Warum will ich unbedingt schwul sein? Und was kann ich tun?

Liebe Community.

Ich habe ein Problem. Es ist wirklich ernst gemeint, also bitte keine beleidigenden Antworten.

Und zwar ist es so. Ich bin 15 Jahre alt, fast 16, weiblich und ich bin ein großer Fan von Schwulen. Ich lese auch fast nur Schwulenbücher, ect. Ich finde sie echt niedlich. Normale Heteropärchen finde ich dagegen wirklich langweilig. Ich bin auch nicht so weiblich wie andere. Zum einen mag ich Röcke, ect aber ich habe ein Problem sie zu tragen. Ich weiß nicht. Ich fühle mich damit zu weiblich, deswegen werde ich in letzter Zeit immer männlicher. Ich trage nur noch kurze Haare, weite Hoodies, flache Schuhe ect. Ich freue mich auch immer richtig, wenn man mich für einen Typen hält. Immer öfter denke ich daran, wie es wäre ein Typ zu sein und ich wäre zu gerne selber schwul. Ich habe auch darüber nachgedacht, mich eventuell umoperieren zu lassen, aber ich weiß nicht ob ich dann glücklicher wäre. Aber ich denke ich könnte meine weibliche Seite eher in einem männlichen Körper ausleben. Ich wäre ja nicht gerne so ein normaler Mann sondern eher zierlicher. Ich bin auch immer total neidisch und traurig, wenn ich ein Schwulenpärchen sehe. Auch wenn ich mit meiner besten Freundin durch die Stadt laufe denke ich mir, es wäre viel cooler ihr schwuler bester Freund zu sein. Und ja. Ich kenne auch die ganzen Nachteile des Schwulseins. Diese Gedanken machen mich einfach nachdenklich und ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich nicht weiter weiß. Ich weiß, dass alles hört sich ziemlich dämlich an, aber ich meine es ernst. Nur…was soll ich nun tun? Geht es manchen von euch auch so? Wenn ja, wie geht ihr damit um?

Danke für eure Hilfe.

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Hört sich nach einem "Girlfag" an: http://de.wikipedia.org/wiki/Girlfag_und_Guydyke

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Ergebnisse von Forschungen, sich mit dem Thema Homosexualität befassen legen nahe, dass der Prozess der sexuellen Identitätsbildung bereits im frühen Kindesalter abgeschlossen ist. Die sexuelle Identität ist nach diesen Ergebnissen tief in der Persönlichkeit verankert und auch nicht mehr veränderbar.

Die einzelnen sexuellen Orientierungen werden allgemein durch das Kontaktverhalten, die sexuellen Phantasien und die Selbstdefinition abgegrenzt. Danach gibst Du an, schwul zu sein.

Genaue Zeitpunkte für diese Identitätsfindung gibt es nicht. Die Forschung geht aber davon aus, dass konkrete Überlegungen mit ungefähr 14 Jahren beginnen und im Allgemeinen mit 17 Jahren abgeschlossen sind. Vorahnungen oder das Gefühl "anders zu sein" als die Anderen, gibt es allerdings auch schon vorher.

Du stehst mit 13 zwar eher noch am Anfang der konkreten Identitätsfindung. Es ist aber durchaus möglich, sich auch in diesem Alter über die sexuelle Orientierung sicher zu sein.

Phasen, in denen sich ein Heranwachsender als "schwul" fühlt, konnten bisher nicht nachgewiesen werden. Es gibt allerdings Phasen mit gleichgeschlechtlichen Phantasien oder Kontakten. Das hat aber eher nichts mit dem Schwulsein an sich zu tun.

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Gleichgeschlechtliche Beziehungen, insbesondere unter Männern, sind ein relativ neues Phänomen. Noch bis 1969 war der sexuelle Kontakt zwischen Männern generell strafbar und Beziehungen waren, wenn sie überhaupt bestanden, nur unter besonderer Geheimhaltung möglich.

Durch die Entkriminalisierung trat hier ein Wandel ein, allerdings sind gleichgeschlechtliche Beziehungen in Deutschland immer noch rechtlich weniger anerkannt als verschiedengeschlechtliche und werden auch tendenziell von der Gesellschaft und der Herkunftsfamilie weniger anerkannt.

Dennoch zeigen erste Statistiken, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen durchaus so lange halten wie verschiedengeschlechtliche. Eine Statistik aus Dänemark besagt sogar, dass gleichgeschlechtliche Ehen länger halten als verschiedengeschlechtliche.

"In Dänemark werden offiziellen Statistiken zufolge nur 17% der gleichgeschlechtlichen Ehen geschieden, während die Scheidungsrate im heterosexuellen Bereich 50% beträgt. 'Ich denke nicht, dass Schwule oder Lesben die besseren Ehegatten/-innen sind, aber sie überlegen länger und gründlicher als Heterosexuelle, bevor sie den Schritt in die Ehe wagen' meint dazu der Sprecher der Nationalen Vereinigung der Schwulen und Lesben in Kopenhagen." (Quelle: www.gayösterreich.at/gay-news-eu/archiv-eu-2008/209-homo-ehen-dauerhafter.html )

Nach Erhebungen bzw. umfragen haben übrigens ca. 75 % der schwulen Männer den Wunsch, eine dauerhafte Partnerschaft einzugehen.

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