Ich trage seit nunmehr 4 Jahren Gleitsichtbrillen von eyes and more. Vorher war ich Kunde mit Arbeitsplatzbrillen bei Fielmann und mit den beiden ersten Gleitsichtbrillen Kunde bei Brillen.de. Man mag darüber diskutieren ob es sinnvoll ist oder nicht bei dem notwendigen Erwerb einer Brille sparen zu wollen, zum damaligen Zeitpunkt war ich darauf angewiesen. Trotzdem war mein Anspruch, das Beste Produkt für mein Geld zu bekommen. Gerne schildere ich hier meine Erfahrungen.

Fielmann: aufgrund der Tatsache, dass ich zunehmend altersbedingt Probleme am Bildschirmarbeitsplatz ausdauernd vor mir liegendes Papier und den dahinter stehenden Monitor ablesen zu können, musste eine geeignete Sehhilfe her. Ein in der Erinnerung sehr umfassend und akribisch geführter Sehtest bei Fielmann mündete in die erste Bestellung. Mit dem Gefühl, günstig eine passende Brille zu bekommen kam ich dort an. Die offerierten Null-Euro Fassungen passten grundsätzlich alle überhaupt nicht zu meinem Kopf/ Anspruch. Entweder viel zu schmal, Bügel zu kurz oder im unteren Bereich nicht weit genug nach unten reichend - beim Lesen des Papiers vor mir auf dem Schreibtisch hätte ich unweigerlich unter dem Gestell durch gesehen. Also ungeeignet. Mir wurde dabei unweigerlich das Gefühl suggeriert, es läge an meiner Unzulänglichkeit, kein günstiges Gestell bekommen zu können. Kosmetische Aspekte wie ein tolles Aussehen mit Brille waren mir tatsächlich völlig egal.

Es mündete dann in einer Kunststofffassung von Rayban. Diese kostete allein schon 179.-. Dazu gesellten sich die Gläser. Was man nicht alles beachten müsse... Superentspiegelung, bessere Lichtdurchlässigkeit, dünnere Gläser, Filter etc. etc . Mir wurde eindringlich von den Standardgläsern abgeraten. Kurzum, die Brille kostete im mittleren Qualitätsbereich fast 400€.

Ein Jahr später musste diese - weil nicht mehr ausreichend - durch die nächste ersetzt werden.

Wieder fast 400€...

Nach weiterer Verschlechterung entschied ich mich nach einem Sehtest bei Fielmann für eine Gleitsichtbrille. Hier wurde im Verkaufsgespräch das Hausprodukt wieder schlecht geredet und - der Optiker war selbst Brillenträger - anschaulich die eigene Leidens - und Erfahrungsgeschichte mitgeteilt. Verbunden mit dem Ziel Premiumgläser von Zeiss oder Rodenstock zu nehmen. Preis komplett deutlich über 800€.

Konnte ich zum damaligen Zeitpunkt nicht. Es folgte eine lange und ausführliche Recherche im Internet. In deren Folge bin ich dann zu Brillen.de gekommen. Ein lokaler Partner wurde gefunden. Ein noch ausführlicherer Sehtest folgte, es wurde nach regelmäßig eingenommen Medikamenten gefragt und aufgrund dessen ein zusätzlicher Termin ohne vorherige Einnahme vereinbart um einen möglichen Einfluss auszuschließen. Da war ich positiv angetan. Ebenso wurde eine passende Fassung aus dem Brillen.de Repertoire gefunden. Zusätzlich konnte man im Segment der Brillengläser zwischen 3 verschiedenen Güten wählen. Hier liegt der Fokus auf der Breite der einzelnen Zonen. Für 399.- kam die erste Gleitsichtbrille mit den größten Sehbereichen.

Die Brille war kaum problematisch, soll heißen, ich hatte mich nach 2 Tagen bereits voll daran gewöhnt und konnte prima damit gucken.

Ein Jahr später folgte die zweite, etwas stärker in den Werten und selbsttönend. Der Aufpreis dafür waren nur 50€. Mit dieser bin ich nicht wirklich glücklich geworden. Im täglichen Leben war sie ok, lediglich schräg zur Seite war schlecht. Beispiel: Sie sitzen im Auto und schauen auf das Display ihres Navis und stellen fest, das der Blick unscharf ist. Außer sie drehen den Kopf dorthin. Selbst dann war es noch nicht 1A. Ich reklamierte und erhielt die ernüchternde Aussage: das ist normal, das Gehirn gewöhnt sich aber daran und setzt dann das scharfe Bild des einen Auges über das des unscharfen. Ich kann hier abkürzen, hat sich nicht geändert.

Etwa 1,5 Jahre später bin ich dann erstmals zu eyes and more. Laut deren Aussage verbauen die Gläser mit dem technisch weitest möglichen Schärfebereichen. Ich habe mich dort für eine rahmenlose Fassung mit Titanflexbügeln entschieden. Zusätzlich noch eine Sonnenbrille mit einer Kunsthofffassung. Beide Brillen zusammen 399.-€

Ich dachte, wenn die nicht passen, geb ich sie zurück und habe dies auch im Gespräch bereits kund getan. Was soll ich sagen: ich bin seit dem ersten Tag zufrieden, ich kann mit wenigen Kopfbewegungen stets scharf gucken. Typische Kopfbewegungen sind lediglich, ich muss was Kleingedrucktes in kurzer Distanz lesen, dann muss der Kopf etwas in den Nacken und beim Treppen runtergehen in die andere Richtung. Das liegt aber grundsätzlich in der Gleitsichtbrille begründet.

Aktuell habe ich vor 2 Wochen eine neue Brille mit neuen Werten bekommen, die Fassung ist gleich geblieben. Mit dieser kam ich überhaupt nicht zurecht. Im Zuge der Reklamation stellte sich heraus, dass bei der Bestellung die ausgemessen "Mittellage" der Pupille falsch gemessen wurde und somit die Gläser falsch eingeschliffen wurden. Ergo menschliches Versagen und nicht auf das Produkt zurückzuführen.

Langfristig bin ich daran interessiert eine Gleitsichtbrille speziell für das Autofahren zu bekommen. Diese sollte einen Polarisationsfilter beinhalten um speziell Reflektionen auf der Innenseite der Windschutzscheibe zu eliminieren. Teile der Instrumententafel bilden sich so störend auf der Scheibe ab. Da habe ich aber noch keinen Anbieter gefunden. Habe aber noch nicht intensiv nachgeforscht.

Also: Fielmann: nur vermeintlich günstig, der Ansporn liegt im Verkauf deutlich teureren Produkten

Brillen.de: gemischte Erfahrung, mittelpreisig

eyes and more: sehr gutes Preis-Leistung Verhältnis, tatsächlich weite Schärfebereiche