Seit ich (21) bei meinen Eltern ausgezogen bin, stelle ich einige ziemlich gravierende Probleme an mir fest, die anfangen, mir über den Kopf zu wachsen.
Es fällt mir immer schwerer, normalen täglichen Verrichtungen nachzugehen und mein Leben selbst zu organisieren. In kurzen Schüben von Motivation und Schuldgefühlen mache ich Termine (Arbeitsamt, Praktikum, Parties) die ich dann am verabredeten Zeitpunkt nicht einhalte. Es ist so weit gekommen, dass ich morgens dem Bus zu meiner Universität am Fenster beim vorbeifahren zusehe, obwohl ich geduscht und angezogen in meiner Wohnung stehe und es keinen logischen Grund gibt, nicht hinzugehen. Den Rest des Tages verbringe ich damit, Schuldgefühle zu haben, weil ich nicht hngegangen bin :/ Ich verpasse Bewerbungsfristen, Zahlungszeiträume, Abgabetermine... und zwar nicht, weil ich keine Zeit habe oder es vergesse, sondern vollkommen grundlos.
In letzter Zeit können mich nur noch unmittelbar bevorstehende, fatale Konsequenzen dazu bringen, irgendetwas zu tun....weder mein Studium, noch irgendein Ausbildungsberuf begeistert oder interessiert mich, die Aussicht den Rest meines Lebens täglich einen Beruf ausführen zu müssen macht mir große Angst (Ja, das finde ich selbst pathetisch). An manchen Tagen packt mich ein verzweifelter Antrieb, der mich die ganze Wohnung unsinnig gründlich putzen lässt, während im Hintergrund viel wichtigere Probleme vor sich hinschwelen. Mein Leben rutscht mir mehr und mehr aus der Hand.
Hat irgendjemand Erfahrungen mit so etwas? Was hat euch geholfen, Selbstdisziplin (länger als ein paar Tage) zu wahren, oder Begeisterung für etwas zu entwickeln? Ich wäre für jeden Ratschlag sehr dankbar :)