Hallo,
mein Name ist Ralf und zuerst möchte ich Dir sagen, Du bist nicht alleine! Ich bin jetzt fast 60 Jahre alt und erschreckend an Deinen Schilderungen finde ich persönlich, dass ich selbst ein fast identisches Erleben meiner Kindheit und Jugend hatte.
Sicherlich sind alle vorgenannten Ratschläge richtig aber eben weil Du Deinen Vater liebst, sind sie schwer umzusetzen.
Aus meiner Historie kann und muss ich Dir aber leider sagen, das nichts tun, abwarten oder der Rückzug zu keiner Änderung führen wird. Ich habe, weil meine Situation unerträglich wurde und auch meine Mutter stehts zu Ihrem Mann statt zu Ihren Kindern stand, den Kontakt mit 25 Jahren zu meinem Elternhaus abgebrochen. Fast 20 Jahre später haben meine Eltern den Kontakt wieder gesucht. Nur auf Drängen meiner Frau und deren Überzeugung das sich auf Grund der Kontaktaufnahme etwas geändert haben muss, habe ich eingewilligt. Später stellte sich heraus, dass mein Bruder wenig später an einer Krankheit verstarb (er hatte stehts weiter Kontakt, was ihn in eine schwere Drogenabhängkeit geführt hatte). Die Kontaktaufnahme war nur diesem Verlust (Verlust im Sinne niemanden mehr zum "Quälen" zu haben) geschuldet, den das Verhalten von beiden hatte sich nicht geändert. Vor einem Jahr starb nun meine Mutter und mein Vater ist gerade dabei sein gesamtes Vermögen Testamentarisch an andere zu geben.
Das schlimmste daran ist für mich nach all den Jahren erkennen zu müssen, dass die Sinnlosigkeit des Glaubens, dass sich meine Eltern ändern könnten und mir die Liebe geben würden, welche ich mir wünsche und immer gebraucht habe, nie passiert ist.
Deshalb rate ich Dir und Deinen Geschwistern, wie auch die meisten anderen hier: Ziehe dich mit Hilfe von professionellen Unterstützen aus dieser Situation. Je früher desto besser!
Alles Gute für Dich und Deine Geschwister
Gruß
Ralf