Hey Sandy,
ein paar kleinere Denk"fehler", die ich bemerkt habe und sicherlich ihren Teil dazu beitragen, dass deine Situation ist, wie sie ist.
jedem zu helfen
Das finde ich erstmal total schön! Die Welt wäre ein schönerer Ort, wenn jeder jedem helfen würde. Jedoch musst Du lernen, Menschen als die zu sehen, die sie sind. Es gibt Menschen, die wissen, dass Du alles für sie tun wirst, einfach nur weil Du ein so hilfsbereites Wesen bist. Lass dich nicht von ihnen ausnutzen. Es gibt Personen, die das missbrauchen werden und nicht annähernd daran denken etwas zurückzugeben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man denjenigen helfen sollte denen es unangenehm ist, Hilfe anzunehmen. Diejenigen, die deine Aufopferung einfach für ihre eigenen Zwecke in Kauf nehmen, ohne den Gedanken an eine Revange zu haben, verdienen es schlicht und ergreifend nicht.
und es jedem recht zu machen
Das ist der schlimmste Fehler den man machen kann! Wenn Du immer so bist, wie andere dich haben wollen - was geschieht dann mit Dir? Wo werden deine Bedürfnisse erfüllt? Wo fängt dein Charakter mit deinen Ansichten an?
Trotzdem bin immer ich das 'Opfer', an dem man seine schlechte Laune auslässt oder das zum Lästern herhalten muss
Natürlich hält diejenige her, die das mit sich machen lässt. Von Dir fürchten sie keine Konsequenzen, weil Du Geheimnisse grundsätzlich für dich behälst und es anderen bei ihren schlechten Launen recht machen möchtest. Du setzt ihnen nicht die Grenzen, die Du setzen solltest. Lerne, deinen Standpunkt klar zu machen: Bei Dir wird nicht gelästert, Du bist KEIN Ventil. Das musst Du selbst jedoch vertreten und zwar auch mit der Gefahr hin, jemanden damit auf die Füße zu treten.
eine Woche später sind alle, die gelästert haben zur Geburtstagsparty der Freundin eingeladen- alle außer mir.
Du hast ihnen ganz klar die oben angesprochene Grenze gesetzt: Was geschah? Sie haben gemerkt, dass Du doch nicht so gut nach ihrer Pfeife tanzt und eigene Ansichten vertrittst, die sie nicht dominieren können. Die Reaktion darauf sollte Dir also klar machen, dass diese Menschen nicht diejenigen sind, die Du Freunde nennen solltest.
in Gruppen bin ich meist still und zurückhaltend, will mich nicht in den Vordergrund drängen
Und was man von außen sieht, ist jemand der nach den Bedürfnissen anderer Leute funktioniert. Du bist still und zurückhaltend, weil Du auf keinen Fall einen Fehler machen möchtest. Du möchtest, dass es allen gut geht. Aber nicht alle interessiert, ob es auch Dir gut geht, wenn Du so sehr auf ihr Wohlergehen fixiert bist - denn sie wollen aufjedenfall, dass es ihnen selbst gut geht.
Aber ich halte trotzdem dicht
Schön, denn "Rache" macht die Welt nicht besser. Finde ich wirklich sehr toll! Aber nur weil Dir jemand etwas erzählt, musst Du der Person nicht auch etwas erzählen. Lerne, die Natur des Menschen, mit dem Du redest, zu erkennen. Es ist nicht für jeden ein Nehmen und Geben. Die meisten Nehmen nur, und Du musst lernen auch zu nehmen, bzw. vor allen Dingen im späteren Berufsleben zu erwarten, dass Dir etwas gegeben wird. Mach Dir Gedanken, wenn Du merkst, dass es von Seiten deiner Freundinnen garnichts zu nehmen gibt, weil sie nicht geben.
ich kanns kaum erwarten endlich zu studieren und neue Menschen kennen zu lernen, die einen nicht so ausnutzen
Solche Menschen wird es auch im Studium geben und noch viel längere Zeit darüber hinaus. Ein Mensch ist, was er tut. Bewerte Taten, verstehe warum diese getan wurden und mache Dir damit dein Bild von Personen, woraufhin Du erst ab diesem Punkt Vertrauen schenken solltest. Quasi langsam in die Person reinfühlen und schauen, ob eure Ansichten übereinstimmen.
Hasse dich nicht, denn Du bist ein guter Mensch. Ich versichere Dir, dass bloß deine Gutmütigkeit dich in diese Lage bringt und dafür musst Du dich ganz sicher nicht schämen. ;-)
Ganz liebe Grüße und ich bin mir sicher, dass Du bald schon Menschen treffen wirst, die eher zu Dir passen.
Damien
