Hi. Also da hast Du Dir freilich ein schwieriges Thema ausgesucht. Recht und Gerechtigkeit sind nicht unbedingt das Gleiche. Das wirst Du sicher wissen.
Gerechtigkeit ist so eine Sache. Das ist ja zumal eine rein subjektive Wahrnehmung. Was einer gerecht findet, muss für den anderen noch lange nicht so gelten. Das Recht jedoch, muss versuchen, einen Konsens dazwischen zu finden. Gerechtigkeit ist konstruiert durch Konventionen, Gedankengut, Erziehung und vor allem kultureller Entwicklung. Das Recht bezieht sich mitunter auf Jahrhunderte alte Traditionen und religiösen Inhalten (unser Recht z.b. auf die Bibel).
Es ist daher nur logisch, dass unterschiedliche Länder eine unterschiedliche Rechtsprechung haben, da viele Dinge in manchen Ländern für wesentlich schlimmer gehalten werden:
Ein Beispiel: Ein Mann bricht in Deutschland in eine Wohnung ein und stiehlt etwas zu Essen aus dem Kühlschrank. Dann wird er beim Ausstieg aus der Wohnung ertappt und verhaftet.
Dieser Typ wird eine vergleichbar milde Strafe erhalten. Das gleiche Vergehen wäre in Japan z.B. enorm schärfer bestraft worden, weil dort der private Wohnraum und der Schutz des Privatgefildes ungleich wertvoller und sensibler behandelt wird, als hierzulande.
Eine weitere Sache ist die Frage nach der Staffelung von Strafe. Das Geheule ist immer extrem groß, wenn irgendwo jemand eine Straftat gegen einen anderen Menschen begeht und dann "nur" ein paar Jahre auf Bewährung bekommt, aber dann jemand enorm empfindlichere Strafen erhält, der einen Steuerbetrug durchgeführt hat.
Aus den Augen der Öffentlichkeit wird das immer so als Ungerechtigkeit dargestellt. Jedoch kennen sich diese Leute einfach nicht mit der Rechtssprechung der BRD aus. Ein Vergehen, dass die Gemeinschaft (Staat, Gesellschaft etc.) betrügt, wird tendentiell schwerer geahndet als ein Vergehen, das "nur" zum Schaden eines einzelenen geführt hat. Eine Sachbeschädigung an öffentlichem Eigentum wird ebenfalls schwerer bestraft, als bei Privatkram.
Hm. Vielleicht hat Dich ja was inspiriert.