbar noch lebende Organspender. Er liegt im Krankenhausbett an Maschinen angeschlossen, die seinen Zustand regulieren bis ein geeigneter Empfänger gefunden wird. Scheinbar schlafend atmet er ruhig und die Angehörigen können nicht mit ihrer Trauer umgehen, weil ihre Psyche das nicht in Einklang bringt.
Das ist nochmal eine weitere Dimension des Themas Organspende, abgesehen von den von dir erwähnten ethisch-moralischen Erwägungen.
Auf der anderen Seite hilft Menschen der Gedanke, dass ein Teil ihres Verstorbenen ein Leben retten konnte und ich las kürzlich eine Geschichte von einer Mutter, deren Sohn sein Herz gespendet hatte nach einem Motorradunfall. Sein Empfänger kam zur Hochzeit der Frau und gerade das Herz ist eine Analogie für das Gefühl.
Wenn ich mir nun vorstelle, der junge Mann käme mit dem Kopf des Verunfallten, dann gruselt es mich.
Aber der Medizin sind Grenzen gesetzt und in Deutschland gibt es eine hohe ethische Hemmschwelle, die sich in Gesetzen niederschlägt.
Eine Herztransplantation wie in Südafrika wäre damals in Deutschland aufgrund der ethischen Vorgaben nicht möglich gewesen. Es war ein bahnbrechender Versuch, der Patient war aber ein menschliches Versuchskaninchen und starb kurze Zeit später.
Insofern können wir uns darauf verlassen, dass in Deutschland eine Kopftransplantation nicht stattfinden wird an Menschen, zumindestens nicht in den nächsten 50 Jahren.