Mein Freund und ich (26&22) haben am Anfang des Jahres vom seinem Onkel angeboten bekommen, in eine der Wohnungen zu ziehen, die er in unserer Universitätsstadt vermietet. Dann mit angepasstem Mietpreis und gestatteter Tierhaltung. Als Gegenleistung sollten wir dafür die Wände streichen. So weit, so gut. Bis heute war die Wohnung noch in Benutzung von einem Mieter der - zusammen mit seinem Sohn - seit 15 Jahren dort lebte. Deshalb konnten wir uns die Wohnung auch noch nicht ansehen. Einen Mietvertrag haben wir deshalb auch noch nicht unterschrieben.

Es stellte sich heraus, dass der Vormieter die Wohnung in einem miserablem Zustand zurückgegeben hat. An vielen Stellen ist die Tapete abgerieben, teilweise mit grün-gelblichen Rändern, zwischen Tapete und Sockelleiste sind schwarze Striemen, die Türrahmen und Lichtschalter sind verdreckt (das ist allerdings das geringste Problem), die Tapete im Bad ist verdreckt, die in der Küche platzt an allen Ecken ab, noch dazu sind oberflächliche Mängel an der Spülmaschine (Griff abgefallen) und der Kühlschrank, sowie die Schubladen in der Küche sind an der Innenseite voll mit schwarzen Flecken.

Da es sich um Familie handelt, wollen wir versuchen einen Kompromiss zu finden, trotzdem wollen wir natürlich unsere Rechte geltend machen, bevor wir den Vertrag unterschreiben. Haben wir ein Recht darauf, dass die Kosten für eine neue Tapete übernommen werden, wenn wir sie entfernen (nicht zuletzt auch, um zu schauen, ob sich irgendwo Schimmel verbirgt) und angesichts der (un-) hygienischen Zustände in der Küche: kann man dabei von Mietmängeln sprechen?

Wir sind ein bisschen ratlos. Was können wir tun?